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Anmerkung des Autors (am oberen Rand) XI[.] Jun. sehr schön zur Längenbestimung ohnerachtet scheibe u Horizont
sehr confus waren. Bei lat 35° 51′ giebt long. um 10 h. Zeit
des Schiffes

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 a.  1 h 8′ 17″

17° 3′.
b. 8′ 36″
c. 8′ 6″
d. 8′ 15″

Das Loch gab um Mittag long. 17° 14′. Ich um Mittag (die Ge-
nauigkeit ist aber fast Zufall[,] denn im Meridian kann
man  leicht 1′ Zeit u mehr irren ) long. 1 h 8′ 33″ = 17° 7′ Anmerkung des Autors (am rechten Rand) 12 h 38′ 50″ — 76° 52′
lat 36° 3.′ 31″[.] Anmerkung Jabbo Oltmanns (am rechten Rand) 36° 4′ 17° 5′ Wir waren also südlicher schon als Gibraltar
(das 36° 6′) fast Ceuta gleich u traten in das Afrikanische Meer.
Abends um 7 Uhr stand   Kommentar Carmen Götz
Vgl. die Anm. zu Bl. 5r.

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Hygr. 51° Del.
[,] Luft  Réaumur: Temperaturmaß, 14 Réaumur entsprechen 17,50 °C14°[,] Seewasser  Réaumur: Temperaturmaß, 12 Réaumur entsprechen 15,00 °C12°[,] völlige
Windstille. Gegen 6 Uhr erschien eine Schaar von Medusen
u anderen Seegewürmen um das Schiff. Bis dahin hatte kein
lebendiges Geschöpf als ein Paar Sterna hirundo u Delphi-
nus dephis [sic] (kein   Kommentar Carmen Götz
Eine Algengattung; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.2, 1380–1390.

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fucus
, kein Insect) sich gezeigt. Der Zug
der Medusen dauerte kaum ¾ St. Dann kamen einzelne[,]
die wahrscheinlich ermüdet nachblieben u bald darauf war alles
leer. Reisen diese Gewürme gesellschaftlich, denn von dem
Meeresboden[,] der hier wohl  Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung 'hexapus' (6 Fuß), 1.000 Toise entsprechen 1,95 km1000 t. unter dem Meere liegt[,]
koen sie wohl schwerlich herauf.Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Cf   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3154.

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M pelagica
Diese Thiere[,] welche Bonpland
mit einem Korpe(?)  innerhalb der ZeileKorbe fischte[,] beschäftigten uns den ganzen
Abend. Einige waren  Pouce: Längenmaß (Frankreich), 4 Pouce entsprechen 10,83 cm4 Zoll lang. Wir konnten sie nicht er-
haschen. Sie spielten in der Sonne auf dem indigblauen
Wasser mit wunderschönen violetten u goldgelben Farben.Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Der Gouverneur
von Cumaná sah
in Cadix bei völli
ger Windstille
das Meer 3 Nächte
ganz in Feuer.

Wir erkannten   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3153.

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Medusa aurita
  Kommentar Ulrike Leitner und Carmen Götz
Cuvier 1798 , 651 und Planche XIV.

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(warum beschreibt Cuvier
4 tentacula[,] die auch wir sahen u zeichnet 8.)
u die
seltene   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3153.

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Medusa hysocella
[,] wenigstens   Kommentar Carmen Götz
Die Erstbeschreibung stammt von dem in Portugal tätigen italienischen Naturforscher Domenico Agostino Vandelli; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3153. Vgl. Humboldt 1814–1825, I, 78.

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der Vandellischen

sehr ähnlich[,] gelbbraun mit sehr sehr langen tentaculis.
Zwischen den Medusen erhaschte B. ein aggregat von
Thieren[,] das ich für die   Kommentar Carmen Götz
Eine Salpenart (Manteltier); vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3131; dort auch der Hinweis: Banks et Solander apud Hawkesworth. it. 2. p. 2.

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Dagysa notata
Solander   Kommentar Ulrike Leitner
Der schwedische Botaniker D. C. Solander hatte gemeinsam mit J. Banks an der ersten Reise von James Cook (1768–1771) teilgenommen. Humboldt bezieht sich hier auf den Sammelband Hawkesworth 1774.

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(Hawkes-
worth Reise[,] Vol 2, p 2
)
od. ihr sehr nahe erkannte. Banks fand
es in derselben Gegend, cylindrische bisweilen ekkig scheinende
13 Lin. lange Schläuche, an beiden Seiten offen, an einer
eine Art Luftblase mit gelbem Flekke. (  Kommentar Ulrike Leitner
Bonplands Zeichnung vgl. Humboldt 2000, 64 (SBB-PK, Handschriftenabteilung , Autogr. I/2109: „Dagysa, Fig. 1a–3a“).

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S. Bonplands Ana-
tomie)
Dieselbe durchsichtige Substanz der Medusen. Die
Schläuche hängen der Länge nach zusaen u bilden
 Pouce: Längenmaß (Frankreich), 6 Pouce entsprechen 16,24 cm6 Pouce: Längenmaß (Frankreich), 8 Pouce entsprechen 21,66 cm8 Zoll lange Schnüre, von oben herab gesehen Bie-
nenzellen ähnlich. Die Medusen selbst leuchteten im
Finstern nicht, sie leuchten erst, wenn man sie stößt[,]
erschüttert[,] reibt (  Kommentar Humboldt 2000
Forsskål beschreibt die Medusa noctiluca des Mittelmeers, die ihm phosphorizierend zu sein scheint. In der Masse geben sie, von den Wellen gerieben oder zerstört, einen gelatineartigen Saft von sich, wodurch sie Phosphor entzünden. Aber er bestreitet anderen Forschern, daraus eine allgemeine Theorie abzuleiten. Die Medusen bewegen sich nur langsam. Lente et modeste perpendant, Medusae ne virtutem hanc obtineant ex aqua, vel haec a Medusis; immensis scilicet oceanus minimae sui parti tanta miracula debebit (Forsskål 1775, 109)

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Forskahl
hält das fälschlich für eine
Eigenschaft seiner   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.6, 3154: Medusa depressa, verrucis punctisque brunneis, [...].

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Med. noctiluca
[,] die aber wegen der
verrucae p innerhalb der Zeilebrunneae [...] specie. von der unsrigen verschieden ist)[.]

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/6r


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