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| 54v113 u westl. Theil von Prov. Caraccas ist er wild u
von da Saame nach N. Andalusien zur Kultur ge-
bracht.

Cactus. In den Pampas von Buenos Ayres ganze Kolonien[,]
Dorfschaften von Hunden die zu 2–400 in den Cactusge-(?)
 innerhalb der ZeileCordonalsträuchen gesellschaftlich ihre Brut legen, gesellig auf die,
Stierjagd gehen.Anmerkung des Autors (am linken Rand) Ganze Dörfer, Republi-
ken von Hunden in
Art Distelgesträuch[,] ein-
ziger Schatten im Lla-
no.
Hund (der verwilderte)
in Buenos-Ayres
den Menschen gefährlich,
greift an in Gesel-
schaft, flieht einzeln
wie ein wildes Thier,
langhaarig häßlich. Wie
verschieden von der
gu(?)ten auch verwilder-
ten Race in New-
foundland
, die dem
Menschen zugethan,
sich willkührlich einen
Herren sucht. In
Buenos Ayres macht
man Jagdparthien,
in eine Hunderepu-
blik einzudringen
u die Jungen tot-
zuschlagen.
In den Pampas kein Holz. Einwohner
brennen (u kochen) bei Ochsen u Eselknochen. Sie töten
zu 100, ziehen das Fell ab, wegen Dürre u Wind
ist Fleisch in 6–8 Tagen verdünstet, von Thieren ver-
zehrt … u dann holt man Knochen als Brennholz. Anmerkung des Autors (am linken Rand) Esel töten Menschen
in den Pampas[,]
in dem große verwil-
derte Horden die Rei-
senden umlaufen.

Gräser man glaubt sehr fälschlich[,] Tropenwelt habe sie seltener.
S. das   Kommentar Carmen Götz
Von Humboldt auch als Vol. III oder livre rouge bezeichnet, heute in ART II/VI eingebunden (Bl. 111r–164v); vgl. besonders Bl. 116r; Digitalisat SBB-PK, Bl. 122r und öfter.

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MSS. Reise ins Innere v. Paria
. In  Pied: Längenmaß (Frankreich), 2 Pied entsprechen 0,65 m2- Pied: Längenmaß (Frankreich), 3.000 Pied entsprechen 974,40 m3000 Fuß
Höhe ist die Serrania von Neu Andalusien fast eine
ungeheure Grasflur, Savannah. Anmerkung des Autors (innerhalb der Zeile) Orinoco. Esmeralda.

  Kommentar Carmen Götz
In Linnés botanischer Systematik die XIX. und letzte Klasse der Pflanzen, die etwa Moose, Pilze (fungi) und Flechten (Lichenes) umfasst; vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, XXII und II,2, 1283–1488.

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Cryptogamisten
aller Art[,] Moose u fungi  über der Zeileund Lichenes überaus häufig
in der Tropenwelt in dikken Wäldern u nicht  Toise: Längenmaß (Frankreich), Humboldt verwendet auch die griechische Bezeichnung 'hexapus' (6 Fuß), 150 Toise entsprechen 292,26 m150 t.
über dem Meer erhobenen Flächen. Siehe MSS. Reise
ins Innere von Paria  innerhalb der Zeile. über den ursprünglichen Text geschriebenu   Kommentar Carmen Götz
In demselben Heft (Volume III) sind zwar ebenfalls Aufzeichnungen zur Orinoco-Reise zu finden (z. B. ART II/VI, Bl. 144r; Digitalisat SBB-PK); vermutlich bezieht sich Humboldt hier jedoch auf die Tagebuchteile zur Orinoco-Reise, die vor allem in ART IV enthalten sind (vgl. besonders Bl. 95r; Digitalisat SBB-PK, und 109r; vgl. Humboldt 2000, 332).

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nach Río negro
.

aroma wie in der heißen Zone alles riechbarer, brennba-
rer[,] eßbarer wird, weil Lebensprozesse stärker u dem
Gleichgewichte der Elemente mehr entgegengewirkt wird. Alles
Holz[,] alle Wurzeln riechen, besonders ist Moschusgeruch
in der heißen Zone eine allgemeine Geruchsform, die fast
einen  über der Zeileso allgemeinen Namen, als sauer u bitter beim
Geschmak verdiente! Alle wilde Thiere, animales del monte[,]
besonders die stärksten, wüthigsten, reißendsten, giftigsten[,]
riechen nach moschus, Tiger, Löwen, Schlangen, Insekten …
Die Indianer sind auf der Hut[,] wenn sie moschus riechen.
Aber am wunderbarsten ist, wie ich selbst erfahren, daß
auch die Erde, wenn nach langer Dürre es regnet, trok-
ne Lettenerde (wie [...] am Meeresstrande, der sparsam
mit   Kommentar Carmen Götz
Vgl. Linné/Gmelin 1788–1793, II.1, 834.

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Sesuvium
besezt ist) nach moschus riecht. Die Er-
de selbst u. stark nach moschus … Kein Wunder[,] daß [sic]
daß Dünste[,] die von einer solchen Krafterde aufstei-
gen[,] als Nervenreize u (Krankheiterregend) wirken.
Sind es faule Wurzeln u Insekten[,] die der Erde diesen
Geruch geben. Im Frühlinge riecht der Boden in Euro
pa
auch, ein milder Blüthengeruch, hier alles inten-
siver, strenger, ausgearbeiteter, energischer, Bisam-
geruch.Anmerkung des Autors (am linken Rand) Waschen mit   Kommentar Ulrike Leitner
Sapindus saponaria, Waschnussbaum. Aus den Früchten bildet sich ein Schaum, der zum Waschen benutzt wird.

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 Parapara 
(Sapindus
) gewaschen
fault, daher nur
Indier Chaymas
hier u da damit
waschen.
Anmerkung des Autors (am linken Rand)   Kommentar Carmen Götz
Bl. 41v.

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p 81
.

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/54v


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