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nehm. Der Neger errief endlich seinen
Kameraden,
der[,] da wir nicht in
dem verabredeten Hause ankamen[,]
uns aufsuchte. Wir mußten von der steigenden Fluth
erhascht u durchnäßt ein ¾ St. zurükgehen u fanden
im Dornengebüsch am Fuß der ersten Hügelkette die
India-
nische Wohnung, reinlich u von sehr gutmüthigen Menschen
bewohnt. Diese
Indian. Hütten sind der Rest der ehemaligen
ansehnlichen am linken Rand
Stadt am linken Rand
⎡Ortschaft
[,]
(welche [sic]ehe Cumaná Aufmerksamkeit
auf sich
zog) längst dem südlichen Ufer der Lagune lag. Da die
Gar-
nison das Schloß verließ u die Saline einging,
wegen des
Sturms von 1726[,] so
verließen die Einwohner den Ort u zer-
streuten sich nach
Maniquarez, Cumaná
u
Cariaco. Noch
sieht man die
Ruine einer Kirche auf einem Hügel sehr
mahlerisch zwischen dem
hohen Cactusgesträuch. Die Einwohner
der Landzunge besonders die in Maniquarez sind mit der
Zerstöhrung des Schlosses
sehr unzufrieden. Sie rühmen sich[,]
die älteste Span. Niederlassung auf dem SüdAmerikan.
Continent zu sein. In der That kamen von der
Margaritha aus die ersten Spanier
nach Araja. In-
dianer von der Marguaritha
u
Cubagua, edle
Guaiguerys[,] folgten ihnen. Von
der Landzunge aus mach-
te man die
Eroberung der Prov.
Neu Andalusien
u
das Castel S. Maria wie das S. Antonio (in Cumaná)
waren lange avancirte Posten gegen die
noch unbe-
zwungenen Indianer. Daher
sind beide auch fast fester
gegen das Innere des Landes als gegen
das Meer.
Alte Einwohner von Araya (man nen̅t die ganze
Erdzunge so) bilden sich sogar süße Träume von
der Wiederaufbauung des Kastells, von Wiederauf-
nahme der alten
Saline
u einem Wohlstande, wel-
cher dem alten gleich ist. Die Kälte der Nacht zwang
uns[,] die Hamaken im Inneren des Hauses aufzu
schlagen. Beim Sonnenaufgang bot das innerhalb der Zeiledie eingestürzte
Kapelle, die hohe Felsenkette[,] an der das Kastell[,] eine wirk-
lich prächtige Ruine[,] liegt, das Meer … ein großes
Schauspiel dar. Anmerkung des Autors
(am rechten Rand)
Kommentar Carmen Götz
Der dritte Tagebuchband
(vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) ist heute im Band
II/VI eingebunden; vgl. ART II/VI, Bl. 158r; Digitalisat SBB-PK. Dort
heißt es in einem Exzerpt: 6. Cumaná auch nueva Cordova lat. 10° 29′. Araja 1762 zerstöhrt durch Gouverneur D.
Josef Diguja. Die Trüm̅er der Capelle, wo wir schliefen, war de N.
Sra de aguas Santas. p. 7.
[Schließen]III
328[,]
n 6
Die Menschen in dieser Indianischen
Ortschaft[,] etwa ein 10 Häuser (bis Maniquarez, in dessen
Nähe die
Casas de la Vela an der
Pta
Arena) unter der Zeile, die einzi-
gen
Menschenwohnungen!) die Menschen treiben hier eigent-
lich über der Zeilefast gar kein
Gewerbe, ja sie fanden die Frage selbst[,]
was sie trieben, wo von sie sich nährten[,] sehr lustig. Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Unter
diesen Indianern
wohnt ein Spanischer
Schuster, der innerhalb der Zeileein Creole
aber von alt castilian.
Gravität. [sic]
Seine Freunde
nennen ihn einen Offi
cial der Zapateria
u
als wir am Morgen
seine Hütte besuchten
(er schnizte
sich einen Bo-
gen[,] um mit Pfeilen,
wegen Theuerkeit
des
Pulvers, Vögel zu
schießen) schenkte er
uns eine
Perle. Zu-
gleich zwang er
uns[,]
seinen Namen in die
Schreibtafel zu notiren.
Ein
Schuster der Perlen schenkt … Man
findet kleine Perlen
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nicht
selten auch hier
an der Küste (in Cuma-
ná
kaufen Krämer die
se Perlen zu Real: Spanische Münze½– Real: Spanische Münze1
real (= Sol: Währungseinheit12 sols)[),]
aber
weder hier noch in
Margueritha ist Kommentar Carmen Götz
In jenem Register
(Index général) zu seinen Tagebuchbänden,
das Humboldt nach seiner Reise anfertigte, ist die heute
nicht mehr im Konvolut enthaltene Pagina 197 unter dem
Schlagwort Plonger. Perles. angeführt (vgl.
ART V, 44v; Digitalisat SBB-PK).
[Schließen]Per-
lenfischerei ein Gewer-
be. Man findet
die
Perlen nur zufällig.
Gründe des Verfalls
der
Fischerei: der ge
fallene Preis der Per-
len in Europa; die
Wuth[,] mit der man,
gleich nach der
Conquista,
der Muschel nachstellte,
wodurch sie seltener
ge-
worden; zunehmende
Trägheit der Einwohner,
u Mangel von Men
schen[,] die sich gewöh
nen[,] ein 10–15
Minuten lang ohne
Glokke unter dem
Wasser zu leben.
Der Schuster sagte
sehr
unästethisch [sic] aber
wahr, jezt sei
ein stämmiger
Esel ihm
lieber als
eine Handvoll
Perlen.
Sie leben von Fischen u Krebsen des Meeres, die sie ohne
Mühe fangen u in Cumaná gegen Platanus
u
Cocos
u
Cassava umtauschen. Von
Gärten sieht man kaum
eine Spur, auch meinen sie[,] sei der Gartenbau ja
ziemlich
unnöthig, da jenseits des Golfs
alle Garten-
früchte so wohlfeil
wären u man sie sich so Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Kommentar Carmen Götz
Der zweite Tagebuchband
(vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) entspricht heute
dem dritten Band; vgl. ART III, Bl. 53v; Digitalisat SBB-PK. Der Beginn
der Textstelle lautet: Doch habe ich in Cumana wohlgepflegte
Schaafe gesehen, deren Wolle in dritter und vierter
Generation den schönen Spanischen nichts nachgab. Doch
sind Schaafe in diesen Ländern im Ganzen weit seltener
als Ziegen, die mindere Pflege bedürftig in
unkultivirten Ländern immer den Schafen vorgezogen
werden.
[Schließen]
Ziegen
II
113.
süße
Quellen
Kommentar Carmen Götz
Der fünfte Tagebuchband
(vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) entspricht heute
dem vierten Band; vgl. ART IV, 157r; Digitalisat SBB-PK. Dort heißt es:
[...], wie in P[un]ta
Araya bei Manicuares, wo man mit Industrie
neuerlichst wirklich Quellen gefunden (zit. nach
Humboldt
2000, 368).
[Schließen] V. 460.
Kommentar Ulrike Leitner und Carmen Götz
Im Kapitel XVIII
schreibt Caulín über
einige spanische Neugründungen nach dem Wechsel des
Gobernadors im Jahr 1681, darunter auch: […] la Real
Fuerza de Araya,
donde finalizó una cisterna ó algibe que abestece de
agua á los vecinos y soldados de aquella
fortaleza.
Caulín 1779,
284. — Vgl. Humboldt
1814–1825, I, 344.
[Schließen]1681. cisterna
final
Caulín[,]
p. 284.
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