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| 9r15
Die Genauigkeit des Kommentar Carmen Götz
Vgl. in der Instrumentenliste
des Reiseberichts (Relation historique):
Un montre à longitude de Louis Berthoud,
n.
27. (Humboldt 1814–1825, I
, 57) Eine Zeichnung dieses Präzisions-Taschenchronometers, von
Humboldt als Gardetems genutzt und von ihm auch
so bezeichnet (vgl. Bl. 66v–69v), findet sich im fünften
Tagebuchband (ART V, Bl. 145v; Digitalisat SBB-PK).
[Schließen]
Berth.
Chronometers sezte alle
Schifswelt in Erstaunen. ☉höhen
50° 50′ 0″ | — | 9 h 42′ 20″ |
51° 1′ 0″ | 43′ 17″ |
giebt long. | 1 h 4′ 35″ | 16° 8′ 45″ |
4′ 44″ |
Anmerkung Jabbo
Oltmanns
(am rechten Rand)
Mg 16°
6′[,]
1
h
3 30 Nebenrechnung Jabbo
Oltmanns
(am rechten Rand)
6 14
15. 45
[+] 7
[=] 15. 52 30 Die Küste von
Lancerotte neben uns ist nach
Kommentar Ulrike Leitner
Borda 1778.
[Schließen]
Borda
1 h 3′ 30″[,] dennoch stand die
Fregatte (die Länge nach
der Breite in millas verwandelt) ein
Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 14 Milla entsprechen 25,93 km14 millas von
der
Küste ab. Alle Piloten versicherten[,]
daß dieser Ab
stand nicht um Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 2 Milla entsprechen 3,70 km2 millas
od. 9″ in Zeit fehlen könne! Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Um
Mittag 12
h
37′ Sonnen
höhe 83° 52′ giebt
29° 20′
40″[,] wohl um
einige
Minuten falsch[,]
da die ferne Insel den
Horizont beschränkte[.]
Das Meerwasser um 10 h — Réaumur: Temperaturmaß, 14,5 Réaumur entsprechen 18,12 °C14°.5[,] Luft Réaumur: Temperaturmaß, 15 Réaumur entsprechen 18,75 °C15°[,] wahrscheinlich Meer
kälter wegen Nähe der Küste u damals Kommentar Carmen Götz
Frz., Windstille.
[Schließen]Calme[,] also diese[,]
da sie fast die ganze Nacht gedauert[,] nicht Ursach der Wär-
me, welche vom 12ten Jun. an beobachtet wurde. — Von dem
Punkte[,]
long.
16 Unleserliche Stelle
[...]
über der Zeile15° 45′ innerhalb der Zeile?
u
lat. 29.° 15.° [sic][,] erschien das nördl. Ende der
Insel ein pralliger Hügel Kommentar Ulrike Leitner
Diese Buchstaben beziehen sich
vermutlich auf die Zeichnung in Humboldts Nachlass (SBB-PK, Nachl. Alexander von Humboldt, gr. Kasten 8, Nr. 1a, Bl.
17v). Oben sieht man ein angedeutetes Profil,
bezeichnet links mit f, rechts mit d, daneben die Bemerkung:
bis hier 10,4 - 54° [/] 0°,2 - 2° [/] nein! fd ist Clara […] darunter zwei weitere
Profilskizzen mit y, z und weiteren Buchstaben markiert.
[Schließen]f unter 1° 20′ u der Sattelberg
y (der [sic] mit z wohl die höchsten Berge der Insel sind) unter 1°
24′ Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Da der innerhalb der Zeile
[Da] bei
Pied: Längenmaß (Frankreich), 5 Pied entsprechen 1,62 m5 F.
Höhe
Meerhorizont nur Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 2.337 Toise entsprechen 4,55 km2337 t.
vom Auge entfernt
ist, so sieht man
wohl bei Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 3 Milla entsprechen 5,56 km3 milles Ent-
fernung nicht ganze
Höhe
der Gegenstände? Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
aber von Pied: Längenmaß (Frankreich), 12 Pied entsprechen 3,90 m12 F.
Höhe volle
Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 7,5 Milla entsprechen 13,89 km7.5 millas
od.
Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 7.100 Toise entsprechen 13,83 km7100
toisen.
Aber Kuppe f nur Milla: nautisches Längenmaß (Spanien), 5 Milla entsprechen 9,26 km5
millas entfernt, y u z aber tief im
Inneren des Landes Anmerkung des Autors
(innerhalb der Zeile)
also vom Vulcan wohl Legua: Längenmaß (Spanien), 9 Legua entsprechen 50,15 km9 leguas? entfernt. Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
⎡Unter dieser Vor-
aussezung doch volle
innerhalb der Zeile
Pied: Längenmaß (Frankreich), 4.332 Pied entsprechen 1,41 km4332 F.
Textverlust (1 Wort)
[...] 1532
F hoch[.]
Der S.
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Bl. 8r.
[Schließen]
oben
p. 13 also
wohl nicht der Vulkan Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
mais non la dist du
Volcan ne peut être que
de 17 milles
donc[:]
haut
Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 408 Toise entsprechen 794,95 m408 t.
et[,]
avant 320[,]
et 301.
d’après Kommentar Carmen Götz
Vgl. die
vorausgehenden Anm. zu Bl. 9r und die Abbildung dieser
Zeichnung in Humboldt 2000, 74.
[Schließen]le dessin
où la dist du Volcan
était de Mille nautique: nautisches Längenmaß (Frankreich), 22 Mille nautique entsprechen 40,72 km22 milles — Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 297 Toise entsprechen 578,67 m297 t
,
et le premier angle étant
douteux (celui de 1° 21 Kommentar Carmen Götz
Möglicherweise
auch ein Ausrufungszeichen.
[Schließen]′.)
Nebenrechnung des Autors
(am rechten Rand)
320
[+] 301 [+]
297
[=]
918
Volcan Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 306 Toise entsprechen 596,21 m306 t
(Insel nur Legua: Längenmaß (Spanien), 3 Legua entsprechen 16,72 km3 leg.
breit)[.]
In dem Kommentar Carmen Götz
Im neunten Tagebuchband
findet sich unter der Rubrik „Auszüge aus den nach Europa gesandten Papieren“ eine
Kurzfassung der nun folgenden Passage: Merkwürdiges
Zoophythum, stipitatum, stipite tereti crasso (substantia
gelatinosa-calcarea) foliis iunioribus alter alteri
involutis concavis, adultioribus planis, lobatis, nervosis,
margine laceris, utrinque pilosis, grasgrün, ausgewachsen
dem Weinblatt
ähnlich. S[iehe] Zeichnung. Sehr zart, mit Nerven wie im
adianthum oder Gingko biloba. [Das] Blatt [hat] 2
Zoll Durchmesser. Junge tütenförmig wie spadix [der
Kolben/Blütenstand] in spatha [Blumenscheide]. Der
kalkartige Stamm läßt glauben, es sei [ein] Thier. Grasgrün
in 258 F[uß] tiefe ohne Lichtstrahl! — Wurzel auf Corall
voll lepas. Blatt mit flustra bedeckt. Fürs erste wohl im
Pflanzenreich zu beschreiben als Fucus vitifolius? (ART IX, Bl. 3v; zit.
nach Humboldt 2000,
425) Noch in der Kosmos-Vorlesung an der Berliner Singakademie von 1827/28 — genauer: im
dritten Vortrag vom 20. Dezember 1827 — erwähnt Humboldt dieses
Ereignis (Humboldt/Kohlrausch 2019, 87).
[Schließen]Kanal zwischen den Inseln Allegranza
u
S. Clara
mußte[,]
die [sic] keiner auf dem Schiffe des Weges kundig war, sondirt
werden. Man fand Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 32 Toise entsprechen 62,35 m
43 über der Zeile32
bis Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 25 Toise entsprechen 48,71 m
30 über der Zeile25
t.
Teufe u zog Corallensand her
vor. Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Im Kanal[,] wo
man
in Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 32 Toise entsprechen 62,35 m 32 t.
Teufe Boden fand[,]
Th. kälter Réaumur: Temperaturmaß, 14,3 Réaumur entsprechen 17,88 °C14°,3. Luft
Réaumur: Temperaturmaß, 16 Réaumur entsprechen 20,00 °C16° In
Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung
'hexapus' (6 Fuß), 32 Toise entsprechen 62,35 m
43 über der Zeile32
t.
Teufe brachte Senkblei einen ungemein merkwürdigen
Kommentar Carmen Götz
Ein pflanzenähnliches Tier;
vgl. die nachfolgenden Anm.
zu Bl. 9r.
[Schließen]Zoophythen hervor, den wir anfangs für einen Kommentar Carmen Götz
Eine Algengattung; vgl. Linné/Gmelin
1788–1793, II.2, 1380–1390.
[Schließen]fucus hielten.
Kommentar Ulrike Leitner
Vgl. Humboldt/Bonpland
1808–1813, II, 69.
[Schließen]
S. meine Zeichnung …
Unleserliche Stelle
[...] über den ursprünglichen Text geschriebenstipitatus,
stipite tereti crasso (substantia
gelatinoso-calcarea) foliis
junioribus alter. alteri involutis(?)
concauis, adultioribus planis, lobatis, nervosis, margine
la-
ceris, utrinque
pilosis.
Das
ausgewachsene Blatt ist schön grasgrün
u den Weinblättern (foliis Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin
1788–1793, II.1, 421.
[Schließen]vitis viniferae) völlig ähnlich, aber
sehr dünn, besonders gegen den Rand
hin;
eine
zarte Mem-
bran in der man, ganz wie
bei den Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin
1788–1793, II.2, 1314.
[Schließen]adianthis
od. dem
Gincgo
biloba
[,] sehr feine parallellaufende, in der Mitte des
Blattes sehr nahe gegen den Rand keilförmig auslaufende
Nerven
entdekt. Zu beiden Seiten besonders an der unteren Fläche
sind eine
Menge weißlicher Borsten, das alte Blatt Pouce: Längenmaß (Frankreich), 2 Pouce entsprechen 5,41 cm2 Zoll im
Durchm. Die jungen Blätter tütenförmig in einander gefügt, wie
ein Kommentar Carmen Götz
Lat., Kolben; hier: Blüten-
oder Fruchtstand.
[Schließen]spadix, am Rande deutlich u unzerrissen gefranzt u
nur im inneren schön grün gefärbt. Ist dies ein Thier? Sein
dikker, kalkartiger Stamm läßt es mich glauben. Physiol. merkwür-
dig ist diese
schöne grasgrüne Farbe (ein wahres Weinblatt) in
Pied: Längenmaß (Frankreich), 258 Pied entsprechen 83,80 m258 F.
Tiefe, wo kein Lichtstrahl dringt — eine Erfahrung mehr
zu den vielen der Art[,] die Kommentar Carmen Götz
Vgl. Humboldt 1792a und
Humboldt
1792b.
[Schließen]ich gesammelt. Die Wurzel dieses
Geschöpfs stand in einem Pouce: Längenmaß (Frankreich), 3 Pouce entsprechen 8,12 cm3 Zoll dikken Stüke steinartigen
Coralls
worauf Kommentar Carmen Götz
Schüssel- oder
Napfschnecke.
[Schließen]Patellen
u
Kommentar Carmen Götz
Entenmuschel.
[Schließen]lepas. Das ausgewachsene Blatt selbst war
mit
Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin
1788–1793, I.6, 3826.
[Schließen]flustra fol.
hier u da bedekt. Wohin dieses Wesen classi
ficiren?
Ich habe alle Beschreibungen der Kommentar Carmen Götz
Zur Reisebibliothek Humboldts
gehörte die drei Bände und 10 Teile umfassende, von Johann Friedrich Gmelin
herausgegebene Ausgabe des Systema
naturae
Linnés. In Linnés Systematik
sind die Zoophyten der VI. Klasse (Vermes, Würmer) zugeordnet.
Vgl. Linné/Gmelin
1788–1793, I.6, 3753–3871. Zur Definition von Zoophyt
vgl. 3022.
[Schließen]Zoophӱthen durchblättert
u keinen Schatten von Aehnlichkeit gefunden. Also fürs erste
doch wohl ins Pflanzenreich. Kommentar Ulrike Leitner
In der Tat handelt es sich um
eine Neuentdeckung: Fucus vitifolius, Bonpland in Humboldt/Bonpland
1808–1813, II, 8, pl. 69: fig. A. In der Erläuterung
zur Tafel 69 schreibt Bonpland: Le fucus vitifolius a été rapporté du fond de
l’Осéan раг le plomb de notre sonde, auquel il s’attacha à
trente-deux brasses dе profondeur, entre les deux petites
îles des Canaries
connues sous le nom de Allegranza et Isola Clara. Sa tige, longue d’à peu près
six pouces (16 centimètres), est cylindrique, brune,
gélatineuse par dehors, et divisée en deux au sommet […] M.
de Humboldt a dessiné ce végétal sur les lieux. […] Le fucus
vitifolius offre un phénomène très-curieux pour la
physiologie végétale. Les expériences faites par les
plongeurs rendent probable que la lumière ne pénètre pas
beaucoup au-delà de douze à quinze brasses de profondeur;
cependant le Fucus que je viens de décrire, loin d’être
étiolé, est d’un vert aussi frais que les jeunes feuilles de
vigne et nos graminées. Ce fait se lie à d’autres que M. de
Humboldt a exposés dans sa Physiologie chimique des
végétaux, et qui tous tendent à prouver que ce n’est pas
uniquement sous l’influence du rayon solaire que se dépose,
dans le parenchyme, cette hydrure de carbone qui paroit être
la cause principale de la couleur verte des
végétaux. Vgl. hierzu ausführlicher den Einführungstext zu den Pflanzenbeschreibungen von Carmen
Götz.
[Schließen]Fucus?
vitifolius[,] aber gewiß kein
fucus,
sondern ein neues genus dessen Generation wir nicht
kennen.
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