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Erdbeben in Cumaná
Anmerkung des Autors (am linken Rand) vergl.Kommentar Carmen Götz
Der dritte Tagebuchband (vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) ist heute im Band II/VI eingebunden; vgl. ART II/VI, 132r; Digitalisat SBB-PK sowie ART II/VI 153r; Digitalisat SBB-PK. Es handelt sich um den Abschnitt Geologie. Amérique meridionale.
[Schließen]Vol III, p 41. über der Zeile113. Vol II[,]
p Kommentar Carmen Götz
Humboldt verweist auf die Seiten 415 und 417 seines zweiten Tagebuchbandes (vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK; dort werden die Seiten 209 bis 489, von zwei Ausnahmen abgesehen, dem fünften Tagebuchband zugewiesen). Im Folgenden verweist er auf dieselben Seiten als zum Volume V gehörend. — Die hier referenzierten Seiten 415 und 417 sind heute im vierten Band enthalten (ART IV, Bl. 127v; Digitalisat SBB-PK und ART IV, Bl. 128v; Digitalisat SBB-PK; vgl. Humboldt 2000, 352 und 353–354). Der „Erdbeben“ betitelte Tagebuchabschnitt behandelt auch den Golf von Cariaco, besonders die bei Cariaco liegenden Schwefelquellen.
[Schließen]415. 417. Anmerkung des Autors (am oberen Rand) Kommentar Carmen Götz
Der zweite Tagebuchband (vgl. Index général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK) entspricht heute dem dritten Band; vgl. ART III, Bl. 67r; Digitalisat SBB-PK. Demnach hat es im Jahr 1530 ein großes Erdbeben in der Region gegeben.
[Schließen]1530. II[,] p 138
Schon bei der Ankunft der Spanier über der Zeile1599 im
16ten Jahrhundert häufige Erdbe-
ben.
Die Guaikeries versicherten, die Entstehung des Golfs v. Cariaco
durch ein Erdbeben sei neu, also etwa aus der Mitte des 16ten Jahr-
hunderts. Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Bei dem Erdbeben
von 1766 hat
sich am
Golf de
Cariaco die
pun-
ta del Gada[,]
die sonst vom
Meere überspült
wurde[,] erhoben u
vergrößert. Auch
bei Maturín im
Guarapiche hat
Erdbeben 1766
eine Sandbank gebildet. Man hat Traditionen von Erdbeben,
bei denen das Meer an Lachter: Bergbauliches Längenmaß, 30 Lachter entsprechen etwa 58 m30 Lr.
hoch anschwoll, so daß Einwohner sich vor dem Wasser auf Sierro S. Antonio
(wo jezt Castell steht) u
Sierro S. Francesco retteten. Man
glaubt[,] selbst
Häuser auf lezteren
verdankten diesem Unfall ihre Entstehung, da die ge-
schrekten Einwohner die Ebene verließen u sich auf der Höhe ansiedelten.
Alles natürlich sehr ungewiß,
da die Amerikan.
Städte keine Chroniken
haben, ja man auch so
nachlässig mit Archiven umgegangen ist (außer
in Margeritha) daß man vergeblich über
150jährige Papiere sucht.
Noch jezt weder in Caraccas noch Cumaná
eine Buchdrukkerei! Größte
u denkwürdigste Erdbeben (es hat gewiß größere gegeben, aber vor
1521
ja weder Stadt noch Einwohner, also auch nicht Erzähler!) das vom
21[.]
Okt.
Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Der 21[.]
Okt des
halb ein Festtag
mit Procession.
1766. Anmerkung des Autors
(innerhalb der Zeile)
Kommentar Carmen Götz
Humboldt verweist auf die
Seite 415 seines fünften Tagebuchbandes (vgl. Index
général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK), die er zu Beginn der
Seite dem zweiten Tagebuchband zugewiesen hatte. Diese Seite ist
heute im vierten Band enthalten (vgl. ART IV,
127v;
Digitalisat SBB-PK). Dort finden sich weitere
Ausführungen zum Erdbeben von 1766 (vgl. Humboldt 2000, 352).
[Schließen] V
p 415
Vorher große Dürre, seit dem fürchterlichen Erdb 21sten viel Re-
gen u ein fruchtbares Jahr. 14 Monathe lang zitterte die Erde fast
stündlich. Die Stadt ganz zerstöhrt, aber weil
damals weniger Häuser[,]
mindere Kommentar Carmen Götz
In seinem Reisebericht (Relation historique) führt Humboldt an, dass
die Untersuchung der Spuren des Erdbebens vom 14. Dezember 1797 zu
den Hauptbeschäftigungen der ersten Wochen in Cumaná gehörte (vgl. Humboldt 1814–1825, I,
320).
[Schließen]Verwüstung als 1797. Die Einwohner schliefen fast 1 Jahr lang in
der Straße, weil
alle Stunden neue Stöße. Die Indianer tanzten
u freuten sich, daß das Ende der Welt komme. Die Erde hatte
bloß schwankende, kippende Bewegung, von der einen Seite zur ande-
ren u so alle Erdbeben in Cumaná[,] auch das große von
1794[,] aber das aller größte vom
14[.]
Dez. 1797 zum ersten Mal senk-
rechte Stöße. Man hat Erdbeben bei kühlem Ostwind, bei Plazregen u
Gewitter, bei heiterem d Him̅el, also unter verschiedensten Verhältnissen
erlebt. Am
häufigsten indeß: lange Dürre, große Hize, heiterer Himmel
u ein 15° hoch am
Horzo(?)
innerhalb der ZeileHorizont röthlicher Dunst[,]
Kommentar Carmen Götz
Heerrauch (auch Höhenrauch,
Heiderauch, Sonnenrauch u.a.), der sogenannte trockne
Nebel, der nicht aus Wasserdampf besteht, vielmehr dem
Rauch verbrannter Substanzen ähnelt und nicht oder kaum auf das
Hygrometer wirkt; vgl. Gehler
1787–1796, III, 328.
[Schließen]Heerrauch. Immer
erst kleine Stöße, dann größere. Meist unterirdisches
Getöse ein 5–10″ am rechten Randoft
am linken Rand2′
vor dem Stoß, so daß erfahrene Personen misericordia rufen, ehe
d innerhalb der Zeilewenn sie das Getöse hören vor dem Stoß. Richtung des Getöses Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
eben so in
Teneriffa[:] Donner
vor der Vul-
kan Explosion[.]
S.
Kommentar Humboldt 2000 und Ulrike Leitner
Bernhard Cológan (Kaufmann
in Orotava) hatte den
Ausbruch des Teide am 8.
Juni 1798 beobachtet. Eine Kopie des darüber niedergeschriebenen
Manuskriptes übermittelte er Humboldt zur Veröffentlichung, der
jedoch in seiner später publizierten Relation
historique auf Bory de
Saint-Vincent verweist. Vgl. Humboldt 1814–1825,
I, 179 und Bory de
Saint-Vincent 1802, 296–301. Cológans Manuskript hat
Humboldt (nach einer Notiz im ART VII a u. b, 53r;
Digitalisat SBB-PK) in Havanna gelassen.
[Schließen]Cúllogan[,] Memoire
über den neuen
Vulcan.
scheint von Südost von der Kalkkette des
Sierro S. Francesco dort
auch am
meisten Schwefel? Geruch, bei dem Kloster S. Francesco hat
Brunnen bisweilen Sand u Wasser ausgeworfen, weiter südlich hat
sich Erde bisweilen
geöfnet u Schwefelwasser ausgestoßen. Nach dem Erd-
beben im̅er fruchtbarer und vieler Regen, daher Indianer, deren Hütten, [sic]
das Erdbeben nicht schadet, Erdbeben wünschen. (In
S. Domingo sollen
Erdbeben seltner sein, seitdem
man viele Brunen gegraben. Kommentar Carmen Götz
Die gemeinte Person? konnte
bislang nicht identifiziert werden. Margot
Faak schlägt Sapinaud vor (vgl. Humboldt 2000,
587).
[Schließen]So-
pinaux!
) Vor dem Erdbeben
als man(?)
innerhalb der Zeilevon 1797 Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Ende Dez. 1797
Erdbeben in Ca-
riaco[,] das man
in Cumaná nicht
spürte.
Man glaubt[,] daß
vor großen
Erdbe-
ben Wasser im
Manzanario sich
trübt u schwärzer
wird, weil Innere der
Erde schon sich
bewegt.
sah man (etwa ½ St. vor dem
ersten Stoß) im Thal von Cariaco
u am Manzanario ( Kommentar Carmen Götz
Kleines Landgut; vgl. die Anm. zu Bl. 34r.
[Schließen]Chara de los Ca-
pucinos) Flam̅en aus der Erde steigen. Solche Flam̅en, große Feuerklum
pen (inflammable Luft?) sieht
man in der ganzen Provinz bes. in den
Llanos
oft auf dürren
Grasfluren
1–2 St. lang sehr oft aus der Erde
steigen. Man findet das Gras nicht
einmal versengt, die Erde dürre
u geschlossen. Anmerkung des Autors
(am linken Rand)
Man bemerkt[,] daß
die Communication
der
Erdbeben hier
Progresse gemacht[.]
Erst seit 1797 spürt
man heftige
Stöße
in
Pta Araja, vor-
her theilte sich Stoß
dorthin nicht mit.
Jezt hat man schon
Beispiele dortiger
Erdbeben, die man
in Cumaná nicht
fühlt. — Mit
Gewitter verbunden war das heftige Erdbeben[,] welches wir
am 4[.]
Nov. Nachmittags um 4 Uhr in Cumaná hatten. Vorher große Dürre[,]
kein Regen seit Monathen, maximum der Hize Th. im̅er 22– Réaumur: Temperaturmaß, 23 Réaumur entsprechen 28,75 °C23° [Réaumur]. Nachts
21–23ten u vom 28[.]
Okt bis 3[.]
Nov. Heerrauch. Die Fixsterne alle
sehr verfinstert. Empfindung
schwüler Hize. Mangel an Wind. Am Anmerkung des Autors
(am unteren Rand)
S.
Kommentar Carmen Götz
Der Text ist auf der
vorausgehenden Seite fortgesetzt; vgl. Bl. 34r.
[Schließen]
p 69.
Anmerkung des Autors
(am unteren Rand)
allgem
Kommentar Carmen Götz
Humboldt verweist auf die
Seite 417 seines fünften Tagebuchbandes (vgl. Index
général: ART V, 37r; Digitalisat SBB-PK), die er zu Beginn der
Seite dem zweiten Tagebuchband zugewiesen hatte. Diese Seite ist
heute im vierten Band enthalten (ART IV, 128v; Digitalisat SBB-PK). Dort finden sich
weitere Ausführungen zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen, teils in
Form von Exzerpten aus verschiedenen Veröffentlichungen (vgl.
Humboldt 2000,
353-354).
[Schließen] V. p 417
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