| [1r]
Reise. 1790.
Anmerkung Kommentar Christian Thomas und Dominik Erdmann
Handschriftliche Notiz, Bleistift v. fr. H.:
Altsignatur der Sammlung Radowitz/Archivsignatur.
[Schließen]6255
England.
| [1v]
[...]| [2r]1.
Kommentar Christian Thomas und Dominik Erdmann
Die Datierung der einzelnen Einträge des Journals
folgt Kölbel et al. 2008, 14. Die Daten
geben den Tag an, an dem Humboldt und Forster am
fraglichen Ort eingetroffen sind, d. h. nicht unbedingt jenes Datum, an dem Humboldt den
entsprechenden Eintrag verfasst oder begonnen hat.
[Schließen]Wiltshire
Viel Tuchmanufakturen in Wiltshire
,
Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Den hohen Preis der Wolle im Jahre
1790 schrieb man in öffentlichen Blättern dem Steigen der Tuchmanufakturen zu. Die höchsten Preise waren:
Welch
per lb. Kommentar Kölbel et al. 2008 und Christian Thomas
Bis 1971 wurde für
Penny die Abkürzung „d“ (lat. denarius) verwendet. „s.“ steht demnach
für Shilling, zur Transkription vgl. auch Bruhns 1872, I, 290.
[Schließen]1s. 3d.
South Down 1s. 2d. Norfolk 1s. 1d. West Country 8d.
halfpen̅y.
Ueber englische Schaafzucht im Allgemeinen und über ihr Alter, da schon für die Römischen
Kaiser wollene Zeuge zu Winchester gemacht
wurden Siehe
Doctor
Anderson
im report of the Comittee
of the highland Society, to whom the
subject of Shetland Wool was referred. 1790.
Glocestershire
und Sommersetshire
, besonders um Bath in Trowbridge und Bradford. Die Schaafe in diesen südwestlichen Grafschaften sind zweischürig, in Leicester-,
Lincoln-
und
Warwickshire aber
größtentheils einschürig. Die Färber drängen sich
alle an den Avon, dessen
reines Wasser zum Färben von vorzüglicher Güte ist.
Es fehlt noch immer an genauen chemischen Untersuchungen über den Einfluß verschiedener Wasserarten beim Färben, Bierbrauung. Es ist eben so unverständig, den Vorzug des englischen Biers, der englischen Färbereien p.(?) dem englischen Wasser zuzuschreiben, als es voreilig ist den Einfluß des Wassers, der Athmosphäre bei so schweren(?) | [2v]2. chemischen Prozessen, da Gährungen(?) für die es keine Messer(?) giebt, im Spiel sind, abzuleugnen.
Chippenham war
die Residenz Alfreds des Großen. Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Kommentar Kölbel et al. 2008
Die Angabe 884 ist offensichtlich
nicht korrekt, Alfred eroberte 886
London.
[Schließen]Alfred entriß 884 den Dänen Rochester
und London. Ueberhaupt scheint damals der westliche Theil von England
der angebautere gewesen zu sein. Jetzt hat sich die Kultur ganz gegen Osten
gezogen. War das ältere Verhältniß nicht natürlicher, da die Einfahrt in den Bristol Channel bequemer,
als die in die Themse, da das westliche
England an Ausfuhrprodukten reicher, die
Kommunikation mit Ireland
näher und Milford ein
sicherer Hafen für die Flotte als Portsmouth ist? Allerdings. Aber das
auswärtige Interesse gab allem eine entgegengesezte
Richtung. Der flämische Handel
| [3r]3.
machte die Schiffarth im Kanale
lebhaft, das Contoir der Hanse in London brachte diese Stadt empor, die englische Wolle ging nun von da aus, die unaufhörlichen Zwistigkeiten– mit Frankreich machten eine Flotte und also auch einen Hafen im
Kanale nothwendig, die Barbarei in welcher
Ireland so spät noch lag, ließ
das natürliche
Handelsverkehr zwischen England und Ireland nicht aufblühen … … .
Sommersetshire
Kommentar Kölbel et al. 2008
Dipsacus sylvestris: Wilde Karde, die Art
entspricht heute teilweise der Dipsacus fullonum.
[Schließen]Dipsacus sylvestris, Kommentar Kölbel et al. 2008
Dipsacus fullonum: Weberkarde, die Art
entspricht heute teilweise der Dipsacus sativus = Weberkarde.
[Schließen]Dipsacus fullonum
und wenn ich recht gesehen, auch Kommentar Kölbel et al. 2008 und Dominik Erdmann
Dipsacus laciniatus: gelappte oder
Schlitzblatt-Karde. Sie ähnelt der Wilden Karde (Dipsacus fullonum).
[Schließen]Dipsacus laciniatus wachsen in Sommersetshire
und Glocestershire
wild. Linne hielt
gewiß mit Unrecht Kommentar Florian Schnee
Die Blütenköpfe von Dipsacus fullonum wurden zum
Aufrauen von Wollstoffen genutzt.
[Schließen]Dipsacus fullonum, der für die
Tuchmanufaktur so wichtig ist, für
| [3v]4.
Kommentar Florian Schnee
Vgl. Linné
1753, I, 97.
[Schließen]eine bloße Abart von Dipsacus
sylvestris
. S. Roths Botanische
Abhandlungen
p. 18. Ob aber Dipsacus
fullonum
in England einheimisch oder nur aus den Gärten der Tuchmanufakturen
verstreut sei, entscheide ich nicht. In Deutschland ist das eben so zweifelhaft.
Roth Flor. german. II p. 162.
Die Grafschaft enthält Kommentar Kölbel et al. 2008
Galmei: bergmännische Bezeichnung für
Zinkerze, z. B. Zinkspat. Die Bezeichnung dieser Erze findet sich bereits bei A. G. Werner.
[Schließen]Galmei, Kommentar Kölbel et al. 2008
Blei: Die hier von Humboldt verwendete
Bezeichnung kann sich nur auf Bleierze beziehen, da Blei gediegen nicht vorkommt.
[Schließen]Blei (das nicht so biegsam als das Derbyshirsche ist) und Kommentar Kölbel et al. 2008
Röthel (heute Rötel): Rotstein, Farberde
lateritischer Herkunft. Besteht aus einem Gemisch von Eisenoxiden, Eisenhydroxiden und
Tonmineralien. Rötel wird auch heute noch als Anstrichfarbe, als Putz- und Poliermittel
verwendet.
[Schließen]Röthel. Mit dem Röthel zeichnet man die hiesigen Schaafe und verderbt die Wolle damit, wie
die Spanier die ihrige mit Kommentar Kölbel et al. 2008
Okker (heute Ocker): Gelblich-braunes,
erdiges Brauneisenerz, meist stark mit Ton vermengt.
[Schließen]Okker verderben. Die neuen Vorschläge (Lewis
Zusammenhang der Künste II 76) mit Kommentar Kölbel et al. 2008
Talg: Fett besonders vom Rind und Hammel,
wird bei 60–65° C ausgeschmolzen. Stearin und Palmitin werden heute in der
Seifenindustrie sowie für Margarine- und Salbenherstellung verwendet.
[Schließen]Talg, Kommentar Kölbel et al. 2008
Theer: heute Teer, wird bei der Verkokung
von Steinkohle gewonnen. Dabei bildet sich eine braune bis schwarze zähe Flüssigkeit.
Teer wird auch heute noch zur Herstellung u. a. von Farbstoffen verwendet.
[Schließen]Theer und Kommentar Kölbel et al. 2008
Kohlenstaub: staubförmige Kohle.
[Schließen]Kohlenstaub
zu zeichnen, sind also noch immer nicht befolgt.
Am Avon bei Bath
wo(?) die
| [4r]5.
Erdschichten zu Tage sind, sieht man daß ein Kommentar Dominik Erdmann
Pisolith, Erbsenstein, nach Werner 1789a, 378 eine Unterart von
Kalkstein. Pisolith ist ein Sedimentgestein, das überwiegend aus Pisoiden besteht.
Pisoide sind rundliche, üblicherweise aus Kalk gebildete Körner, die sich konzentrisch
um einen Kern herum gebildet haben.
[Schließen]Pisolithen- Anmerkung
(am rechten Rand)
?und Muschelkalk, von einer leichten Thonmasse bedekt, hier auf einem gräulichen, quarzreichen Sandstein ruhen.
Gloucestershire
Der ächte Glocestershire -Käse geht nach Bristol und von da nach Westindien. Der meiste Glocestershire -Käse den man in London sieht, kommt aus Wiltshire.
Matlock
An den Kalkwänden der Heights of Abraham,
und in dem lover’s
Walk an dem Derwent (dem old
Bath gegenüber) sah ich mit dem schönen Kommentar Kölbel et al. 2008
Hypnum crista
castrensis: heute Ptilium crista-castrensis (Hedw.) De Not. –
Federmoos, Farnwedelmoos.
[Schließen]Hypnum crista castrensis (womit der ganze Kommentar Kölbel et al. 2008
Bruch bei Göttingen:
wahrscheinlich ist der Steilabbruch des Muschelkalkplateaus, das den
Göttinger Wald nach Osten absäumt, gemeint.
[Schließen]Bruch bei Göttingen bedekt ist), dem Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen capperatus:
heute Flavoparmelia caperata (l.) Hale – Schlüsselflechte.
[Schließen]Lichen
capperatus, dem Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen calcareus:
heute Aspicilia calcarea (L.) Körb. – Kalk-Hohlschildflechte.
[Schließen]Lichen calcareus, und der Kommentar Kölbel et al. 2008
Verrucaria pertusa
Willd.: heute Pertusaria pertusa (Weigel) Tuck. –
Lochflechte.
[Schließen]Verrucaria pertusa
Willd. auch
| [4v]6.
das Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen tartareus:
heute Ochrolechia tartarea (L.) A. Massal. –
Weinsteinflechte.
[Schließen]Lichen tartareus, dem völlig ähnlich das ich in Teutschland
vor Hannover
sahe. Das Lichen tartareus wird häufig in Yorkshire und
im Peak
von Derbyshire
gesamlet, nach Manchester gebracht und
dort in die Färbereien verkauft. Es giebt mit Urin
präparirt (wie Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen saxatilis:
heute Parmelia saxatilis (L.) Ach.
[Schließen]Lichen saxatilis,
Lichen
calcareus
und Verrucaria pertusa) eine schöne purpurrothe Farbe, bei der man den(?) theuren
Kommentar Dominik Erdmann
Orseille ist die Bezeichnung
eines roten Farbstoffs, der aus Mosen und Flechten gewonnen wird.
Diese stammen vornehmlich von den Kanarischen Inseln, den Azoren,
aus Frankreich und Italien. Die Unterteilung in „Erd- und
Kräuterorseille“ bezieht sich auf die Qualität und den Preis des
Rohstoffes: Während die aus Frankreich stammenden Flechten oftmals
Verunreinigungen beinhalten und daher als Erdorseille bezeichnet
werden, ist die von den Kanaren und Azoren stammende Kräuterorseille
hochwertiger und entsprechend teurer.
[Schließen]Erd- und Kräuterorseillen ( Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen rocella: heute
Roccella fuciformis (L.) DC – Färberflechte.
[Schließen]Lichen Roc Anmerkung
(am rechten Rand)
?cella und Kommentar Kölbel et al. 2008
Lichen parella: heute
Ochrolechia paralla (L.) Massal. – kein gebräuchlicher deutscher
Name.
[Schließen]Lichen
Parella
) entbehren kann.
Lichen
calcareus
,
Lichen
saxatilis
,
Lichen
tartareus
und Verrucaria pertusa wachsen fast im ganzen nördlichen Europa wild – aber man liest die patriotischen Schriften
| [5r]7.
von Dambourney (procedés sur les teintures solides que nos végétaux indigenes communiquent
aux laines p. Paris 1786) und Hofman
(de vario lichen. vsu
Erlangae 1786) – und verschreibt noch immer Farbstoffe aus den Canarischen
,
Capverdischen
und Griechischen Inseln
oder aus dem südlichen
Frankreich, die unsere einheimischen Flechten uns
darbieten könnten. Wir kaufen Kommentar Kölbel et al. 2008
Lackmus: Farbstoff der Flechte Rocella
fuciformis.
[Schließen]Lakmus vom Holländer und Engländer und vergessen daß dieser ihn von Lichen saxatilis
macht, das bei uns jeder
Baum, jeder Pfahl, jeder Stein trägt. Siehe von den Lakmusfabriken
bei Leith in Schottland zu den 200 Menschen sich mit dem Sammeln des Lichen saxatilis beschäftigen
| [5v]8.
Ferbers neue Beiträge
zur Mineralgeschichte
I. p. 455. Unsere Unwissenheit geht sogar so weit, Kommentar Kölbel et al. 2008 und Christian Thomas
Humboldt bezieht sich im Folgenden auf
Jacobsson 1781–1795, II (1789),
544.
[Schließen]daß uns Jakobsson noch vorlügen durfte,
Lakmus werde aus Kommentar Kölbel et al. 2008
Croton tinctorium (Croton
ti[n]ctorium): heute Chrozophora tinctoria, Familie der Wolfsmilchgewächse,
Färberkroton, Lackmuspflanze.
[Schließen]Croton tinctorium
, aus dem Kommentar Christian Thomas und Dominik Erdmann
Tournesol: Farbstoff aus der Pflanze
Chrozophora tinctoria, die in Südfrankreich im Umkreis der Ortschaft (Grand)
Galargues gesammelt wurde.
[Schließen]Tournesol
von Kommentar Dominik Erdmann
Vermutlich ist hiermit die Gemeinde Galargues im
Département Hérault in der Region Okzitanien gemeint.
[Schließen]Grand Galarques, nicht aus Kommentar Kölbel et al. 2008
Orseille: heute Lichen Roccella Lin.
Flechtenart, die die bekannte Columbinfarbe gibt.
[Schließen]Orseille (Siehe
Demachy
Laborant im Großen II. p. 273)
gemacht. Technologisches Wörterbuch II. 544. Das crÿptogamische Studium ist nicht so unwichtig als man es gewöhnlich glaubt.
Bei einer guten Staatswirthschaft muß auch das Kommentar Kölbel et al. 2008
Steinmoos: Bezeichnung für die Flechte
Lichen saxatilis – heute Parmelia saxatilis (L.) Ach. – Schlüsselflechte.
[Schließen]Steinmooß
mit zum Nationalreichthum beitragen. – Im Jahr 1300
wurde der Farbstof des Lichen Roccella in der
Levante dadurch entdekt, daß ein florentiner
Kaufmann auf dem Felde sein Wasser abschlug und das Moos zu seinen Füßen
| [6r]9.
sich färben sahe. Manni Commentario de Florentinis inventis c. 20. Wir leben in
einem Zeitalter, wo wir nicht auf solche chemischen Prozesse zu harren brauchen. Siehe
Kommentar Kölbel et al. 2008 und Dominik Erdmann
Die erwähnten Manuskripte Humboldts
konnten bisher nicht aufgefunden werden.
[Schließen]meine Manuskripte zur Materia technologica plantae tinctor. n. 468.
Kommentar Christian Thomas und Dominik Erdmann
Im folgenden Absatz gibt Humboldt eine
(auszugsweise) deutschsprachige Übersetzung des Lemmas „[Lichen] tartareus“ aus Mohr 1786, 230–232 wieder.
[Schließen]Mohr sagt noch in seinem
Forsog til en
Islandsk Naturhistorie
p. 230
„Lichen tartareus, Kommentar Dominik Erdmann
Litunarmoose: Übertragung aus
Litunarmosi, einem isländischer Trivialnamen für das Lichen
tartareus.
[Schließen]Litunarmoose, Anmerkung
(am rechten Rand)
?
Kommentar Dominik Erdmann
Hvidblik: Norwegischer
Trivialname für das Lichen tartareus.
[Schließen]Hvidblik
oder
Kommentar Dominik Erdmann
Korke: In Skandinavien
gebräuchlicher Trivialname für das Lichen tartareus.
[Schließen]Korke. Dies Moos ist seit den ältesten Zeiten in Norwegen, Schweden
und den Farörinseln und
Island
zum Färben gebraucht worden. Der Indigo und andere ausländische
Farbstoffe haben jetzt den Gebrauch desselben fast ganz
verdrängt. Der Vorwurf, daß die Farbe daraus nicht so hoch,
glänzend und haltbar
| [6v]10.
als die aus ostindischen Materialien sei, ist ungegründet da auch bei der elendsten Bereitung ohne Anwendung
von Salzen und anderen Bindemitteln dieselbe oft so überaus
prächtig ausfällt. Kommentar Dominik Erdmann, Florian Schnee und Christian Thomas
Die hier genannte
Publikation konnte nicht mit Sicherheit identifiziert
werden.
[Schließen]Professor
Strom versichert in der Maanedsskrivt fra
Christiania Anmerkung
(am rechten Rand)
?
daß der Hvidblik
oder
Lichen
tartareus
von Norwegen nach England gehe, wo man ihn zu einer rothen und
blauen Farbe auf Wolle und Kattun veredle. 1785 gingen allein 2 Schifsladungen von diesem Lichen
tartareus von Norwegen nach England.“
Die Schweden bereiten eine braune Farbe, die sie Kommentar Dominik Erdmann
Es handelt sich um einen in Schweden auch „Byttelet“
genannten roten Farbstoff.
[Schließen]Bötelet nennen aus dem Lichen
tartareus
. Kommentar Florian Schnee
Die gemeinte Passage in Fabricius 1779 befindet sich, anders als
Humboldt es angibt, auf S. 64.
[Schließen]Fabricius Reise nach Norwegen
p. 66.
| [7r]11.
In Derbyshire heißt das Lichen
tartareus
Kommentar Christian Thomas
Vgl. Pilkington 1789, 478: „Lichen tartareus. Welch Liverwort. On rocks, common. — It is
gathered for dyers, and gives a purple colour.“
[Schließen]welch liverwort[.] It is gathered for
dyers and gives a purple colour.
Pilkington’s
View of the present state of
Derbyshire Vol. I p. 478.
Poole’s hole.
560 yards lang. Sie liegt im Südwesten von Buxton
und dem Flüßchen Wye, gegen
das hohe Kalkgebirge Ax edge
zu. Weil die Höle eng ist so bilden sich hier schönere Stalaktiten, als die im Peak’s
hole. Die größten sind der flitch of
Bacon und der queen of Scot’s pillar den die
unglückliche Kommentar Kölbel et al. 2008
Maria Stuart (1542–1587), Königin von
Schottland 1542–1567. Nach mehreren Auseinandersetzungen floh sie 1568 von Schottland
nach England, wo sie 19 Jahre in Haft genommen wurde. Wegen angeblicher Verschwörung
gegen Elisabeth I. wurde sie 1587 enthauptet.
[Schließen]Maria während ihrer Gefangenschaft in Chatsworth besucht haben soll. Ein kleiner
Bach fließt aus
| [7v]12.
der Höle heraus. Auf dem Wege von Buxton bis zur Höle fand ich häufig Kommentar Kölbel et al. 2008
Saxifraga granulata –
Knöllchen-Steinbrech.
[Schließen]Saxifraga
granulata und Kommentar Kölbel et al. 2008
Saxifraga tridactylites –
Dreifinger-Steinbrech.
[Schließen]Saxifraga tridactylites. An dem Eingange der
Höle sah ich Kommentar Kölbel et al. 2008
Viola montana: heute Viola canina ssp.
Montana – Berg-Veilchen, Unterart vom Hunds-Veilchen.
[Schließen]Viola montana, Kommentar Kölbel et al. 2008
Alchemilla vulgaris – Gewöhnlicher
Frauenmantel.
[Schließen]Alchemilla vulgaris und Kommentar Kölbel et al. 2008
Polypodium vulgare – Gewöhnlicher
Tüpfelfarn oder Engelsüß.
[Schließen]Polypodium vulgare.
Bei Poole’s hole sind viel Kalkbrennereien im Freien. Denn in England brennt man Kalk im Freien und Ziegel in konischen Oefen, gerade umgekehrt, als in Deutschland.
Castleton. Anmerkung (am rechten Rand) [...] 418
Bei der Flußspatrinne am holen Wege nach Buxton zu, der Kommentar Kölbel et al. 2008
Gentiana amarella (Bitterer Enzian):
Synonym zu Gentianella amarella: Bitterer Franzenenzian.
[Schließen]Gentiana amarella, deren Gelb mir hier von ungewöhnlicher Schönheit schien.
Im Middelton dale (vor
| [8r]13.
Stoney-Middelton) fand ich in großer Menge Kommentar Kölbel et al. 2008
Arenaria saxatilis: heute Minuartia verna
– Frühlings-Miere.
[Schließen]Arenaria saxatilis, diese seltene Pflanze, die in Deutschland nur
bei Harzburg am Harze entdekt ist.
Rowly ragg. Basalt
Auf der Straße nach Dudley bei dem
schönen Dorfe Hales owen
liegt alles voll von Rowly ragg, den
Kirwan
und Cavallo als eine eigene
Steinart aufführen. Rowly ragg
ist ein bloßer Trivialnahme für Basalt, wie die deutschen
Namen
Unkelstein
und Stolpenerstein. Ich fand diese
englische Abänderung des Basalts von schwärzlich-grauer Farbe, im Bruche uneben, von scharf | [8v]14.
kantigen Bruchstükken, hart,
sehr schwer zersprengbar, rauh,
kalt und schwer. Er hat eben den
weißlich-grünen thonartigen Ueberzug, den die Basalte vom Kommentar Kölbel et al. 2008, Christian Thomas und Dominik Erdmann
Den Weißner [heute meist (Hoher)
Meißner genannt], den Dransberg und den Gleichen hatte Humboldt am 24. September 1789
auf seiner gemeinsamen Reise mit Steven Jan van
Geuns durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen
besucht. Der Hohe Meißner war 1789 auch durch A. G.
Werner beschrieben worden (Faust
1784, Werner 1789).
[Schließen]Dransberge und Weißener zeigen. Er ist ungemein schimmernd, wegen der ihm
eingesprengten Körner von basalt. Kommentar Kölbel et al. 2008
Chrysolith: Silikatmineral, grüne Varietät
des Olivin.
[Schließen]Chrysolith. Große Massen von Chrysolith
oder
Kommentar Kölbel et al. 2008
Olivit: nach heutiger Nomenklatur Olivin,
oliv- bis flachsgrünes gesteinsbildendes Mineral, oft als Einsprengling im
Basalt.
[Schließen]Olivit, wie die Unkler und Rhöner Basalte enthalten, fand
ich nirgends. Ueberhaupt sind die Chrysolithe sehr gleichmäßig eingesprengt und fest wie die Quarzkörner in einem Sandstein vertheilt. Die Strahlige Textur, welche die Kommentar Kölbel et al. 2008
Antrimmer Basalte: korrekt ist Antrimer
Basalte, gemeint sind die Basalte des Antrimer Plateaus im Nordosten von
Nordirland.
[Schließen]Antrimmer Basalte
und zum Theil auch die Kommentar Florian Schnee
Die im Jahr der England-Reise erschienene erste
Monographie Humboldts war „Mineralogische[n] Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“
gewidmet (Humboldt 1790a).
[Schließen]Rheinischen haben und die nie Spuren einer ordentlichen einschießenden Chrystallisation
| [9r]15.
anzudeuten scheinen, vermisse ich ganz im rowly ragg.
Die Mischung der Grunderden der Steine ist überhaupt
so verschieden, daß wenn man wie Kirwan die Arten nach zehntheiligen Brüchen trennen wollte,
es fast so viele Arten, als Individuen geben würde. Vergleiche z. B. die
verschiedenen Analysen des Kommentar Kölbel et al. 2008
Trapp: Um 1754 für Gangdiabase verwendete
Bezeichnung. Heute fast ausschließlich für mächtige basaltische Flächenergüsse
(Plateaubasalte, Flutbasalte) oft von erheblicher Ausdehnung gebraucht (Murawski H. & Meyer W. 1998, 225).
[Schließen]Trapps in(?)
Faujas de St. Fond
Abhandlung vom Trapp p. 57 und Philos. Transactions for 1782.
p. 333.
Bei Hales owen erscheinen zwei kegelförmige, zum Theil mit Buschwerk bekränzte Hügel. Läßt ihre Form, die Nähe der Rowlyragghügel und des rothen Sandsteins hier auf | [9v]16. Basalt schließen.
Bei Hales owen viel Kommentar Kölbel et al. 2008
Dianthus prolifer: heute Petrorhagia
prolifera – Felsnelke.
[Schließen]Dianthus
prolifer!
Bäder in Derbyshire
Kommentar Christian Thomas und Dominik Erdmann
Der genannte Titel mit Erscheinungsjahr 1778
konnte nicht ermittelt werden. Offenbar übernahm Humboldt die bibliographischen Angaben
aus Barthélemy 1789, 17. Kölbel et al. 2008, Anm. 78, geben an, Pearson 1784 sei gemeint.
[Schließen]Doctor Pearson’s observations and experiments on Buxton water,
Matlockwater &c(?). London 1778.
Matlock Anmerkung (am rechten Rand) [...]
Der Kommentar Kölbel et al. 2008
Toadstone: Eine Gesteinsbezeichnung von
John Whitehurst (1713–1788). Im Jahre 1778 hatte
Whitehurst ein Buch über den Ursprung der Erde geschrieben und im Anhang die
Stratigraphie von Derbyshire erläutert. Er erklärte Toadstone als Produkte eines
Vulkans, der seine Lava zwischen Kalksteinschichten ergossen hatte und sich mit den
Kalkschichten vermischte hatte [… vgl. Whitehurst
1778].
[Schließen]Toadstone
oder
Channel, den ich in den hiesigen Bleigruben besonders am Massonhill und Heights
of Abraham
sahe, schien mir ein ächter Kommentar Kölbel et al. 2008
Mandelstein: Seit Mitte des 18.
Jahrhunderts gebräuchliche Bezeichnung. 1787 bezeichnete Werner blasenreiches Gestein als Mandelstein und zählte es zu den
uranfänglichen Gebirgen, später kurz Urgebirge genannt (Vgl. Werner 1787, 7 und 13). Die Hohlräume werden
sekundär durch Ausscheidung mineralischer Stoffe gefüllt. Heute als Gesteinsbezeichnung
nur im Zusammenhang mit einem Eruptivgesteinsnamen verwendet, z. B. Diabas-,
Melaphyrmandelstein (Murawski/Meyer 1998,
132–133).
[Schließen]Mandelstein mit eingeknetetem Kalkspat zu sein und
ich kann Herrn Fauj. de St
Fond, der eben diese Gegend besuchte, nicht beipflichten, wenn er diesen Toadstone, troz
Ferber, Trapp nennen will. Abh. vom
Trapp p. 20.
| [10r]
[...]| [10v]
[...]| [11r]
[...]| [11v]
[...]| [12r]
[...]| [12v]
[...]| [13r]
[...]| [13v]
[...]| [14r]
[...]| [14v]
[...]| [15r]
[...]| [15v]
[...]| [16r]
[...]| [16v]
[...]| [17r]
[...]| [17v]
[...]| [18r]
[...]| [18v]
[...]| [19r]
[...]| [19v]
[...]| [20r]
Derbyshire
Pilckington II
p. 57 klagt schon über die rohen Sitten der
Einwohner des Peaks. Aus den
Gesezen kann man auf ihren alten Zustand
schließen. Kommentar Kölbel et al. 2008
Edward I. (1272–1307), König, drängte den
kirchlichen Einfluß zurück, erließ Reformgesetze, unterwarf Wales und wurde 1292
Oberlehnsherr von Schottland.
[Schließen]Unter Edward
I.
wurde ein Gesez gemacht, nach dem jeder, der eine Bleimine bestöhle mit einer Hand
an einen Tisch genagelt werden und entweder verhungern oder
als das einzige Rettungsmittel,
mit der anderen Hand die angenagelte abschneiden soll.
| [20v]
[...]| [21r]
[...]| [21v]
[...]| [22r]
[...]| [22v]
[...]| [23r]
[...]| [23v]
[...]| [24r]
[...]| [24v]
[...]| [25r]
[...]| [25v]
[...]| [26r]
[...]| [26v]
[...]| [27r]
[...]| [27v]
[...]| [28r]
[Beginn Spaltensatz]- Alfred. Siehe Bl.
2v.
[Schließen]2.
A.
- Basalt
Siehe Bl.
8r.
[Schließen]13.
B.
- Castleton
Siehe Bl.
7v.
[Schließen]12.
C.
D.
E.
- Färben Siehe Bl.
2r.
[Schließen]1. Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5.
F.
G.
| [28v]
[Beginn Spaltensatz]H.
J.
- Kultur Siehe Bl. 2v.
[Schließen]2. - Käse Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5.
K.
L.
- Mineralien
- Mandelstein Siehe Bl. 9v.
[Schließen]16.
M.
N.
O.
- Poole’s
hole
Siehe Bl.
7r.
[Schließen]11.
P.
| [29r]
[Beginn Spaltensatz]Q.
- Röthel Siehe Bl.
3v.
[Schließen]4.
R.
- Schaafe Siehe Bl.
2r.
[Schließen]1. Siehe Bl. 3v.
[Schließen]4. - Stoney
Middleton Siehe Bl.
8r.
[Schließen]13.
S.
- Toadstone
Siehe Bl.
9v.
[Schließen]16.
T.
U.
V.
- Wolle Siehe Bl.
2r.
[Schließen]1. Siehe Bl. 3r.
[Schließen]3.
W.
Y.
Z.
| [29v]
- Dipsacus fullonum
Siehe Bl. 3r.
[Schließen]3. - Dipsacus sylvestris
Siehe Bl. 3r.
[Schließen]3. - Dipsacus laciniatus
Siehe Bl. 3r.
[Schließen]3. - Hypnum crista
castrensis
Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5. - Lichen tartareus
Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5. - Lichen calcareus
Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5. - Lichen capperatus
Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5. - Verrucaria pertusa
Siehe Bl. 4r.
[Schließen]5. - Saxifraga granulata
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Saxifraga tridactylites
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Alchemilla vulgaris
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Viola montana
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Polypodium vulgare
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Gentiana amarella
Siehe Bl. 7v.
[Schließen]12. - Arenaria saxatilis
Siehe Bl. 8r.
[Schließen]13. - Dianthus prolifer
Siehe Bl. 9v.
[Schließen]16.
Flora.
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