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| 51r106
tur des Menschengeschlechts. Hunger bildet die
See-
lenkräfte aus, wie in der Kommentar Carmen Götz
In Platons Dialog Das Gastmahl
(Symposion), in dem verschiedene Redner
über das Wesen der Liebe diskutieren, erzählt Diotima die Mythe von
der Zeugung des Eros durch Poros und Penia, die Göttin der Armut
(Plat.
symp.
203b-c).
[Schließen]Mythe des am rechten Rand
⎡platonischen
Gastmals
Armuth die Liebe erzeugt. Wie alles anders,
der Kommentar Carmen Götz
Humboldt korrigierte seine
ursprüngliche Reihenfolge „Kultur und Annäherung“ durch Bezifferung
der Reihenfolge.
[Schließen]
Annäherung
u
Kultur
des Menschen entgegen[,]
in der Palmenwelt! Unter einem Himmel[,]
wo am rechten Randfrühe befruchtende
frühe Wärme ununterbrochen den Lebensproceß der Thier-
u Pflanzenwelt unterhält, werden jährige Pflanzen zu am rechten Randperen̅irenden
perenirenden Stauden, Stauden zu Sträuchern, Sträucher
zu Bäumen. Kommentar Ulrike Leitner
Laubfülle.
[Schließen]Frondosität,
Bus
innerhalb der ZeileReichthum an
Gebüschen ist der Charakter der amerikanischen Tropen-
welt. Alles strebt üppig empor, die lokkere Faser
ver-
dichtet zu metallhartem Holze
( Kommentar Carmen Götz
Quebrahacha, Axtbrecher. Vgl.
Bl. 41v.
[Schließen]Crebrahacha) u dieses
Holz selbst bleibt mit innerhalb der Zeiledurch pulsirende Saftgefäße belebt[.]
Die Rinde der Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 813.
[Schließen]Mammea, des Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.2, 943 (Crescentia Cujete).
[Schließen]Cujete
bricht innerhalb der Zeilezerreißt
und über der Zeileaus dem totscheinenden Holze
entwikkelt sich eine zarte
Blüthe. Wie das Menschengeschlecht im Norden
sich
eines kräftigen Alters zu erfreuen hat, wenn im
Süden der
30jährige Jüngling kaum innerhalb der Zeileschon mit abnehmen-
der Lebenskraft die innerhalb der Zeileseine Fiber erstarren sieht; so ist, doch
im umgekehrten
Verhältniß[,]
unter der Zeileauch die Lebensdauer der Pflanzen-
welt in der kalten u heißen Zone entgegengesezt.
In jener hölt der hundertjährige Stamm sich aus, u
unter der
Unleserliche Stelle (1 Wort)
[...]
innerhalb der ZeileZweige nährenden Rinde herrscht Verwe-
sung u Tod. In dieser ist innerhalb der Zeile
schon(?)
der achtjährige Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.2, 1040.
[Schließen]Ceiba (B. C(?) innerhalb der ZeileBombax
Ceiba.
B. heptaphyllum.) an kolossalischer Dikke der achtzig
jährigen Buche
gleich, Aber auf innerhalb der Zeile
u
noch nach vielen
Jahrhunderten nährt er am rechten Rand
⎡gleichsam in
ewiger Jugend
und auf
unversehrtem Stamme nicht
nur seine eigenen Blüthen, sondern auch den
dichten
Mantel rankender Kommentar Carmen Götz
Vgl. Jussieu 1789, 252.
[Schließen]Bannisterien, Kommentar Carmen Götz
Vgl. Jussieu 1789, 129.
[Schließen]Tournefortien, Kommentar Carmen Götz
Vgl. Jussieu 1789, 66.
[Schließen]Epiden-
drum, Kommentar Carmen Götz
Vgl. Jussieu 1789, 212.
[Schließen]Loranthus
u
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Jussieu 1789, 133.
[Schließen]Convolvulus, welche von sei
nen Säften leben. Eben dieser Umstand
nun[,] daß
in der amerikanischen Tropenwelt die Zahl der Bäume innerhalb der Zeile, über der Zeile
u
der Raum[,] den
sie
ausfüllen,
so überwiegend gegen den über den ursprünglichen Text geschriebendie
ist, innerhalb der Zeileder Kräuter ist, eben
dieser Umstand hat einen überaus wichtigen Einfluß
auf die Kultur des Menschengeschlechts. Kommentar Carmen Götz
Diese Aussage konnte bislang bei
Linné nicht nachgewiesen
werden. Vgl. jedoch
Willdenow
1798, 252–253: Die Thiere, wenn wir
einige Würmer ausnehmen, sind einfache Geschöpfe, die meisten
Pflanzen aber nicht; nur die Sommergewächse und Palmen sind
einfache Gewächse, die andern alle zusammengesetzt. […] Die
Knospen der Bäume, Sträucher und Staudengewächse sind wie
Sommergewächse zu betrachten, denn sobald sie blühen und Samen
tragen, gehen sie gänzlich aus. Der Stamm der Bäume und
Sträucher, so wie die Wurzel der Staudengewäche haben eine
grosse Menge von Knospen die alle von dieser Beschaffenheit
sind, sie können als ein Behältniss mehrerer Sommergewächse
angesehen werden, und sind daher nicht einfache, sondern wie die
Polypen des Thierreichs zusammengesetzte Geschöpfe.
Diesen Hinweis verdanke ich Ulrich Päßler. — In seinem Systema naturae ordnet Linné die Korallen
(Corallina) den Zoophyten zu, diese den Würmern
(Vermes). Die Zoophyta werden
allgemein als Animalia composita vegetabilium more
efflorescentia definiert, die Corallina
als Animal crescens habitu plantae, bestehend aus
Stamm (Stirps) und Ästen (Rami); vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
I.6, 3027 und 3836.
[Schließen]Ein Baum
ist (wie schon Linnée sehr poetisch ausgeführt hat) ein zusammen-
geseztes Thier, ein Baum ist
ein Wald einjähriger Knospen,
ein Corallenstamm, auf dem eine Welt geschlechtsloser Anmerkung des Autors
(am unteren Rand)
⎡S.
Kommentar Carmen Götz
Dieses Manuskript konnte
bislang
nicht ermittelt werden. Es könnte im
thematischen Umkreis der an Johann
Hedwig anknüpfenden Lehre von den Kryptogamen
stehen, mit denen sich Humboldt intensiv beschäftigt hat. Vgl.
den Einführungstext von Götz 2018.
[Schließen]meine Papiere über Individualität der Pflanzen, wo ich diese neue Idee über
geschlechtslose Pflanzen ausgeführt. Sie ist physiologisch wichtig,
besonders weil sie zeigt[,]
daß das Phänomen Kommentar Carmen Götz
Dass Drohnen die
wahren Männchen in einem Bienenstocke sind, war im
18. Jahrhundert strittig; vgl. hierzu Krünitz 4, 469–476,
insbesondere die dem Abschnitt Drohnen, Drähnen
angefügte Literaturliste. Allerdings ist der auf der Reise
mitgeführte Cuvier
eindeutig; geschlechtslos sind hier die Arbeitsbienen:
2°. Environ quinze cents mâles, nommés faux-bourdons qui ne servent qu´à
féconder la reine. [...] 3°. Environ vingt mille individus
sans sexe, ou abeilles ouvrières, [...] (Cuvier 1798,
488–489).
[Schließen]geschlechtsloser Insecten (Drohnen)
nicht
so einzeln in der Natur
steht, als man glaubt.
(Blätter) u zeugungsfähiger (Blüthen) Geschöpfe zusammen-
wohnen. Die Existenz der Bäume vermehrt die
Lebensfülle der Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Kommentar Carmen Götz
Truthahn; vgl. Krünitz 189, 85 und
32, 443.
[Schließen]Kalekuter
nicht in Paria[,]
Kommentar Carmen Götz
Dieser Verweis konnte bislang
nicht geklärt werden.
[Schließen]Mexico
p. 452.
Oviedo sagt[,]
v.
Mexico nach
Antillen gebracht[,]
aber Gomara
nennt ja Gallo über den ursprünglichen Text geschriebeni
pavos[,] die
Colum
bus der
Iasabel
la 1493
zu Barcellona zeig-
te. Kommentar Carmen Götz
Presento
a los reyes el oro, y cosas que traya del otro mundo. […] Y
los gallipavos, que son mejores que pavos, y
gallinas (López de Gómara 1553, XII).
[Schließen]
Hist. d’
Indias 1553.
p
innerhalb der Zeile
fol
XII[,] wohl
nicht pavas[,]
denn Go-
mara nennt
ja Kalkutter
stets
Gallipa
vos[,]
Kommentar Ulrike Leitner
Beckmann 1783–1805,
III , 246–249 verweist in einem Kapitel über Indianische
Hühner als erste Quelle zu Kalekuter
auf Oviedo (im 3. Teil der
Sammlung der Reisebeschreibungen des Ramusio, die Humboldt selbst später in seinem
Examen critique zitiert vgl. Humboldt 1836–1839):
Altri pavoni maggiori, e megliori da mangiare e più
belli si son trovati nella provincia detta la Nuova Spagna; de’ quali molti
sono stati portati nell’isole e nella provincia di
Castiglia
dell’Oro, e s’allevano domestici in casa de’
cristiani.
[Schließen]
Beckm. III,
p 248
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