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| 50r104

  Kommentar Carmen Götz
Zu Beginn seines zeitlich an ART I anschließenden Tagebuchs listet Humboldt die Erträge des ersten Teils seiner Reise bis zum 18. November 1799, darunter auch Geographie der Pflanzen (vgl. ART III, Bl. 2r). Verfasst wurde dieser Abschnitt demnach vor der Orinoco-Reise und zwar teils vor, teils nach der Reise nach Caripe. — Zum Inhalt dieses Abschnitts vgl. auch Bl. 53r: wie die Pflanzenwelt auf das Menschengeschlecht und dieses wechselseitig auf jene gewirkt hat. Im Index général ist er unter dem Schlagwort: Agriculture considérée moralement angeführt (ART V, Bl. 38r; Digitalisat SBB-PK).

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 Geschichte u Geographie der Pflanzen. Akkerbau. 

NB. zu vergleichen mit dem   Kommentar Carmen Götz
Das Manuskript konnte bislang nicht ermittelt werden. Da es sich hier jedoch um keine später hinzugefügte Randbemerkung handelt, darf davon ausgegangen werden, dass das erwähnte Manuskript vor der Amerikareise verfasst wurde.

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MSS in Europa
, ohne
welches diese Blätter oft unverständlich sein müssen.

Zea Mays In den kälteren Zonen, denen die Natur
eine mindere Mannichfaltigkeit vegetabilischer Produkte
vergönnt hat, ist die Ernährung des angesiedelten Menschen
fast ausschließlich auf 2 bis 3 Gewächse gegründet. So
in Europa u ein [sic] Theil von Nordasien die mehlreichen
Grasarten, Roggen, Waizen, Gerste u Kartoffeln, eine
Frucht die in der alten Welt eine Wichtigkeit er-
langt hat, welche sie in der neuen, ihrer ursprünglichen
Heimath[,] nie hatte. In der heißen Zone u den
ihr nahen Ländern hindert die Mannichfaltigkeit der(?) nahr-
hafter Produkte den Menschen[,] sich für einzelne ausschließ-
lich zu bestimmen. Fast alle Bäume eines Waldes
bringen eßbare, durch Masse u Mischung der Säfte
nahrhafte Früchte hervor.   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 813.

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Mammea[,]
  Kommentar Carmen Götz
Avocado; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 650.

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Laurus Persea
,   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 784.

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Cactus
, Orangen,
  Kommentar Carmen Götz
Vernakularname für eine Art der Kapernstauden (frz. Câpriers), Capparis. Vgl. Humboldt 1814–1825, I, 356, Anm. 2; demnach wohl Capparis tenuisliiqua, Jacq ; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 807. Vgl. auch Bl. 40v.

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Pachaca
, die vielen Gattungen von   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 573.

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Achras
,   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 786.

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Psidium

  Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 868 (Annona)

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Anona
, Dattelpalmen,   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 569.

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Cocos
,   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 568 (Mauritia).

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Mauricia
,   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 12.

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Pandanus
,
  Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linne/Gmelin 1788–1793, II.1, 567.

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Musa
… Sie bringen diese Früchte fast zu jeder  innerhalb der ZeileJahres
Zeit
des Jahres (besonders ein Vorzug der Palmen
u   Kommentar Carmen Götz
Pisang, Banane.

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Musafamilie
, welche dadurch die Welt so be-
wohnbar machen) hervor. Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Mr Dauxion
Lavaysse
assure
avoir trouvé
avec Mr Labarrièr-
re
sur la mon
tagne de las
Cuevas
à 2200
piés de hauteur[,]
dans un endroit
apeine assez fraix
pour les   Kommentar Ulrike Leitner
Un jour, tandis que je me rendais de mon habitacíon, située au nord de l’île de Trinidad, au Port d’Espagne, accompagné de M. de la Barrière […] je me reposais auprès d’une cascade qui se précipite du flanc de la montagne de Las Cuevas, […] c’est un fait intéressant pour la géographie des plantes, que de voir un If ou une espèce si voisine, qui vit par la 10° de latitude, à environ  Pied: Längenmaß (Frankreich), 2.000 Pied entsprechen 649,60 mdeux milles pieds d’élévation seulement au-dessus du niveau de la mer. Dauxion Lavaysse 1813, II, 389–391.

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fougères
arborescentes
un
  Kommentar Carmen Götz
Frz., Eibe.

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if
[.]
Daher wird der Mensch der Noth-
wendigkeit überhoben, Früchte zu troknen od. die Kultur
auf solche zu richten, die sich erhalten. Daher
die langsamen inte innerhalb der ZeileFortschritte der intellektuellen Kultur,
die ewige Kindheit des Akkerbaus in der heissen Zone.
Das Bedürfniß erzeugt die Künste. Sorglos leben kinder-
reiche Eltern. Gedeihet die   Kommentar Ulrike Leitner und Carmen Götz
Maniok. Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.2, 1027 (Jatropha Manihot).

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Cassava
nicht, so genießt
man die Früchte des Waldes. Und vollends die
Thierwelt, die Menge vierfüßiger Thiere, Vögel,
eßbarer Insekten (Spinnen, Krebse) Fische, die
Eidexen, Schildkröten, Armadille — alle nahrhaft u
feist in einer Zone[,] wo die organ. Kräfte sich so
unaufhaltsam entwikkeln u die Dammerde selbst (ein
Gemisch der mannichfaltigsten Pflanzentheile) so vielen Ge-
schöpfen eßbarAnmerkung des Autors (am unteren Rand) ⎡Eine indische Nazion am río negro über der Zeile Orinoco nährt sich
hauptsächlich vom Fett der Caimans   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, I.3, 1058; dort auch Crocodylus Cayman.

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(Crocod. alligator
)
das sie mit einer Thonerde mischen u in Kugeln
essen. Otomacos aber essen Erde ohne Fett[.]
S. mn.   Kommentar Carmen Götz
Humboldt bezieht sich hier auf sein Manuskript zur Orinoco-Reise, das ursprünglich den ungebundenen Band V bildete (vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) und das heute in Band IV eingebunden ist. Die fragliche Passage befindet sich in einer Randnotiz (ART IV, Bl. 37r; Digitalisat SBB-PK). Vgl. Humboldt 2000, 260. Die Sitte der Otomaken, Erde zu essen, beschreibt Humboldt auch im — zur Veröffentlichung bestimmten — Brief an Fourcroy, Cumaná, 16. Oktober 1800; vgl. Humboldt 1993, 101. Vgl. ebenfalls Humboldt 1814–1825, II, 608–620, wo er sich ausführlich mit dem Phänomen der Geophagie beschäftigt.

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Reise
nach dem Orinoco
.
ist. In den Gebirgen von Caripe giebt

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/50r


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