Biblioteka Jagiellońska, Krakau (Handschriftenabteilung)

Edition

Alexander von Humboldt

Reise. 1790. England

Das erste erhalten gebliebene Reisejournal Alexander von Humboldts entstand 1790 während der Reise nach England in Begleitung Georg Forsters. Das Journal der englischen Reise versammelt Betrachtungen zu Schafzucht, Färbereiverfahren und Tuchhandel, zu Kalkbrennerei, Basaltgewinnung und zur Käseproduktion. Bei den botanischen und geologischen Beobachtungen, Vergleichen mit der heimischen Vegetation, Landschaftsbeschreibungen und den historischen Anekdoten herrschen noch die speziellen Tendenzen von Humboldts ursprünglich kameralistischer Ausbildung vor. Formal hat das englische Reisetagebuch den Charakter einer Fingerübung im Anfertigen von Reiseaufzeichnungen. Es weist aber darin schon auf die späteren Reisetagebücher, etwa die der amerikanischen Reise, voraus.

Herausgegeben von Dominik Erdmann und Christian Thomas, mit einer Einführung von Dominik Erdmann.

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Alexander von Humboldt

Dresden, Salzburg, Alpen, Ungarn (1797/1798)

Im Vorfeld seiner mehrjährigen außereuropäischen Expeditionen reist Alexander von Humboldt zwischen Juni 1797 und April 1798 von Dresden über Prag nach Wien und Salzburg. Konzipiert ist diese Exkursion als Vorbereitung jener über Jahre geplanten, sehr viel größeren Forschungsreise, die Humboldt schließlich zwischen 1799 und 1804 in die Karibik sowie nach Süd- und Nordamerika unternehmen wird. In den Ostalpen und im Salzkammergut übt er sich im Umgang mit Instrumenten, in der Erfassung und Notation von meteorologischen Daten sowie von Orts- und Höhenbestimmungen. Er experimentiert mit chemischen Verfahren, die im Feld mit einfachen Mitteln durchführbar sein sollten, und holt den Rat erfahrener Forscher und Instrumentenbauer ein. Diese „Reise vor der Reise“ hat Humboldt auf knapp fünfzig eng beschriebenen Seiten dokumentiert, die er gegen Ende seines Lebens in den fünften Band seiner Amerikanischen Reisetagebücher einbinden ließ.

In Planung

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Alexander von Humboldt

Paris–Toulon (1798)

Seine Aufzeichnungen der Reise „De Paris à Toulon“ ließ Humboldt in späteren Jahren, versehen mit dem Hinweis „Soll nicht gedrukt werden“, in die Bände seiner Amerikanischen Reisetagebücher einfügen. Der Text bietet in seinem Hauptteil eine dichte und überaus facettenreiche Schilderung der Reisestationen, Begegnungen und Beschwernisse auf dem Weg durch das revolutionäre Frankreich des Jahres 1798. In Paris hatte Humboldt sich von seinem Bruder Wilhelm und seiner Schwägerin Caroline verabschiedet – auf unbestimmte Zeit, denn nach früheren Reisen innerhalb Europas soll Frankreich nun der Ausgangspunkt für die lange geplante, mehrjährige Forschungsreise sein. Deren genaues Ziel, ob Westindien, Nordafrika oder eine Weltumseglung, ist nicht festgelegt bzw. ändert sich aufgrund kriegerischer Konflikte und anderer Hindernisse fortlaufend. Gemeinsam mit seinem Begleiter Aimé Bonpland reist Humboldt von Paris nach Marseille, wo die unfreiwillige Wartezeit mit Botanisieren, Messungen und Exkursionen in die Umgebung verbracht wird, und wo sich schließlich alle Hoffnungen auf eine Passage über das Mittelmeer zerschlagen. Stattdessen begeben sich Humboldt und Bonpland von Marseille aus nach Spanien, von wo aus sie nach weiteren sechs Monaten im Juni 1799 an Bord der spanischen Korvette „Pizarro“ in die Neue Welt aufbrechen werden.

Herausgegeben von David Blankenstein und Christian Thomas

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Alexander von Humboldt

Spanien (1799)

Ende Dezember 1798, nach längerem Aufenthalt in Frankreich und dem letztlich vergeblichen Warten auf eine Überfahrt nach Nordafrika, reisen Alexander von Humboldt und sein Reisebegleiter Aimé Bonpland über Nîmes, Montpellier und Perpignan nach Spanien. Anfang Januar erreichen beide Barcelona, wo sie einige Wochen verbringen, von dort aus geht es von Ende Januar 1799 über Valencia und die Provinz La Mancha weiter nach Madrid. Humboldts Tagebuch enthält vor allem Beobachtungen, Messwerte und Stationen entlang dieser Route über die Iberische Hochebene. Die Aufmerksamkeit gilt neben der Flora den sorgfältig dokumentierten barometrischen Höhenmessungen, die die Grundlage für Humboldts 1825 im Amerikanischen Reisewerk veröffentlichtes Profil de la Peninsule Espagnole bilden. Darüber hinaus analysiert Humboldt wechselnde Gesteinsformationen und -schichten sowie vor allem deren Streichen und Fallen als Kennzeichen geognostischer Prozesse.

Herausgegeben von Dominik Erdmann und Christian Thomas, mit einer Einleitung von Ulrike Leitner.

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Alexander von Humboldt

Italien (1805)

Im März 1805, etwa sieben Monate nach seiner Rückkehr aus Amerika, bricht Humboldt in Paris zu einer Reise nach Italien auf. Begleitet wird er von dem Chemiker Joseph-Louis Gay-Lussac und dem Geographen Franz August O’Etzel. Die Route führt über mehrere Stationen zunächst nach Rom, wo Humboldts Bruder Wilhelm Preußischer Gesandter ist, und wo sich auch der Geologe Leopold von Buch zu der kleinen Reisegruppe gesellt. Humboldts Aufzeichnungen aus dieser Zeit, eingebunden in die Bände II und VI der Amerikanischen Reisetagebücher, spiegeln die Vielseitigkeit Humboldt’scher Wissenschaft. In römischen Museen und weiteren Kunstsammlungen vergleicht Humboldt die Erzeugnisse indigener Kulturen, die er in Südamerika kennengelernt hatte, mit jenen der klassischen europäischen Antike. Im weiteren Verlauf dient die Reise unter anderem vergleichenden vulkanologischen Untersuchungen, einschließlich der Besteigung des Vesuvs und der Beobachtung seines Ausbruchs im August 1805. Wiederholt führen Humboldt und Gay-Lussac chemische Untersuchungen des Meerwassers sowie zur Zusammensetzung der Atmosphäre durch, die noch im selben Jahr veröffentlicht werden. Ebenso versuchen die Forscher, den Einfluss verschiedener Gesteine auf den Erdmagnetismus zu klären. Über Neapel und Rom geht es Mitte September zurück nach Berlin, wo Humboldt am 16. November 1805 nach mehr als neunjähriger Abwesenheit eintrifft.

Herausgegeben von Cettina Rapisarda und Christian Thomas

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