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| 10r Textverlust [...] [Sie] würden den Kulturpflanzen einen Schutz vor den grimmigen Winden bieten. Man hat behauptet, dass die Bergkette, durch die die Insel geteilt ist, einst von Wäldern bedeckt war; dies ist eine der Wahrheit widersprechende Behauptung. Die Grenze des ewigen Schnees beginnt allgemein in Island auf 26 oder 2700 Fuß über dem Meeresspiegel; in dieser Höhe hört auch die Vegetation auf, und Bäume zu finden, kann man in dieser Höhe nicht erwarten. Welche Ursache hätte aber diese Grenze seit dem Jahr 800 beträchtlich verändern sollen, dass die skandinavischen Seefahrer, als sie diese Insel entdeckten, ihr den Namen Land des Eises (Is-land ) oder des Schnees (snœ-land) gaben und sie als unangenehmere Bleibe als Norwegen bezeichneten? Keine Spur zeigt die frühere Existenz von Bäumen auf den hohen Bergen Islands an, und diejenigen, die den Surtur-Brand als Überreste früherer Wälder anführen, missachten die Grundbegriffe der physischen Geographie; sie übertragen die Erscheinungen aus Zeitaltern vor der Existenz des Menschen auf die gegenwärtige Welt.
Allerdings hat es in Island einen Rückgang der Wälder gegeben, ein Rückgang, der auf den außergewöhnlichen Verbrauch einer Bevölkerung zurückzuführen ist, die es gewohnt ist, ganze Baumstämme zu verbrennen und wenig sorgsam ist, sie wieder zu pflanzen. Wir haben auf der Karte und in der Beschreibung Herrn Gliemanns nach Orten gesucht, deren Name auf die frühere Existenz von Wäldern hinweist, die aufgrund dieser Missbräuche verschwunden sind, und wir haben gelernt, dass das alte Island auf einigen Hügeln von höchstens 1000 Fuß Höhe einige Gruppen von Birken, Ebereschen und vielleicht Espen wachsen sah, Gruppen, die ausgedehnter und tiefer waren als die heutigen. Diese Orte sind 1° Fagraskogar-Fiell , das heißt die Felsen in den schönen Wäldern, östlich des Golfs von Faxa; 2° Blâskoga-Heide, das heißt die Heide Anmerkung von Humboldt (am unteren Rand) Geographie der Pflanzen.Island Wälder? Gliemann Geographische Beschreibung von Island 1824  TOME XXV.

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Matériaux pour la nouvelle édition de la Géographie des plantes – deutsche Übersetzung, hg. v. Ulrich Päßler unter Mitarbeit von Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0018390. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0018390/10r


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