| 1r Monsieur le Comte! Vous m’avez donné des marques si aimables d’intérêt et de bienveillance à Saint-Germain, à Paris, à Berlin (à Votre passage avec Madame la Comtesse), j’ajoute de Pétersbourg même, que je me fais une fête de Vous donner ce signe de vie, de me rapeller Votre amitié et de Vous mander que sous peu de jours (le 26 ou le 27 de ce mois) j’aurai le plaisir de Vous revoir et de jouir d’une société dans laquelle Votre talent et la noble simplicité de Votre caractère répandoit tant de charme. Vous voyez que j’aime faire revivre des souvenirs d’un tems qui nous étoit si cher.  Die Memel war infolge der Schneeschmelze zwischen Tilsit und ihrer Mündung ins Kurische Haff über die Ufer getreten und hatte die Straße von Königsberg über Tilsit nach Petersburg unpassierbar gemacht. Auch die alternative Route über die Kurische Nehrung war noch schlechter zu befahren als erwartet (Rose 1837/1842, I, 9f.). Bereits auf der Fahrt nach Königsberg hatte Humboldt die Gegend jenseits von Marienburg und Elbing zu beiden Seiten der Straße so überschwemmt [vorgefunden], dass diese nur wenig aus der alles bedeckenden Wassermasse hervorragte(Rose 1837/1842, I, 2).

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Les neiges, les inondations
, tout ce | 1v qui pourroit faire peur à d’autres voyageurs qu’à ceux de l’Orénoque,  Auf dem Weg von Königsberg nach Memel über die Kurische Nehrung waren die Räder eines Reisewagens bis über die Axen in den erweichten Boden eingesunken, als einer der Postillons versucht hatte, auf dem Lande neben der Strasse zu fahren, weil die Schneedecke und das Eis auf der Straße von Schmelzwasser unterspült worden waren und die Räder dort immer wieder einbrachen. Erst nach mehrere[n] Stunden Aufenthalt konnte die Reise dank der Hülfe vieler Menschen, die aus einem benachbarten Dorfe [...] mit Hebebäumen und Brettern herbeieilten, fortgesetzt werden (Rose 1837/1842, I, 10).

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me retiennent dans les sables de la Nährung
[,]  Humboldt erreichte den russischen Grenzposten Polangen erst vier Tage später, am 22. April 1829. Er traf zwar bereits am Abend des 19. April auf der Memel gegenüber liegenden Spitze der Kurischen Nehrung ein, musste aber im dortigen Gasthaus „Sandkrug“ Quartier nehmen, da die Meerenge zwischen Haff und Ostsee wegen Eisganges unpassierbar war (vgl. Rose 1837/1842, I, 11). Humboldt wartete zwei volle Tage vergeblich auf die Ueberfahrt, ehe diese am Morgen des 22. April bewerkstelligt werden konnte (Rose 1837/1842, I, 15).

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incertain si dans 2 jours, je pourrai atteindre Polangen
, je profite de ce tems pour Vous offrir, mon cher Comte, l’expression de ma haute et affectueuse considération. Daignez offrir mes respectueux hommages à Madame la Comtesse de Polier et soyez assez habile pour déchiffrer cet affreux barbouillage.

Al. Humboldt

 Humboldt war am Morgen des 18. April von Königsberg abgereist, auf der infolge von Schnee, Eis und Schmelzwasser unwegsamen Straße bis zum Abend desselben Tages aber nicht weiter als bis Sarkau, dem ersten Dorfe auf der Nehrung und der zweiten Station von Königsberg gekommen (Rose 1837/1842, I, 10).

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Sarkau à 7 miles de Königsberg
ce 18 Avril 1829.

| 2r

[...]

| 2v

Anmerkung (am oberen Rand) Anmerkung (am linken Rand) 110Графу Адольфу Полліе
Спросить у Графа Полліе
у Исапія(?) въ улице Путятина
Anmerkung (am oberen Rand) Sarkau den 7. April 29.
Monsieur Adolphe de Polier
à
Saint-PétersbourgAnmerkung (am unteren Rand) [...] /75
Anmerkung (am linken Rand) franco bis Memel.

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Zitierhinweis

Alexander von Humboldt an Adolphe de Polier. Sarkau, 18. April 1829, hg. v. Ulrich Päßler und Florian Schnee unter Mitarbeit von Kathrin Kraller und Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0019138


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