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Ausschnitt aus einem Artikel
der Leipziger Zeitung vom 18. Januar 1830, S.
134.
[Schließen]Aus Orenburg schreibt man unterm 2. des vorigen Mo-
nats: „Bekanntlich stehen wir in beständigen Handelsver-
bindungen mit der Bucharei, Chiwa, Kokand, Taschkent und
der
kirgisischen Steppe. Die Bewohner der Bucharei, be-
sonders die untern Klassen, brauchen zu ihrer Bekleidung
nur einheimische
Erzeugnisse, indem sie es für eine Schande
halten, fremde Fabrikate zu tragen; dieses
Vorurtheil aber
verschwindet immer mehr bei den reichen und vornehmeren
Klassen, die sich
mit den europ. Sitten bekannt gemacht ha-
ben. Diese erhalten ihre Shawls aus Kabul;
Zucker, ver-
arbeitete Metalle, Tuch, Baumwollen- und Seidenzeuge, Le-
derwaaren, Farben, Glaswaaren, Spiegel, Töpfergut und
fast alle
nothwendige[n] Lebensbedürfnisse aus Rußland; ihr
Vieh
tauschen fiel bei den Kirgisen ein; starke Getränke dür-
fen nicht eingeführt werden; sehr gesucht sind gute Uhren.
– Die Bewohner von
Chiwa stehen den Bucharen an gu-
tem Geschmack und an Civilisation nach; sie beziehen zwar
aus Rußland die nothwendigsten Lebensbedürfnisse, jedoch in
geringerer Zahl und Güte; handeln übrigens auch mit
der Bucharei, Kaschgar, Taschkent, Balk,
Kabul und mit
den Kirgisen. – Der Handel von Kokand und Taschkent
kann als ein
Transithandel nach China und den benachbar-
ten Ländern betrachtet werden, indem die Chinesen, seit ei-
niger Zeit, alle direkten Verbindungen mit der Bucharei und
den übrigen Ländern
Mittel–Asiens abgebrochen haben.
Von Rußland führt man durch die Zölle von Sibirien und
über Troizk, Eisen und
solche Waaren ein, die auch nach der
Bucharei gehen. Die Kirgisen, die bei sich nur rohe
Artikel
produciren, tauschen. Alles, was sie zu ihrer Kleidung brau-
chen, bei ihren asiatischen Nachbarn, hauptsächlich aber
bei uns, ein.
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