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Fortsezung des 14ten Julius. Nördlich von der Marguerita tritt als Rest des alten festen Landes eine Niederung hervor, welche diese Insel einschließt und gleichsam jezt noch mit dem festen Lande verbindet. Dieses baxo geht weiter nördlich als die   Kommentar Carmen Götz
Die von Humboldt angesprochene Niederung findet sich auf keiner der von ihm verwendeten Karten, die „Carte réduite“ im Titel tragen (Bellin 1755, Bellin 1774), sondern nur auf der Carte générale 1786–1792, die Humboldt später (vgl. Blatt 85v) auch ausdrücklich als Carte réduite bezeichnet.

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Carte réduite
es angiebt. Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Nach   Kommentar Carmen Götz
Die nachfolgende Aufzählung geographischer Koordinaten belegt, dass auch hier die Carte générale 1786–1792 gemeint ist.

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Carte réduite

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Cumaná 65° 45′ und  9° 52′
Guayra 68° 45′ und 10° 32′
Santa Fe 66° 20′ und  9° 50′
Cumanágote 66° 32′  9° 40′
Santa Leon. 68° 22′ 10° 20′
Santa Martha 76° 58(?) 11° 15′
Portobello 82° 8′  9° 35′
Panama 82° 2′  8° 59′
Manuskriptkarte
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Cumaná 66° 40′ 10° 16′
Guayra 69° 14′ 10° 30′
Portobello 82° 40′ 9° 30′
  Kommentar Ulrike Leitner
Vgl. Barreda 1766. Im Anhang befindet sich eine Tabelle mit Längen- und Breitengraden, auf Garachico (Teneriffa) als Nullmeridian bezogen, die Humboldt hier abschreibt.

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Barreda
hat:
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longitude
Tenerife
latitude
Ferrol 8°. 46′. 43°. 36′
Punta de Galera. 315. 22.  10. 25. 
Tabago (medio) 315. 33. 11. 27.
Bocas de los
dragos
.
314. 12. 10. 18.
Puertorico Cuidad. 310. 20. 18. 35.
Havana. 293. 43. 23. 10.
Trinidad. 295. 58. 22. 0.
Cumaná. 312. 21. 10. 3.
Nueva Barcelona 311. 36. 10. 4.
Santa fe. 311. 48. 10. 1.
Las Caracas. 310. 4. 10. 35.
la Guayra 309. 40 10. 40.
Portobello. 296. 20. 9. 30.
Francisco de
Campeche
284. 19. 19. 49.
Concepcion del
Chile.
302. 30. 36. 38
Valparaiso. 303. 19. 33. 3.
Puerto del Cayao
de Lima
298. 17. 12. 3.
Um 8 Uhr morgens fanden wir in  Lachter: Bergbauliches Längenmaß, 43 Lachter entsprechen etwa 84 m43 Lachter Teufe Grund und Thermometer zeigte  Réaumur: Temperaturmaß, 18,5 Réaumur entsprechen 23,12 °C18°.5 Réaumur. Wie vortreflich also die Entdekkung des Jonathan Williams (Transactions of the American Society, Volume 3. 1793, pagina 82.) die Niederungen durch Thermometer zu erkennen. Am Abend vorher, als wir schon längst über die von Tabago nach Granada laufende Sandbank weg waren, war Meerwasser 20,5°, also nach Fahrenheit (dazu besser)  Fahrenheit: Temperaturmaß, 78 Fahrenheit entsprechen 25,56 °C78° und  Fahrenheit: Temperaturmaß, 74 Fahrenheit entsprechen 23,33 °C74°, eine physikalische Entdekkung, die gewiß sehr praktisch ist. Wie schwer entschließt man sich oft zum Sondiren und wie leicht ist selbst ein gemeines schlecht abgetheiltes Weingeistthermometer in einen frisch geschöpften Zober mit Meerwasser gestekt! Und gewiß wäre die Temperatur noch geringer gewesen, wenn nicht hier ein sehr sichtbarer partikulärer Strohm gegen Süden wäre und also tiefe Meerwasser zu den seichten gemischt würden. Es scheint, daß die Oronoco Wasser einen Theil des Meerwassers vor sich herzögen und in einem   Kommentar Ulrike Leitner
Span., Strudel, Wirbel.

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remolino
gegen das Cap de tres puntas treiben. Bei allen Wehren in Flüßen sieht man dieselbe Erscheinung. Wo der Strohm sichtlicher war (besonders da wir   Kommentar Carmen Götz
Frz., Windstille.

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Calme
hatten) zeigte Thermometer 19° und kurz vorher hatte man doch auch schon in  Braza: Tiefenmaß (Spanien), 40 Braza entsprechen 66,87 m40 brazas Grund gefunden. Ein  Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 6 Milla entsprechen 11,11 km6 millas weiter im Westen immer über dem baxo in  Lachter: Bergbauliches Längenmaß, 50 Lachter entsprechen etwa 98 m50 Lachter kein Grund, Thermometer  Réaumur: Temperaturmaß, 19,5 Réaumur entsprechen 24,38 °C19.5. Réaumur, ein  Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 12 Milla entsprechen 22,22 km12 millas weiter Grund in  Lachter: Bergbauliches Längenmaß, 36 Lachter entsprechen etwa 70 m36 Lachter , dem Cabo de tres puntas gegenüber Thermometer 19°,3. Die Sonde brachte einen feinen grünen Thon hervor. Morgens um 5 Uhr waren wir im Angesicht der fürchterlichen bouche de dragon, wo der Oronoco sein Wasser ausspeit. Die Manuskriptkarte giebt sie longitude 64°. 13′, die   Kommentar Carmen Götz
Wohl die Carte générale 1786–1792.

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Carte réduite
63° 50′, Francisco de Barreda in der in Spanien sehr gebrauchten   Kommentar Ulrike Leitner und Carmen Götz
Barreda gibt Boca del Orinoco, su angostura 313 30 an, verwendete jedoch als Nullmeridian Garachico auf Teneriffa (Barreda 1766, unpag.). Im Anhang in der Liste Tabla de latidudes, y longitudes de las costas maritimas de España, y America, calculadas las longitudes al Meridiano de Tenerife findet man unter Costa de Tierra firme desde el Río del Orinoco, hasta el Cabo de Chichivacoa die von Humboldt zitierte Angabe; vgl. das Digitalisat der Biblioteca Digital Hispánica (Biblioteca National de España), Nr. 492.

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  El Marinero instruido en el arte de navegación 1766  
(enthält 46 enge Seiten Tabla de latitudes y longitudes, o Lügenregister!) 65° 30′. Mein Chronometer giebt für sie nach genauer demarcation
64° 23′
Boca de Dragos nemlich die Insel welche am nächsten westlich an dem Vorgebirge Paria ansteht. Das Cabo de 3 puntas, die westlichste Spize, nach   Kommentar Carmen Götz
Wohl die Carte générale 1786–1792.

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Carte réduite
64° 40′, nach Manuskriptkarte 65° 15′, nach meinem Chronometer
64° 54′ 30″.

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/28r


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Folio: https://edition-humboldt.de/H0016412/28r