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| 26r53 wieder aufgelöst. Aus diesen Wolken  am rechten Rand ⎡(in Deutschland
Thauwolken ge-
nannt)
habe
ich es aber nicht regnen sehen. Die häufigen
Regenschauer[,] die wir unter der heißen Zone
hatte[n] (eine Art Winter) waren Wolken[,] die ich
nicht entstehen sah u die mit fürchterlichen schwar-
zen Figuren vom Winde getrieben in Nordost
aufstiegen u gegen Südwest zogen. Will man
sich überzeugen[,] wie die Thauwolken sich bilden (wegen
der Schnelligkeit des Processes kann man es hier
besser als bei uns) so hefte man sein Auge bei
blauem Himel auf ein großes Sternbild z. B.
den Centauer. Man sieht in der Mitte einen
wolligen Flokken entstehen u um diesen Kern
(alles in der belebten u unbelebten Natur
bildet sich um Kerne, Ideen, Empfindungen,
Knochen, Weltkörper, Hagelkörner) bildet sich nun
eine Wolke[,] die sich excentrisch vergrößert. Der Himel
rings um das Sternbild gegen das südl. Kreuz[,]
den Scorpion, das   Kommentar Carmen Götz
Unter den 14 Sternbildern, die der Abbé de la Caille (der französische Astronom Nicolas-Louis de Lacaille) 1750 aufgrund von Beobachtungen am Kap der guten Hoffnung den bereits bekannten zufügte, waren auch Zirkel, Lineal und Winkelmaß (vgl. Krünitz 173, 328).

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Lineal
u den Wolf hin
bleibt blau. Also ist es entschieden[,] daß der Wind
diese Wolken nicht herbeiführt.   Kommentar Carmen Götz
Vgl. die Anm. zu Bl. 8r.

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Sternschnupfen
fallen
mehr bei blauem als bewölktem Hiel. Ich sah
in den Wendekreisen mehr als außer denselben[,]
z. B. an der Portugiesischen Küste, bisher aber nicht
mehr als in Italien. Sind sie seltener über
dem Meere. Der Weg oft 4–5° bleibt hier
oft (wie in Venedig, wo das Volk Zeit hatte[,]
auf dem Markusplaz zusamenzulaufen[,] um das
leuchtende Schauspiel zu sehen[,]   Kommentar Carmen Götz und Ulrike Leitner
Humboldt war im Juli 1795, nicht 1796, in Venedig. Vgl. den Brief an Carl Friedrich Freiesleben, [Bayreuth], 17. Juli 1795, in dem er ankündigt, dass er vom 30. Juli bis zum 12. August 1795 in Venedig sein wird (Humboldt 1973, 451).

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vidi im Jul[.] 1796)

bleibt hier oft ein 20–30 über der Zeile10–15″ lang leuchtend. Brennt
er wirklich od. opt. Täuschung. Wegen Länge der
Zeit wohl das erstere! Was erregt diesen Winter[,]
diesen Regen in der heißen Zone. Nahe am
Aequator ist die Sonne freilich vom JunAug.
niedriger als am 22[.] Sept. aber dieser Unterschied der
Sonnenhöhe ist hier[,] wo die ier so scheitelrecht
steht[,] so gering, daß ich nicht glauben kann[,] die innerhalb der Zeilesie allein
errege Erkaltung der Luftschichten. Auch ist der
Sonnenstand ja unter Aequator selbst u Trop.
  Kommentar Ulrike Leitner
Wendekreis des Krebses.

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Cancri
(wo 22[.] Sept u 21[.] Jun. im Scheitel steht)

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/26r


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