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| 32v66 Anmerkung des Autors (am linken Rand) NB[.]. gehört zur
allgemeinen geognost.
Betracht. von Ameri-
ca
.
u bei über der Zeilevon der  Wasserminderung  heftigere Meeresstrohm gegen
Westen gleichzeitig Südasien (dessen äußerste Spize Van
Diemens Land
war) u das mittlere Amerika zerstöhrte,
sei es[,] daß die vom Missisipi, dem Magdalenen
strohm
u ehemaligen mexikan. Flüssen ausge-
gossenen Wasser  über der Zeilenebst den Erdbeben unter dem 10° u 20° der Breite u
85° od. 95° der Länge einen inländischen See (gleich
dem kleinen von Nicaragua) bildeten u daß
dieser (wie bei uns das Schwarze u Mittelmeer zur
Zeit der   Kommentar Ulrike Leitner
Nach der Samothrakischen Sintflutlegende (antike Überlieferung z. B. bei Diodor) sollen sich die Gewässer des Schwarzen Meeres über die gesamte Mittelmeergegend ergossen und diese verändert haben, nur die Insel Samothrake ragte aus dem Wasser heraus.

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Samotracischen Fluth
) durch Wassermenge
übertretend die Gebirgskette von Cuba, Sant Domingo,
Portorico durchbrach, od. sei es endlich[,] daß die  am linken Rand ⎡Küsten-Bildung
aller Continente d. h. die innerhalb der Zeilein Causal- u Zeit-Ver-
bindung steht, daß die K innerhalb der Zeileverwüstende Kraft[,] welche
(vielleicht zur Zeit als die Erdaxe sich gegen Norden
senkte?) vom Süden ausging[,] zu gleicher Zeit den
mächtigen Busen zwischen Westafrika [sic] u Neu Holland
einfurchte, den lezteren Welttheil von innerhalb der Zeileund die gebirgig-
te Inselwelt Borneo, Java, die Molukken … von
Südasien trennte,  über der Zeile u den Kanal  über der Zeile u zwischen Amerika u
Asien einschnitt, daß dieselbe Kraft, sag ich, Brasilien
von Guinea Anmerkung des Autors am unteren Rand und auf dem gegenüberliegenden Blatt ⎡selbst jezt nur  Geographische Meile: Längenmaß, 400 Geographische Meile entsprechen 2.968,18 km400 geogr. Meilen (ein 8 Tagereisen zur See)
von einander entfernt. Wer Flußthäler mit einspringenden Win-
keln beobachtet, kann innerhalb der Zeile u das atlant. Meer betrachtet, kann nicht
verkennen, daß jenes Meer ein ungeheures Flußthal ist. Der Ka-
nal geht vom 50° südl. Breite bis zum 5° nördl. Breite gegen
Nordost, Brasilien von Río Janeiro bis Fernambuc schonend
u den Guineischen Busen bei Loango, Benin u Mina ein
schneidend, von da bis 23° nordwestlich das obere[,] sehr gebirgig-
te[,] Widerstand leistende Guinea schonend u entgegengesezt Pará,
Guyana, Mexico bis Florida zerstöhrend, dann wieder bis
zum 70° nordöstlich[,] Nordamerika mehr als das nordwestl.
Europa schonend.Anmerkung des Autors (am unteren Rand) Faksimile 33r
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| 33r ⎡Diese Kanal-Idee  u der alte Zusaenhang von
Amerika u Afrika, doch vor Bildung der organischen
Welt (denn Pflanzen und Thiere jezt verschieden) noch da-
durch bestätigt, daß in gleicher lat. das gebirgigte
Brasilien mit dem hohen Congo, die Ebene des Amazonen
strohms
mit basse Guinee u der Surinamsche u   Kommentar Humboldt 2000
Humboldt meint das Bergland von Guayana mit den Guaikás- bzw. Waikás-Indianern.

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Guaicas-Gebirgs
stok
mit Haute Guinée wie Sarah [sic] mit dem untergangenen [sic] Flözgebirge
von Canada im Mexi
kan.
Meerbusen
über
einstimmt!
Bei Grönland u Brasilien ist der
Kanal am schmalsten. Das schwarze Meer, das Mittelmeer
der Mexikan. Meerbusen, Hudsons- u Baffinsbay, das
Baltische Meer, glaub ich, waren durch Flüsse veran-
laßte Binnenwasser, die schon vor jener Catastro-
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| 33rphe, vor der Trenung der alten u neuen Welt existirten.
Die Catastrophe selbst veranlaßte nur den Durchbruch, die Ein-
mündung in den nun nahen Ocean. Da das Gebirge bei Pana-
ma
u gar bei Nicaragua sehr niedrig ist, so war gewiß eine
Zeitlang Südamerika eine Insel. Vielleicht [...]  innerhalb der Zeilewar schon vor der
Catastrophe zwischen der alten u neuen Welt vom 10°–60° nördl. Breite zu beiden Seiten
ein Binnenwasser, Anmerkung des Autors (am linken Rand) Faksimile 32v
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| 32v ⎡Wohl alle revolutionen
auf der Erde allmälig
u vorbereitet[:] aus kleineren
Seen größere, aus dem Bin-
nenwasser endlich Meer-
busen, die Landzungen dann
Inseln … So glaub [ich] existir-
ten[,] ehe sich der Mexikan.
Meerbusen
bildete[,] dort 3.
kleine Bienwasser, wie jezt
noch Form der Länder wahr-
scheinlich macht, eins nördlich
geschlossen[,] in dem Florida
mit Cuba u die westl. Spize
von Cuba mit H(?)  innerhalb der ZeileYucatan zu-
samenhing, das 2te geschlossen[,]
da die Ostspize von Cuba
mit S. Domingo, dieses vor-
tretend mit Jamaica u
dies mit Cabo de hondu⎡ras zusammenhing; das
3te größte Binnenwasser
bildete die Nordküste von
Südamerika, die Landzunge
von Cabo Honduras,
Jamaica bis S Domingo
u der ehemals zusamen-
hängende[,] vom Gebirgs-
stok in Paria auslaufen-
de Bogen der Antillen.
die Rotation der Erde hatte aber eine große Masse dichter Theile (Erde)
unter dem Aequator angehäuft. In der Catastrophe wurde dieser Gürtel
zerrissen. Aehnlichkeit der Gebirgsmassen von Island u Norwegen u Scotland (Grünstein-
formazion[)], des nordamerikan. sich ins Meer senkenden Granits
u des Granits
von Cornwall u Gallicien, die Kalkflözformation am Mexikan. Meerbusen u
südl. vom Atlas, Patagon. Granit u Tafelberg. Europäische u Afrikan.
Pflanzen u
Thiere in Amerika. Vergl.   Kommentar Ulrike Leitner
Zimmermann 1778.

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Zimmermann
. Aber Menschen …
trennte, den Mexikan. Meerbusen u
das Mittelmeer auswuschAnmerkung des Autors (am linken Rand)   Kommentar Carmen Götz
Gibt die Richtung gemäß Bergkompass an; hier etwa Nordost.

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St 3–4
.
in der Richtung tritt hohe
Gebirgskette von Tunja aus
in Prov. Caraccas. So
  Kommentar Carmen Götz
Aus der Sprache der Bergleute übernommener Fachbegriff der Geologie, der die räumliche Ausrichtung einer geologischen Formation (z. B. Gebirge) oder einer Gesteinsschicht oder auch eines Ganges (Bergbau) bezeichnet.

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streicht
aller Gneis in
Prov. Venezuela u in al
to Orinoco. St 4 streicht
Sattel[,] welcher Wasserschei
de in Llano in Prov. Bar
cellona
u Cumaná macht.
S. unten   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Bl. 47r.

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p. 90.
u sich andämmend (ehe es
Grönland und I Unleserliche Stelle [...] lan innerhalb der Zeile Island von Norwegen losrei-
ßen konnte) gegen Morgen das Baltische Meer u
gegen Westen die Baffins u Hudsonsbay bildete[,]
welche dieser Ursachen einzeln od. auch zusammengewirkt
haben mögen, so ist es immer gewiß, daß ohne
die Cordillere von Cumaná die Mexikanischen Wasser bis

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/32v


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