Der Astronom Claude-Louis Mathieu ist Verfasser des
vorliegenden Manuskripts. Seine Berechnung des Verhältnisses der Landmassen
Afrikas, Amerikas und Asiens hatte Mathieu ursprünglich für den zweiten Band
des „Recueil d'observations de zoologie et d'anatomie comparée“ angefertigt,
dort verwendete sie Humboldt im Eingangskapitel „Sur deux nouvelles espèces
de crotales“ (Humboldt
1811–1833, II, 3). Dieses Kapitel ging aus einem am 23.
November 1812 in der Académie des
Sciences gehaltenen Vortrag mit dem selben Titel hevor. Da ein
erster Teil von Humboldt
1811–1813, II bereits im Januar 1813 ausgeliefert wurde (vgl.
Fiedler/Leitner 2000, 177),
lässt sich das Blatt also mit einiger Sicherheit auf den Herbst 1812
datieren. Mathieus Berechnung basiert auf einer von Charles-Pierre Claret de Fleurieu angefertigten Weltkarte
(“Carte hydrographique des parties connues du globe entre la
soixante-dixième parallèle au nord et le soixantième au sud, pour servir
au voyage autour du monde, fait en 1790, 1791, et 1792 par le Capitaine
Étienne Marchand“, Beilage zu Fleurieu 1790–1799, I). Mathieu
teilt diese Karte in 4296 Planquadrate ein und ermittelt die Zahl der
Quadrate, auf denen Land abgebildet ist. Anschließend reduziert Mathieu die
so gewonnen Zahlen auf die Summe 1000 und erhält für die drei Kontinente
Afrika, Amerika und Asien 461 : 301 : 238. Ausgehend von Mathieus Angaben
ermittelt Humboldt in seinen am unteren rechten Rand des Blattes
eingetragenen Nebenrechnungen das Verhältnis der Landmassen der Nord- und
Südhalbkugel (531 : 469) und kalkuliert – wiederum auf die Summe 1000 für
die gesamte Landfläche der Erde reduziert – die Zahlen 114 (für Nordasien)
und 124 (für Indien, die südostasiatischen Inseln und Australien). In seiner
Ideensammlung zur Neuausgabe der Geographie der
Pflanzen verweist Carl Sigismund Kunth auf die
Berechnungen unter „No. 16. Größe der Kontinente – Mathieu“ (Sigle I).