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| 52v2.
reisen. Ich war mit Arbeiten bis in den lezten Au-
genblikken überhäuft, aber meine Stimung blieb
heiter. Ich trat nie eine Reise mit so gutem Mu-
the an. Diese Stimung verdanke ich größtentheils mei-
nem Bruder
u der Li. Fremde Stärke erhebt.
Der Ab-
schied war tiefempfunden. Als
die Li.
Kommentar Christian Thomas
Wahrscheinlich ist Theodor (geb. 1797),
möglicherweise auch Wilhelm
Alexander von Humboldt (geb. 1794) gemeint.
[Schließen]den Kleinen zu
mir emporhob hätte ich fast die Haltung verloren. Aber
es war nur auf einen Augenblik. Wir blieben al-
le wie man in solchen Momenten des Lebens sein
soll.
Ein Unwesen mit vergessenen Barometerröh-
ren stöhrte ein wenig. Aber wir kamen noch früher
zur dilig.
als nöthig war. Kommentar Humboldt 2000
Der Bildhauer
Christian Friedrich
Tieck hatte Wilhelm von Humboldt und seine
Familie
im Oktober 1797 nach Paris
begleitet.
[Schließen]Thik
u
Kommentar Humboldt 2000
Gotthelf Fischer von
Waldheim begleitete 1797 Wilhelm von Humboldt und seine
Familie
von Dresden nach Paris; vgl. Humboldt über ihn in
Humboldt 1973 und
Büttner
1956.
[Schließen]F.
waren beide
mit uns. Es lag mir schwer auf der Seele wie die
Neigungen der Menschen sich ändern. Lezterer ließ
mich kalt u der erste, den ich noch in Dresden
haßte, war mir jezt sehr sehr lieb. Ich sah
mir B.
an mit dem ich eine so weite Reise
unternehmen
sollte. Welche Verheirathung. Die Dil.
fuhr fort. Meine Augen sahen Wilhelmen am
längsten. Er sah sehr heiter aus u das that mir
unendlich wohl. Die lezte Miene eines Menschen
ist so wichtig für den Eindruk den er zurük-
läßt. Wessen Leben, wie das meinige, ein ewi-
ges Anknüpfen u Trennen ist, fühlt das
so tief. Bis Lyon brauchten wir 4 Nächte, von
der [sic] wir eine (die erste) im Wagen zubrachten. Elen-
de Gesellschaft.
Boivin[,] ein Brandweinhändler in
Montpellier, wie es schien sehr
reich, aber so
geizig, als sinnlich. Er wußte nie ob er essen
sollte,
od.
über der Zeile⎡fasten
fasten(?) sollte. Er hatte in Paris 30 Duzend
redingotts
gekauft, welche ihm seine Reise be-
zahlt machen sollten. Er wollte meines Bruders Ad-
dresse haben. über den ursprünglichen Text geschrieben, weil er meinte durch ihn sich den
debit des großen Kommentar Humboldt 2000 und Christian Thomas
In Paris gab es um 1800 einen
Tuchhändler Sandoz, der ein Lager von
bedrucktem Kattun in der rue
Quincampoix hatte; vgl. Bergeron 1978, 183.
Wilhelm von
Humboldt war gelegentlicher Gast bei dem preußischen
Gesandten in Paris
David-Alphonse
Sandoz-Rollin oder empfing dessen Besuch; vgl. Humboldt, W. v. 1922/18,
I, 378, 481 und 640. Ob einer dieser beiden Sandoz
oder eine andere Person bzw. Familie hier gemeint ist, konnte nicht
mit letzter Sicherheit geklärt werden.
[Schließen]Sando(?)zischen Hauses zu verschaf-
fen. Mi Unleserliche Stelle
[...] innerhalb der ZeileMittags den 20sten in Melun. (Wir fuhren
durch Kommentar Humboldt 2000 und Christian Thomas
Humboldt hat am
(2. bzw.) 3.6.1798 der von J.-B.
Delambre durchgeführten Meridianvermessung zwischen
Melun und
Lieusaint
südlich von Paris als Zeuge
beigewohnt, vgl. dazu den Eintrag in der
Alexander von Humboldt-Chronologie zum 2. Juni 1798. Sie
war ein Teil der Entfernungsmessung zwischen Dünkirchen und Barcelona, mit deren Hilfe der
Erdumfang und die Länge des Urmeters festgestellt werden sollten.
Humboldt berichtet ausführlich darüber in einem Brief an Franz Xaver von Zach (Humboldt 1973, 632f.);
vgl. auch Humboldt
1990, 67.
[Schließen]Lieursaint. Der
Stubben
beim
Signal!) Abends in
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