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nit. nicht so viel unglaubliches. Es ist nicht
der Unsterbliche selbst[,] der erscheint, keine Mensch-
werdung, nein[,] ein schwangeres Mädchen, welches
von einem untergeordneten Gott[,] wie Rhea
von Mars, ein Wunderkind zu gebären vor-
giebt; in der Hungersnoth verlangen die erzürnten
Götter Sühneopfer, das Wunderkind kasteit sich
selbst, versöhnt die Götter, wird Heerführer
der Völker, verschwindet.. Man hoft so[,] eine
schöne Zeit werde wiederkehren, redit
et Virgo.. Um diese Hofnung zu verstärken[,]
sagt man[,] der Wundermann habe versprochen[,]
wiederzukehren. Darin ist wenig christliches[,]
nichts von Stiftung neuer Lehre. Fast mehr
ist im Bochica.

Mythe mit Ausgießung der Zungen von
Gemelli ist bedenklich.Anmerkung des Autors (am rechten Rand) ⎡vielleicht
apokryphisch.
Min(?)der ist es Sage
von auf Bergen geretteten Menschen. Darauf
fielen alle Völker[,] p. 47 [.] Min(?)der der Aerger
den Götter bei Erbauung großer Werke haben[,] p. 36 [;]
überall ist man geneigt[,] unglüklichen Ausgang
eines Unternehmens menschlichem Uebermuth zuzuschreiben.

Viele Völker haben wahrscheinlich histor. Ge-
mälde gehabt, keines aber hat so viel Fleiß
darauf verwandt als Mexikaner, wahrscheinlich, weil
wir nirgends eine solche Kultur ohne Buchsta
benschrift sehen. Diese leztere aber[,] wie Z. glaubt[,]
in EgyptenAnmerkung des Autors (am rechten Rand) ⎡Nach Alexan
der
s Tode war
in Asien
ein griechi
sches Reich
in Bactri-
en
und aus die-
sem[,] glaubt
Z. [,] kom̅e
Aehnlichkeit
mit innerhalb der Zeilezw.
ostind.
und griech.
Mythen[.]
erfunden, breitete sich aber bloß
auf zunächst umrahmende Völker aus, noch jezt
nicht  Durch Überschreibung unleserliche Stelle (1 Wort) [...] einmal bis China[,] also nicht bis
Ost-Asien, kein Wunder daher[,] daß Amerikaner[,]
falls sie aus Ost[-]Asien abstam̅en, nichts davon
empfingen, besonders wen̅ Auswanderung früh
war. Denn finden wir jezt gleich Buchstaben
bei Mantschu u zwar Buchstaben syrischer
Abstamung, so mögen diese doch sich erst sehr spät dahin
ausgebreitet haben.

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage de Paris en Italie avec Gay Lussac 1805 [= Tagebuch der Italien-Reise], hg. v. Cettina Rapisarda und Christian Thomas unter Mitarbeit von Annika Geiser. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0019155. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0019155/16v


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