Editorischer Kommentar
Faksimile II_5v
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| II_5verklären die hohe vegetative Kraft, die man auf den Bergen des Nordens in der
Nähe des ewigen Eises beobachtet. Anmerkung des Autors
(am unteren Rand)
Die Höhe
des ewigen Schnees ist das gleichzeitige Ergebnis der Schneemenge, die im
Winter fällt, und der Hitze der Sommermonate.
Die Temperatur der Quellen und des
Erdinneren in beträchtlichen Tiefen ist am Äquator und in der gemäßigten Zone
ungefähr der durchschnittlichen Temperatur der Luft und der des Ozeans in
denselben Breitengraden gleich. Im Gegensatz dazu liegt sie in der Nähe des
Polarkreises und auf der Höhe von
Sankt Gotthard 3–4° über der
durchschnittlichen Lufttemperatur. Die Kenntnis dieser außergewöhnlichen
Tatsache, die vor drei Jahren völlig unbekannt war, ist Herrn Wahlenberg zu verdanken, der gelehrte Autor der
„Flora Lapponica“ und eines
lateinischen Werkes, in dem
zugleich die Pflanzenstandorte in den Hochalpen und auf den am Polarkreis gelegenen Bergen diskutiert werden. Herr Wahlenberg hat die Temperatur von Quellen in
Europa, in verschiedenen Höhen, mit
entsprechenden Beobachtungen, die Herr
Bonpland und ich auf dem Rücken der Anden gemacht haben, verglichen. Der soeben entdeckte
Unterschied zwischen der Erdtemperatur am Äquator und in Lappland,
in den Ebenen der gemäßigten Zone und auf dem Rücken der Alpen, ist ohne Zweifel der Schneemasse
geschuldet, die den Rücken der Berge der Schweiz und die Ebenen des Nordens gleichmäßig und mit großer
Mächtigkeit bedeckt. Dieser weiche Schnee, der in seinen Zwischenräumen viel
Luft enthält, ist ein schlechter Wärmeleiter. Die Wirkung großer Fröste, von 20
bis 30° unter Null, die für eine kurze Zeit überall zirkulieren, ist zu langsam,
um vollständig an das Innere der Erde weitergegeben zu werden. Unsere
Instrumente berücksichtigen die kurzlebigsten Temperaturveränderungen: Aber die
Erdkugel, die gleichmäßig mit einer mächtigen Schicht aus Schnee und Eis bedeckt
ist, entgeht dem Einfluss kleinerer Schwankungen der Atmosphäre. Auf diese Weise
können Erscheinungen der Vegetation mit einiger Sicherheit diskutiert werden,
wenn es gelingt, sie in Zahlen auszudrücken und sie auf allgemeine Gesetze
zurückzuführen. Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Wahlenberg glaubt, dass überall dort, wo
die Erdtemperatur 0 beträgt, die Vegetation aufhört, das heißt an der Grenze
des ewigen Schnees. Wahlenberg 1812a.
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Gilbert, Seite 278
Infolgedessen ist meiner Meinung nach 1) bei 67° Breite, auf Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 550 Toise entsprechen 1,07 km550 Toisen, die durchschnittliche
Lufttemperatur mindestens -5°, da der Unterschied zwischen Luft und Erde in
dieser Höhe größer sein wird als in Lappland in den Ebenen. 2) Dass am Äquator die Erdtemperatur bei Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 2.460 Toise entsprechen 4,79 km2460 Toisen unter der
Lufttemperatur liegt.
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