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| 17v36
Durch ein Misverständniß kam das Boot nicht, welches
Francesco uns mit der Erlaubniß des
Gouverneurs
schikken sollte. Wir mußten also harren[,] bis es dem
pedantischen Cap. gefällig war, mit uns ans Land zu
gehen.
Dieser
Landungsplaz bei der innerhalb der Zeilein dem Mole ist
sehr schön. Die Küste ist mit Quadersteinen hochver-
wallt, denn obgleich das Vorgebirge
Nago vor dem
Nord[-]
u Nordwestwinde schüzt, so ist über der Zeiledoch
der Wellen-
schlag bei ungestümem Meere (u grade dies Meer
von Madeira an bis zu den Cap
Verdischen
Inseln steht mit Recht in schlimem Rufe)
sehr
stark. Zur Rechten hat man den sehr zierlichen
aber kurzen
Spaziergang Lameda, den Brancifor-
te[,] wie eine lange Inschrift sagt[,] während seines
Gouvernements angelegt —
eine wahre Kommentar Ulrike Leitner
Branciforte hatte neben anderen
Hilfsmaßnahmen eine Promenade (genauer: eine Pappelallee, span.
Alameda, von álamo=Pappel) anlegen lassen, als er nach einem Brand 1784
Teneriffa besuchte. Vgl.
Humboldt 2000,
452.
[Schließen]Lameda
mit Pappeln alameda (sie schienen uns von
der großblättrigen Kommentar Carmen Götz
Populus
canadensis; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 630.
[Schließen]Canad. verschieden) bepflanzt. Links
tritt ein bastion weit ins Meer
hervor, ein Ort
an dem man Kühlung sucht, denn die hohen
Felswände[,] welche
St Cruz einschließen[,] machen[,] daß
man hier
nicht die Kühlung trift, welche den Rest
der Insel so berühmt macht. Es
wäre interessant[,] hier
Gegenbeobachtungen von innerhalb der Zeilezu den Thermometerständen
von Orotava[,]
Kommentar Carmen Götz
Die Bezugsstelle konnte nicht
ermittelt werden. Da Humboldt jedoch den Reisebericht zum Aufenthalt
auf Teneriffa — mindestens die
Seiten Bl. 13v bis 19v und 66r —
erst
später
verfasste
und dieser (in ART I) mit dem Aufenthalt in Santa Cruz, also vor der Reise ins
Landesinnere und nach Orotava,
endet, ist die Bezugsstelle möglicherweise in ART I nicht enthalten.
Vgl. zu den Temperaturmessungen in Santa
Cruz und Orotava aber Humboldt 1814–1825, I, 270 und 279.
[Schließen]S. unten[,] liefern zu
können.
Die
er-
ste Idee, welche in uns u in jedem Ankommen-
den in
S. Cruz erregt wird[,]
ist eine Obscenität.
Kommentar Ulrike Leitner
Frz., verdrießliche.
[Schließen]Morose Reisende könnte diese Scene zu Betrach-
tungen über die Sittenverderbniß … führen. Ernst-
hafte Beobachter aber
versichern[,] daß diese Sittenver-
derbniß hier nicht größer als in
jedem europäischen
Hafen ist. Nur die Methode ist verschieden u
da das Bedürfniß vom Cap kom̅ender Matrosen
sehr groß ist, so wird die Befriedigung auch
deut-
licher u
zud lauter angeboten. Seit undenklichen
Zeiten herrscht nemlich die Sitte in
S. Cruz[,]
daß unter den Freudenmädchen (der Ausdruk
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