| 54r112
diese Stachellosigkeit und Größe der Frucht, nach Jahrtausenden zur erblichen Form geworden. Dagegen hat man kein Beispiel,
daß Cocos guineensis durch Kultur seine Stacheln verliere oder größere Früchte (sie sind wie die des Kommentar Ulrike Leitner und Carmen Götz
Achras zapotilla (Jacq.),
Synonym: Manilkara zapota. Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 573 (Achras Sapota).
[Schließen]Achras zapotilla,
wie Aepfel) trage.
Aber freilich sieht man den Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 569.
[Schließen]Cocos aculeata auch selten,
vielleicht nie,
kultivirt. Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Landwirthe rechnen
(sehr gewiß) daß 1 guter Cocosstamm (er trägt
in gutem Boden reichlich im 4ten, in schlechtem im 10ten Jahre) in 1 Jahr 100 Cocusnüsse
giebt. 25 Nüsse geben 2
flascos
= bouteilles = Pouce cube: Raummaß (Frankreich), 130 Pouce cube entsprechen 2.578,74 cm3130 Kubik Zoll. Cocosöl 1 flasco kostet Real: Spanische Münze2½ amerikanische reales. Ein Baum giebt
also in 1. Jahr an Oel Kommentar Carmen Götz
1 Piaster entspricht 8 real;
somit entsprechen 20 real 2,5 Piaster.
[Schließen] Real: Spanische Münze20 real
Piaster: Währungseinheit (Spanien)2–
Piaster: Währungseinheit (Spanien)3 Piaster. Und doch schlägt man beim Verkauf 1 Stamm an Kapitalwerth nur Piaster: Währungseinheit (Spanien)4
Piaster
an! Bis 30–40 Jahr trägt Cocos
reichlich, alle Monath 1 Kommentar Carmen Götz
Lat.: Traube,
Blütenstand.
[Schließen]racemus mit 10–14 Früchten, die
aber nicht alle reifen. Ein Stamm lebt 80–100 Jahre wohl
länger, giebt aber weniger
Früchte. Die Palme, die am
schnellsten wächst,
denn Kommentar Carmen Götz
Vermutlich Mauritia; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 568 sowie Jussieu 1789,
40.
[Schließen]Moriche, Palma de Sombrero
oder
Covija in 70
Jahren kaum Pied: Längenmaß (Frankreich), 14 Pied entsprechen 4,55 m14 Fuß
hoch! Am Golfo de
Cariaco haciendas de Coco von 9000
Stämen, daher in
Cumaná
Kommentar Ulrike Leitner
Span., Jolle,
Schaluppe.
[Schließen]Lanchas zu 2–3000 reifen Nüssen davon man 4 für Real: Spanische Münze½ real zum Oelmachen verkauft.
Man pflegt (wie wir in Bordones
sahen) höchstens die Stämme, welche
(als Rest des Waldes) in der Kommentar Carmen Götz
Kleines Landgut; vgl. die Anm. zu Bl. 34r.
[Schließen]Chara stehen geblieben. In allen Charen um Cumaná giebt es kaum 3 Stämme, desto mehr in den
Gebirgen, wo es auch eine sehr kurzstachlichte (mit
Pouce: Längenmaß (Frankreich), 2 Pouce entsprechen 5,41 cm2 Zoll langen spinis, die echte
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 569.
[Schließen]Cocos guineensis hat Pouce: Längenmaß (Frankreich), 7 Pouce entsprechen 18,95 cm7 Zoll lange
Kommentar Ulrike Leitner
Von lat. aculeus: Stachel.
[Schließen]aculei) und
dünnstämmigte aber hochwachsende varietas giebt. In der Margueritha, in Paria
… bedienen sich die Indianerinnen der
aculei als Striknadeln. Man raspelt und verdünnt sie nur. Anmerkung des Autors
(innerhalb der Zeile)
Im Golf de
Darien ungeheuer viel Cocos, daher im Busen
ganze Haufen Nüsse vom Winde getrieben, schwimmen — ein Schaz den Schiffern!
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 569.
[Schließen]Cocos nucifera, Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 567.
[Schließen]Musa paradisiaca,
Musa mensaria, Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1 423 (Heliconia
bihai).
[Schließen]Musa Bihai
alle Musen,
Zukkerrohr,
und, was sehr auffallend für
Laubbäume ist,
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 813.
[Schließen]Mammea americana
und
Awogate
Kommentar Carmen Götz
Avocado; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 650.
[Schließen](Laurus persea) wachsen gleich fröhlich vom Seewasser als von süßem Wasser an den Wurzeln
benezt — ein unaussprechlicher Vorzug,
der diese nuzbaren Gewächse so weit verbreitbar macht. Das Zukkerrohr, welches am Meere wächst, giebt minder Zukker, schmekt
salzig, giebt aber desto mehr Brandtwein. Giebt die Kochsalzsäure
hydrogen?Nach Kommentar Carmen Götz
Der Begriff des „Radical“ wurde
1787 von Lavoisier in seiner
chemischen Nomenklatur eingeführt. Als „radical“ oder „base
acidifiable“ wird derjenige der chemischen Bestandteile einer Säure
bezeichnet, der den Grundstoff darstellt („sauerbare Grundlage“);
vgl. dagegen Krünitz
120, 385. Die Zerlegung der Salzsäure — und damit die Bestimmung des
„Radical“ sowie seines Umfangs — erwies sich in der zeitgenössischen
Chemie als schwierig (vgl. Krünitz 135, 14). Zu Christoph Girtanners, ebenfalls Vertreter der
antiphlogistischen Chemie, Versuchen mit Kochsalzsäure und
übersaurer Kochsalzsäure vgl. Girtanner 1792, 175–195 und Girtanner 1795a, 154–164;
zu Humboldts Rezeption vgl. seinen Brief an Girtanner, Berlin, 12. Febuar 1793 (Humboldt 1973, 236–237)
sowie Humboldt 1792c,
19. — Vgl. auch Gmelin
1797, 512–513; Girtanner 1795.
[Schließen]
Girtanners Hypothese vom
radical
freilich!
Musa
in Amerika
Platanus genannt. Die Kommentar Carmen Götz
Bezeichnung für solche indigenen
Stammesgruppen, mit denen die spanischen Besatzer in guten
Einvernehmen standen.
[Schließen]Friedensindianer
erzählen als eine Merkwürdigkeit, daß
an der Küste von Paria
die Kommentar Carmen Götz
Der gemeine Pisang, eine
Bananenart; vgl. Krünitz 98, 425–433. Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 567.
[Schließen]Musa paradisiaca
, wenn man die Früchte am Stamm aufspringen lasse,
große reife Saamen trage und daß man dort die Musa bisweilen
säe. Anmerkung des Autors
(innerhalb der Zeile)
wohl ein sehr Kommentar Carmen Götz
Vgl. hierzu die Notiz auf
Bl. 99r,
einem lose beiliegenden kleinen Zettel ohne Klebereste, unter
der Überschrift Bananas.
[Schließen]seltenes Phänomen. Doch gewiß, daß auch in
Cumaná Saamen der Musa
gesehen. Eben deshalb (sagen sie selbst) finde man im
Gebirge von Paria wilde Musa, weil die Vögel diese reifen Saamen
verstreuen.
Rumph
und
Banks
sahen auch reifen Saamen. Kommentar Carmen Götz
Vgl. Forster 1786,
28–29.
Vgl. später auch Humboldt
1811, II, 361; ebd. 359–360 diskutiert Humboldt die These
Forsters, dass die Banane (Musa) nicht in Amerika heimisch war, sondern importiert und
kultiviert wurde.
[Schließen]Siehe
Forster. Giebt es wilde Musa
oder nur verwilderte, wie Hunde
und Stiere in Paraguay.
Kommentar Carmen Götz und Ulrike Leitner
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 669. Die Sennesblätter werden als mildes Abführmittel
verwendet.
[Schließen]Cassia Senna. Ein Apothekerjunge in Caraccas
fand 1786 Saamen, ein Pak Blätter,
schikte sie an seinen Vater in Cumaná, der sie in seiner
Chara am
Río Manzanario
saete. Von dort aus bald verwildert.
Kommentar Carmen Götz
Pomeranze, Bitterorange; vgl.
Linné/Gmelin
1788–1793, II.2, 1153.
[Schließen]Citrus Aurantium
Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Im Kommentar Carmen Götz
Oberlauf des Orinoco.
[Schließen]alto Orinoco
und
Río negro schlechterdings
kein Citrus. Aber man
versichert, daß in Portorico, Chili
und
Brasilien
ursprünglich wilde Citronenwälder existiren.
und
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 701 (Carica Papaya).
[Schließen]Carica Papaja viele Kommentar Carmen Götz
Der Abschnitt Geschichte
und Geographie der Pflanzen. Akkerbau wurde vermutlich
vor der Reise nach Caripe
verfasst und nach ihr an dieser Stelle fortgesetzt.
[Schließen]jezt wild von uns gesehen am Río Cedeño bei
San Fernando
und am mittäglichen
Abfall des Cocollar. Verwildert?
etwa aus alten Kommentar Ulrike Leitner
Kultiviertes Land.
[Schließen]Conucos, welche die halbwilden Indianer
oft mitten in den unersteiglichsten Gebirgsrissen anlegen? Vom Citrus gewiß, da ihn Spanier einführten, aber
der Carica ist wohl einheimisch.
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793,
II.1, 380.
[Schließen]Nicotiana Tabacum jezt wild am Cuchivano bei
Cumanácoa
und im Sierro del Guacharo
selbst in der Höhle, aber aus Pflanzungen und durch Vögel verwildert. Man erinnert sich, daß er sonst nicht da war. Im Königreich
Neu Granada
Die Erstellung der Datenbestände der edition humboldt digital ist ein fortlaufender Prozess. Umfang und Genauigkeit der Daten wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Berichtigungen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an edition-humboldt@bbaw.de.
Zitierhinweis
Dieses Dokument als TEI-XML herunterladen Dokument: https://edition-humboldt.de/H0016412
Download
Kanonische URLDieser Link führt stets auf die aktuelle Version.
Folio: https://edition-humboldt.de/H0016412/54r