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telpunkte und nach langen Wanderungen die Gewächse
erhielt. Haller,
Gmelin, Pallas, und besonders Reinhold und Georg Forster
studirten mit
unablässiger Aufmerksamkeit die geographische Vertheilung
einiger Gattun-
gen: da sie aber die strenge Prüfung der von ihnen
eingesammelten Pflan-
zen vernachlässigten, so geriethen bei ihnen oft die
Alpen-Erzeugnisse des
gemäßigten
Europa’s unter die der Ebenen von
Lappland. Voreilig nahm
man
Identität dieser letztern mit, den magellanischen Ländern und andern
Theilen der südlichen Halbkugel eigenthümlichen, Gattungen an. Schon
Adanson hatte die außerordentliche
Seltenheit der doldenartigen Gewächse
unter der heißen Zone geahndet und
somit auf die Bekanntschaft mit ei-
ner Reihe heut zu Tage allgemein
erkannter Phänomene vorbereitet. Die
Beschreibung der Gewächse nach den
Eintheilungen eines künstlichen Sy-
stems hat lange Zeit das Studium ihres
Verhältnisses zu den Klimaten
in Stocken gebracht. Seitdem die Gattungen in
natürliche Fami-
lien gesondert wurden, hat man die Zu- und Abnahme der
Formen vom
Aequator nach dem Polarkreis nachweisen können.
Menzel, der Verfasser einer nicht herausgegebenen
Flora von Japan,
hatte das Wort Geographie der Pflanzen ausgesprochen. Es giebt
Wissenschaften,
deren Name, so zu sagen, vor der Wissenschaft selbst vor-
handen war. So
vor 50 Jahren die Meteorologie, das Studium der
Physiognomie und Pathologie
der Pflanzen, fast möchte man auch die Geo-
logie dazufügen. Der von
Menzel ausgesprochene Name ward gegen
1783
fast zu gleicher Zeit von Giraud
Soulavie gebraucht und vom Verfasser
der Etudes de la nature, welches
Werk neben bedeutenden Irrthümern
über die Naturkunde der Erdkugel die
geistreichsten Ansichten über Form,
geographisches Verhältniß und
Beschaffenheit der Pflanzen enthält. Diese
beiden Schriftsteller von so
ungleichem Talent und Verdienst überließen
sich zu oft den Eingebungen der
Einbildung. Mangel an positiven Kennt-
nissen hinderte sie auf einer
Laufbahn, deren Ausdehnung sie nicht ermes-
sen konnten, vorzuschreiten.
Giraud Soulavie wollte die in seiner Géo-
graphie de
la nature auseinandergesetzten Grundsätze auf die Géographie
physique des végétaux de la France méridionale anwenden;
aber der
Inhalt des Buches entsprach kaum einem so selbstgefälligen Titel.
Man
sucht in diesem Werke, das sich für eine Geographie der Pflanzen
aus-
giebt, vergebens die Namen der wild wachsenden Gattungen oder die
An-
gabe der Höhe ihres Wachsthums. Der Verfasser beschränkt sich auf ei-
nige Bemerkungen über die
angebauten Pflanzen, welche Bemerkungen
später Arthur-Young mit größerem Scharfsinn und
mehr Sachkenntniß
entwickelt hat. Er unterscheidet in einem Scheitelprofil
des Berges Me-
zin, wobei sich
ein Maßstab, nicht nach Toisen, sondern nach der Quecksil-
berhöhe im
Barometer findet, die drei übereinander befindlichen Zonen der
Oelbäume,
Weinstöcke und Kastanienbäume.
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hat die genauere Bestimmung
der mittleren Temperatur und
die Vervollkommnung der Barometermes-
sungen
Mittel an die Hand gegeben, den Einfluß der Erhebung auf Ver-
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