| [1r]

Reise. 1790.
Note  Editor's note Christian Thomas und Dominik Erdmann
Handschriftliche Notiz, Bleistift v. fr. H.: Altsignatur der Sammlung Radowitz/Archivsignatur.

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6255
England.

| [1v]

[...]

| [2r]1.

  Editor's note Christian Thomas und Dominik Erdmann
Die Datierung der einzelnen Einträge des Journals folgt Kölbel et al. 2008, 14. Die Daten geben den Tag an, an dem Humboldt und Forster am fraglichen Ort eingetroffen sind, d. h. nicht unbedingt jenes Datum, an dem Humboldt den entsprechenden Eintrag verfasst oder begonnen hat.

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Wiltshire

Viel Tuchmanufakturen in Wiltshire , Note by the author (inserted at the right margin) Den hohen Preis der Wolle im Jahre 1790 schrieb man in öffentlichen Blättern dem Steigen der Tuchmanufakturen zu. Die höchsten Preise waren: Welch per lb.   Editor's note Kölbel et al. 2008 und Christian Thomas
Bis 1971 wurde für Penny die Abkürzung „d“ (lat. denarius) verwendet. „s.“ steht demnach für Shilling, zur Transkription vgl. auch Bruhns 1872, I, 290.

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1s. 3d.
South Down 1s. 2d. Norfolk 1s. 1d. West Country 8d. halfpen̅y.
Ueber englische Schaafzucht im Allgemeinen und über ihr Alter, da schon für die Römischen Kaiser wollene Zeuge zu Winchester gemacht wurden Siehe Doctor Anderson im report of the Comittee of the highland Society, to whom the subject of Shetland Wool was referred. 1790.
Glocestershire und Sommersetshire , besonders um Bath in Trowbridge und Bradford. Die Schaafe in diesen südwestlichen Grafschaften sind zweischürig, in Leicester-, Lincoln- und Warwickshire aber größtentheils einschürig. Die Färber drängen sich alle an den Avon, dessen reines Wasser zum Färben von vorzüglicher Güte ist.

Es fehlt noch immer an genauen chemischen Untersuchungen über den Einfluß verschiedener Wasserarten beim Färben, Bierbrauung. Es ist eben so unverständig, den Vorzug des englischen Biers, der englischen Färbereien p.(?) dem englischen Wasser zuzuschreiben, als es voreilig ist den Einfluß des Wassers, der Athmosphäre bei so schweren(?) | [2v]2. chemischen Prozessen, da Gährungen(?) für die es keine Messer(?) giebt, im Spiel sind, abzuleugnen.

Chippenham war die Residenz Alfreds des Großen.Note by the author (inserted at the right margin)   Editor's note Kölbel et al. 2008
Die Angabe 884 ist offensichtlich nicht korrekt, Alfred eroberte 886 London.

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Alfred entriß 884 den Dänen Rochester und London.
Ueberhaupt scheint damals der westliche Theil von England der angebautere gewesen zu sein. Jetzt hat sich die Kultur ganz gegen Osten gezogen. War das ältere Verhältniß nicht natürlicher, da die Einfahrt in den Bristol Channel bequemer, als die in die Themse, da das westliche England an Ausfuhrprodukten reicher, die Kommunikation mit Ireland näher und Milford ein sicherer Hafen für die Flotte als Portsmouth ist? Allerdings. Aber das auswärtige Interesse gab allem eine entgegengesezte Richtung. Der flämische Handel | [3r]3. machte die Schiffarth im Kanale lebhaft, das Contoir der Hanse in London brachte diese Stadt empor, die englische Wolle ging nun von da aus, die unaufhörlichen Zwistigkeiten– mit Frankreich machten eine Flotte und also auch einen Hafen im Kanale nothwendig, die Barbarei in welcher Ireland so spät noch lag, ließ das natürliche Handelsverkehr zwischen England und Ireland nicht aufblühen … … .

Sommersetshire

  Editor's note Kölbel et al. 2008
Dipsacus sylvestris: Wilde Karde, die Art entspricht heute teilweise der Dipsacus fullonum.

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Dipsacus sylvestris
,   Editor's note Kölbel et al. 2008
Dipsacus fullonum: Weberkarde, die Art entspricht heute teilweise der Dipsacus sativus = Weberkarde.

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Dipsacus fullonum
und wenn ich recht gesehen, auch   Editor's note Kölbel et al. 2008 und Dominik Erdmann
Dipsacus laciniatus: gelappte oder Schlitzblatt-Karde. Sie ähnelt der Wilden Karde (Dipsacus fullonum).

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Dipsacus laciniatus
wachsen in Sommersetshire und Glocestershire wild. Linne hielt gewiß mit Unrecht   Editor's note Florian Schnee
Die Blütenköpfe von Dipsacus fullonum wurden zum Aufrauen von Wollstoffen genutzt.

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Dipsacus fullonum, der für die Tuchmanufaktur so wichtig ist
, für | [3v]4.   Editor's note Florian Schnee
Vgl. Linné 1753, I, 97.

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eine bloße Abart von Dipsacus sylvestris
. S. Roths Botanische Abhandlungen p. 18. Ob aber Dipsacus fullonum in England einheimisch oder nur aus den Gärten der Tuchmanufakturen verstreut sei, entscheide ich nicht. In Deutschland ist das eben so zweifelhaft. Roth Flor. german. II p. 162.

Die Grafschaft enthält   Editor's note Kölbel et al. 2008
Galmei: bergmännische Bezeichnung für Zinkerze, z. B. Zinkspat. Die Bezeichnung dieser Erze findet sich bereits bei A. G. Werner.

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Galmei
,   Editor's note Kölbel et al. 2008
Blei: Die hier von Humboldt verwendete Bezeichnung kann sich nur auf Bleierze beziehen, da Blei gediegen nicht vorkommt.

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Blei
(das nicht so biegsam als das Derbyshirsche ist) und   Editor's note Kölbel et al. 2008
Röthel (heute Rötel): Rotstein, Farberde lateritischer Herkunft. Besteht aus einem Gemisch von Eisenoxiden, Eisenhydroxiden und Tonmineralien. Rötel wird auch heute noch als Anstrichfarbe, als Putz- und Poliermittel verwendet.

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Röthel
. Mit dem Röthel zeichnet man die hiesigen Schaafe und verderbt die Wolle damit, wie die Spanier die ihrige mit   Editor's note Kölbel et al. 2008
Okker (heute Ocker): Gelblich-braunes, erdiges Brauneisenerz, meist stark mit Ton vermengt.

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Okker
verderben. Die neuen Vorschläge (Lewis Zusammenhang der Künste II 76) mit   Editor's note Kölbel et al. 2008
Talg: Fett besonders vom Rind und Hammel, wird bei 60–65° C ausgeschmolzen. Stearin und Palmitin werden heute in der Seifenindustrie sowie für Margarine- und Salbenherstellung verwendet.

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Talg
,   Editor's note Kölbel et al. 2008
Theer: heute Teer, wird bei der Verkokung von Steinkohle gewonnen. Dabei bildet sich eine braune bis schwarze zähe Flüssigkeit. Teer wird auch heute noch zur Herstellung u. a. von Farbstoffen verwendet.

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Theer
und   Editor's note Kölbel et al. 2008
Kohlenstaub: staubförmige Kohle.

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Kohlenstaub
zu zeichnen, sind also noch immer nicht befolgt.

Am Avon bei Bath wo(?) die | [4r]5. Erdschichten zu Tage sind, sieht man daß ein   Editor's note Dominik Erdmann
Pisolith, Erbsenstein, nach Werner 1789a, 378 eine Unterart von Kalkstein. Pisolith ist ein Sedimentgestein, das überwiegend aus Pisoiden besteht. Pisoide sind rundliche, üblicherweise aus Kalk gebildete Körner, die sich konzentrisch um einen Kern herum gebildet haben.

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Pisolithen-
Note (inserted at the right margin) ?und Muschelkalk, von einer leichten Thonmasse bedekt, hier auf einem gräulichen, quarzreichen Sandstein ruhen.

Gloucestershire

Der ächte Glocestershire -Käse geht nach Bristol und von da nach Westindien. Der meiste Glocestershire -Käse den man in London sieht, kommt aus Wiltshire.

Matlock

An den Kalkwänden der Heights of Abraham, und in dem lover’s Walk an dem Derwent (dem old Bath gegenüber) sah ich mit dem schönen   Editor's note Kölbel et al. 2008
Hypnum crista castrensis: heute Ptilium crista-castrensis (Hedw.) De Not. – Federmoos, Farnwedelmoos.

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Hypnum crista castrensis
(womit der ganze   Editor's note Kölbel et al. 2008
Bruch bei Göttingen: wahrscheinlich ist der Steilabbruch des Muschelkalkplateaus, das den Göttinger Wald nach Osten absäumt, gemeint.

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Bruch bei Göttingen
bedekt ist), dem   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen capperatus: heute Flavoparmelia caperata (l.) Hale – Schlüsselflechte.

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Lichen capperatus
, dem   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen calcareus: heute Aspicilia calcarea (L.) Körb. – Kalk-Hohlschildflechte.

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Lichen calcareus
, und der   Editor's note Kölbel et al. 2008
Verrucaria pertusa Willd.: heute Pertusaria pertusa (Weigel) Tuck. – Lochflechte.

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Verrucaria pertusa Willd.
auch | [4v]6. das   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen tartareus: heute Ochrolechia tartarea (L.) A. Massal. – Weinsteinflechte.

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Lichen tartareus
, dem völlig ähnlich das ich in Teutschland vor Hannover sahe. Das Lichen tartareus wird häufig in Yorkshire und im Peak von Derbyshire gesamlet, nach Manchester gebracht und dort in die Färbereien verkauft. Es giebt mit Urin präparirt (wie   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen saxatilis: heute Parmelia saxatilis (L.) Ach.

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Lichen saxatilis
, Lichen calcareus und Verrucaria pertusa) eine schöne purpurrothe Farbe, bei der man den(?) theuren   Editor's note Dominik Erdmann
Orseille ist die Bezeichnung eines roten Farbstoffs, der aus Mosen und Flechten gewonnen wird. Diese stammen vornehmlich von den Kanarischen Inseln, den Azoren, aus Frankreich und Italien. Die Unterteilung in „Erd- und Kräuterorseille“ bezieht sich auf die Qualität und den Preis des Rohstoffes: Während die aus Frankreich stammenden Flechten oftmals Verunreinigungen beinhalten und daher als Erdorseille bezeichnet werden, ist die von den Kanaren und Azoren stammende Kräuterorseille hochwertiger und entsprechend teurer.

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Erd- und Kräuterorseillen
(  Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen rocella: heute Roccella fuciformis (L.) DC – Färberflechte.

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Lichen RocNote (inserted at the right margin) ?cella
und   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lichen parella: heute Ochrolechia paralla (L.) Massal. – kein gebräuchlicher deutscher Name.

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Lichen Parella
) entbehren kann.

Lichen calcareus , Lichen saxatilis , Lichen tartareus und Verrucaria pertusa wachsen fast im ganzen nördlichen Europa wild – aber man liest die patriotischen Schriften | [5r]7. von Dambourney (procedés sur les teintures solides que nos végétaux indigenes communiquent aux laines p. Paris 1786) und Hofman (de vario lichen. vsu Erlangae 1786) – und verschreibt noch immer Farbstoffe aus den Canarischen , Capverdischen und Griechischen Inseln oder aus dem südlichen Frankreich, die unsere einheimischen Flechten uns darbieten könnten. Wir kaufen   Editor's note Kölbel et al. 2008
Lackmus: Farbstoff der Flechte Rocella fuciformis.

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Lakmus
vom Holländer und Engländer und vergessen daß dieser ihn von Lichen saxatilis macht, das bei uns jeder Baum, jeder Pfahl, jeder Stein trägt. Siehe von den Lakmusfabriken bei Leith in Schottland zu den 200 Menschen sich mit dem Sammeln des Lichen saxatilis beschäftigen | [5v]8. Ferbers neue Beiträge zur Mineralgeschichte I. p. 455. Unsere Unwissenheit geht sogar so weit,   Editor's note Kölbel et al. 2008 und Christian Thomas
Humboldt bezieht sich im Folgenden auf Jacobsson 1781–1795, II (1789), 544.

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daß uns Jakobsson noch vorlügen durfte,
Lakmus werde aus   Editor's note Kölbel et al. 2008
Croton tinctorium (Croton ti[n]ctorium): heute Chrozophora tinctoria, Familie der Wolfsmilchgewächse, Färberkroton, Lackmuspflanze.

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Croton tinctorium
, aus dem   Editor's note Christian Thomas und Dominik Erdmann
Tournesol: Farbstoff aus der Pflanze Chrozophora tinctoria, die in Südfrankreich im Umkreis der Ortschaft (Grand) Galargues gesammelt wurde.

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Tournesol
von   Editor's note Dominik Erdmann
Vermutlich ist hiermit die Gemeinde Galargues im Département Hérault in der Region Okzitanien gemeint.

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Grand Galarques
, nicht aus   Editor's note Kölbel et al. 2008
Orseille: heute Lichen Roccella Lin. Flechtenart, die die bekannte Columbinfarbe gibt.

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Orseille
(Siehe Demachy Laborant im Großen II. p. 273) gemacht. Technologisches Wörterbuch II. 544. Das crÿptogamische Studium ist nicht so unwichtig als man es gewöhnlich glaubt. Bei einer guten Staatswirthschaft muß auch das   Editor's note Kölbel et al. 2008
Steinmoos: Bezeichnung für die Flechte Lichen saxatilis – heute Parmelia saxatilis (L.) Ach. – Schlüsselflechte.

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Steinmooß
mit zum Nationalreichthum beitragen. – Im Jahr 1300 wurde der Farbstof des Lichen Roccella in der Levante dadurch entdekt, daß ein florentiner Kaufmann auf dem Felde sein Wasser abschlug und das Moos zu seinen Füßen | [6r]9. sich färben sahe. Manni Commentario de Florentinis inventis c. 20. Wir leben in einem Zeitalter, wo wir nicht auf solche chemischen Prozesse zu harren brauchen. Siehe   Editor's note Kölbel et al. 2008 und Dominik Erdmann
Die erwähnten Manuskripte Humboldts konnten bisher nicht aufgefunden werden.

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meine Manuskripte zur Materia technologica plantae tinctor. n. 468
.

  Editor's note Christian Thomas und Dominik Erdmann
Im folgenden Absatz gibt Humboldt eine (auszugsweise) deutschsprachige Übersetzung des Lemmas „[Lichen] tartareus“ aus Mohr 1786, 230–232 wieder.

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Mohr sagt noch in seinem Forsog til en Islandsk Naturhistorie p. 230

Lichen tartareus,   Editor's note Dominik Erdmann
Litunarmoose: Übertragung aus Litunarmosi, einem isländischer Trivialnamen für das Lichen tartareus.

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Litunarmoose
,Note (inserted at the right margin) ?   Editor's note Dominik Erdmann
Hvidblik: Norwegischer Trivialname für das Lichen tartareus.

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Hvidblik
oder   Editor's note Dominik Erdmann
Korke: In Skandinavien gebräuchlicher Trivialname für das Lichen tartareus.

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Korke
. Dies Moos ist seit den ältesten Zeiten in Norwegen, Schweden und den Farörinseln und Island zum Färben gebraucht worden. Der Indigo und andere ausländische Farbstoffe haben jetzt den Gebrauch desselben fast ganz verdrängt. Der Vorwurf, daß die Farbe daraus nicht so hoch, glänzend und haltbar | [6v]10. als die aus ostindischen Materialien sei, ist ungegründet da auch bei der elendsten Bereitung ohne Anwendung von Salzen und anderen Bindemitteln dieselbe oft so überaus prächtig ausfällt.   Editor's note Dominik Erdmann, Florian Schnee und Christian Thomas
Die hier genannte Publikation konnte nicht mit Sicherheit identifiziert werden.

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Professor Strom versichert in der Maanedsskrivt fra ChristianiaNote (inserted at the right margin) ? daß der Hvidblik oder Lichen tartareus von Norwegen nach England gehe, wo man ihn zu einer rothen und blauen Farbe auf Wolle und Kattun veredle.
1785 gingen allein 2 Schifsladungen von diesem Lichen tartareus von Norwegen nach England.“

Die Schweden bereiten eine braune Farbe, die sie   Editor's note Dominik Erdmann
Es handelt sich um einen in Schweden auch „Byttelet“ genannten roten Farbstoff.

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Bötelet
nennen aus dem Lichen tartareus .   Editor's note Florian Schnee
Die gemeinte Passage in Fabricius 1779 befindet sich, anders als Humboldt es angibt, auf S. 64.

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Fabricius Reise nach Norwegen p. 66
.

| [7r]11.

In Derbyshire heißt das Lichen tartareus   Editor's note Christian Thomas
Vgl. Pilkington 1789, 478: „Lichen tartareus. Welch Liverwort. On rocks, common. — It is gathered for dyers, and gives a purple colour.“

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welch liverwort[.] It is gathered for dyers and gives a purple colour.
Pilkington’s View of the present state of Derbyshire Vol. I p. 478.

Poole’s hole.

560 yards lang. Sie liegt im Südwesten von Buxton und dem Flüßchen Wye, gegen das hohe Kalkgebirge Ax edge zu. Weil die Höle eng ist so bilden sich hier schönere Stalaktiten, als die im Peak’s hole. Die größten sind der flitch of Bacon und der queen of Scot’s pillar den die unglückliche   Editor's note Kölbel et al. 2008
Maria Stuart (1542–1587), Königin von Schottland 1542–1567. Nach mehreren Auseinandersetzungen floh sie 1568 von Schottland nach England, wo sie 19 Jahre in Haft genommen wurde. Wegen angeblicher Verschwörung gegen Elisabeth I. wurde sie 1587 enthauptet.

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Maria
während ihrer Gefangenschaft in Chatsworth besucht haben soll. Ein kleiner Bach fließt aus | [7v]12. der Höle heraus. Auf dem Wege von Buxton bis zur Höle fand ich häufig   Editor's note Kölbel et al. 2008
Saxifraga granulata – Knöllchen-Steinbrech.

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Saxifraga granulata
und   Editor's note Kölbel et al. 2008
Saxifraga tridactylites – Dreifinger-Steinbrech.

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Saxifraga tridactylites
. An dem Eingange der Höle sah ich   Editor's note Kölbel et al. 2008
Viola montana: heute Viola canina ssp. Montana – Berg-Veilchen, Unterart vom Hunds-Veilchen.

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Viola montana
,   Editor's note Kölbel et al. 2008
Alchemilla vulgaris – Gewöhnlicher Frauenmantel.

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Alchemilla vulgaris
und   Editor's note Kölbel et al. 2008
Polypodium vulgare – Gewöhnlicher Tüpfelfarn oder Engelsüß.

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Polypodium vulgare
.

Bei Poole’s hole sind viel Kalkbrennereien im Freien. Denn in England brennt man Kalk im Freien und Ziegel in konischen Oefen, gerade umgekehrt, als in Deutschland.

Castleton.Note (inserted at the right margin) [...] 418

Bei der Flußspatrinne am holen Wege nach Buxton zu, der   Editor's note Kölbel et al. 2008
Gentiana amarella (Bitterer Enzian): Synonym zu Gentianella amarella: Bitterer Franzenenzian.

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Gentiana amarella
, deren Gelb mir hier von ungewöhnlicher Schönheit schien.

Im Middelton dale (vor | [8r]13. Stoney-Middelton) fand ich in großer Menge   Editor's note Kölbel et al. 2008
Arenaria saxatilis: heute Minuartia verna – Frühlings-Miere.

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Arenaria saxatilis
, diese seltene Pflanze, die in Deutschland nur bei Harzburg am Harze entdekt ist.

Rowly ragg. Basalt

Auf der Straße nach Dudley bei dem schönen Dorfe Hales owen liegt alles voll von Rowly ragg, den Kirwan und Cavallo als eine eigene Steinart aufführen. Rowly ragg ist ein bloßer Trivialnahme für Basalt, wie die deutschen Namen Unkelstein und Stolpenerstein. Ich fand diese englische Abänderung des Basalts von schwärzlich-grauer Farbe, im Bruche uneben, von scharf | [8v]14. kantigen Bruchstükken, hart, sehr schwer zersprengbar, rauh, kalt und schwer. Er hat eben den weißlich-grünen thonartigen Ueberzug, den die Basalte vom   Editor's note Kölbel et al. 2008, Christian Thomas und Dominik Erdmann
Den Weißner [heute meist (Hoher) Meißner genannt], den Dransberg und den Gleichen hatte Humboldt am 24. September 1789 auf seiner gemeinsamen Reise mit Steven Jan van Geuns durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen besucht. Der Hohe Meißner war 1789 auch durch A. G. Werner beschrieben worden (Faust 1784, Werner 1789).

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Dransberge und Weißener
zeigen. Er ist ungemein schimmernd, wegen der ihm eingesprengten Körner von basalt.   Editor's note Kölbel et al. 2008
Chrysolith: Silikatmineral, grüne Varietät des Olivin.

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Chrysolith
. Große Massen von Chrysolith oder   Editor's note Kölbel et al. 2008
Olivit: nach heutiger Nomenklatur Olivin, oliv- bis flachsgrünes gesteinsbildendes Mineral, oft als Einsprengling im Basalt.

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Olivit
, wie die Unkler und Rhöner Basalte enthalten, fand ich nirgends. Ueberhaupt sind die Chrysolithe sehr gleichmäßig eingesprengt und fest wie die Quarzkörner in einem Sandstein vertheilt. Die Strahlige Textur, welche die   Editor's note Kölbel et al. 2008
Antrimmer Basalte: korrekt ist Antrimer Basalte, gemeint sind die Basalte des Antrimer Plateaus im Nordosten von Nordirland.

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Antrimmer Basalte
und zum Theil auch die   Editor's note Florian Schnee
Die im Jahr der England-Reise erschienene erste Monographie Humboldts war „Mineralogische[n] Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ gewidmet (Humboldt 1790a).

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Rheinischen
haben und die nie Spuren einer ordentlichen einschießenden Chrystallisation | [9r]15. anzudeuten scheinen, vermisse ich ganz im rowly ragg.

Die Mischung der Grunderden der Steine ist überhaupt so verschieden, daß wenn man wie Kirwan die Arten nach zehntheiligen Brüchen trennen wollte, es fast so viele Arten, als Individuen geben würde. Vergleiche z. B. die verschiedenen Analysen des   Editor's note Kölbel et al. 2008
Trapp: Um 1754 für Gangdiabase verwendete Bezeichnung. Heute fast ausschließlich für mächtige basaltische Flächenergüsse (Plateaubasalte, Flutbasalte) oft von erheblicher Ausdehnung gebraucht (Murawski H. & Meyer W. 1998, 225).

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Trapp
s in(?) Faujas de St. Fond Abhandlung vom Trapp p. 57 und Philos. Transactions for 1782. p. 333.

Bei Hales owen erscheinen zwei kegelförmige, zum Theil mit Buschwerk bekränzte Hügel. Läßt ihre Form, die Nähe der Rowlyragghügel und des rothen Sandsteins hier auf | [9v]16. Basalt schließen.

Bei Hales owen viel   Editor's note Kölbel et al. 2008
Dianthus prolifer: heute Petrorhagia prolifera – Felsnelke.

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Dianthus prolifer
!

Bäder in Derbyshire

  Editor's note Christian Thomas und Dominik Erdmann
Der genannte Titel mit Erscheinungsjahr 1778 konnte nicht ermittelt werden. Offenbar übernahm Humboldt die bibliographischen Angaben aus Barthélemy 1789, 17. Kölbel et al. 2008, Anm. 78, geben an, Pearson 1784 sei gemeint.

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Doctor Pearson’s observations and experiments on Buxton water, Matlockwater &c(?). London 1778.

MatlockNote (inserted at the right margin) [...]

Der   Editor's note Kölbel et al. 2008
Toadstone: Eine Gesteinsbezeichnung von John Whitehurst (1713–1788). Im Jahre 1778 hatte Whitehurst ein Buch über den Ursprung der Erde geschrieben und im Anhang die Stratigraphie von Derbyshire erläutert. Er erklärte Toadstone als Produkte eines Vulkans, der seine Lava zwischen Kalksteinschichten ergossen hatte und sich mit den Kalkschichten vermischte hatte [… vgl. Whitehurst 1778].

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Toadstone
oder Channel, den ich in den hiesigen Bleigruben besonders am Massonhill und Heights of Abraham sahe, schien mir ein ächter   Editor's note Kölbel et al. 2008
Mandelstein: Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gebräuchliche Bezeichnung. 1787 bezeichnete Werner blasenreiches Gestein als Mandelstein und zählte es zu den uranfänglichen Gebirgen, später kurz Urgebirge genannt (Vgl. Werner 1787, 7 und 13). Die Hohlräume werden sekundär durch Ausscheidung mineralischer Stoffe gefüllt. Heute als Gesteinsbezeichnung nur im Zusammenhang mit einem Eruptivgesteinsnamen verwendet, z. B. Diabas-, Melaphyrmandelstein (Murawski/Meyer 1998, 132–133).

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Mandelstein
mit eingeknetetem Kalkspat zu sein und ich kann Herrn Fauj. de St Fond, der eben diese Gegend besuchte, nicht beipflichten, wenn er diesen Toadstone, troz Ferber, Trapp nennen will. Abh. vom Trapp p. 20.

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Derbyshire

Pilckington II p. 57 klagt schon über die rohen Sitten der Einwohner des Peaks. Aus den Gesezen kann man auf ihren alten Zustand schließen.   Editor's note Kölbel et al. 2008
Edward I. (1272–1307), König, drängte den kirchlichen Einfluß zurück, erließ Reformgesetze, unterwarf Wales und wurde 1292 Oberlehnsherr von Schottland.

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Unter Edward I.
wurde ein Gesez gemacht, nach dem jeder, der eine Bleimine bestöhle mit einer Hand an einen Tisch genagelt werden und entweder verhungern oder als das einzige Rettungsmittel, mit der anderen Hand die angenagelte abschneiden soll.

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The creation of the edition humboldt digital datasets is an ongoing process. The scope and accuracy of the data grows as the project progresses. We are always grateful for any additions, corrections and error reports. Please write to edition-humboldt@bbaw.de.

Suggested citation

Humboldt, Alexander von: Reise. 1790. England. [= Tagebuch der England-Reise], ed. by Dominik Erdmann and Christian Thomas in collaboration with Florian Schnee. In: edition humboldt digital, ed. by Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 of 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0017682


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