Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Edition

Voyage de Paris en Italie avec Gay Lussac 1805 [= Tagebuch der Italien-Reise]

Im März 1805, etwa sieben Monate nach seiner Rückkehr aus Amerika, bricht Humboldt in Paris zu einer Reise nach Italien auf. Begleitet wird er von dem Chemiker Joseph-Louis Gay-Lussac und dem Geographen Franz August O’Etzel. Die Route führt über mehrere Stationen zunächst nach Rom, wo Humboldts Bruder Wilhelm Preußischer Gesandter ist, und wo sich auch der Geologe Leopold von Buch zu der kleinen Reisegruppe gesellt. Humboldts Aufzeichnungen aus dieser Zeit, eingebunden in die Bände II und VI der Amerikanischen Reisetagebücher, spiegeln die Vielseitigkeit Humboldt’scher Wissenschaft. In römischen Museen und weiteren Kunstsammlungen vergleicht Humboldt die Erzeugnisse indigener Kulturen, die er in Südamerika kennengelernt hatte, mit jenen der klassischen europäischen Antike. Im weiteren Verlauf dient die Reise unter anderem vergleichenden vulkanologischen Untersuchungen, einschließlich der Besteigung des Vesuvs und der Beobachtung seines Ausbruchs im August 1805. Wiederholt führen Humboldt und Gay-Lussac chemische Untersuchungen des Meerwassers sowie zur Zusammensetzung der Atmosphäre durch, die noch im selben Jahr veröffentlicht werden. Ebenso versuchen die Forscher, den Einfluss verschiedener Gesteine auf den Erdmagnetismus zu klären. Über Neapel und Rom geht es Mitte September zurück nach Berlin, wo Humboldt am 16. November 1805 nach mehr als neunjähriger Abwesenheit eintrifft.

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Museum für Naturkunde Berlin, Mineralogische und Petrographisch-lagerstättenkundliche Sammlung

Edition

Antike Marmorarten nach Zoega’s Bestimmungen

Herausgegeben von Cettina Rapisarda und Christian Thomas

In diesem Fragment gebliebenen Manuskript behandelt Humboldt terminologische Fragen zur Bestimmung einiger damals so genannter „Antiker Marmorarten“. Dazu führt er, angeregt durch den im Titel genannten Altertumsforscher Georg Zoëga und die Vielfalt der in Rom Reisenden angebotenen Gesteinsproben, elf Gesteinsarten nach den italienischen, von Zoёga vermittelten „antiquarischen Namen“ auf. Humboldt vermerkt charakteristische äußere Merkmale der Gesteine und stellt Überlegungen zur überkommenen Typologie und Terminologie, insbesondere im Verhältnis zu der sich zunehmend etablierenden fachwissenschaftlichen Einordnung und Benennung, an. Das Fragment – dem Untertitel gemäß „bearbeitet in Rom im Sommer 1805“ – steht also nicht nur hinsichtlich seiner Entstehungszeit, sondern auch inhaltlich in einem sehr engen Zusammenhang mit Humboldts Italienischem Tagebuch und wird daher gemeinsam mit diesem präsentiert.

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