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Anmerkung des Autors (am oberen Rand) begonnen:
  Kommentar Carmen Götz
Humboldt hat auf der Grundlage des Tagebuchs einen Bericht der Überfahrt von La Coruña nach Cumaná verfasst, der wohl für den Sächsischen Gesandten in Madrid, Baron de Forell, bestimmt war. Er befindet sich unter der Rubrik Auszüge aus den nach Europa gesandten Papieren zu Beginn des neunten Tagebuchbandes (ART IX, Bl. 3r–5v, Digitalisat SBB-PK; vgl. Humboldt 2000, 423–431).

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am Bord des Pizarro
den 8[.] Jun. 99.

Die Nacht vom 3ten zum 4ten ward sehr unruhig zugebracht.
Wir glaubten die lezte Nacht auf europ. Boden zu schlafen.
Wenn der Wind sich änderte[,] sollten wir den 4ten früh um
8 U. absegeln. Der Wind blies noch ier aus Westen u ob-
gleich der dikke Nebel[,] der auf dem Meere lag[,] N. Westen über den ursprünglichen Text geschriebenOsten an-
zukündigen schien, so versicherten die zur schnellen Abreise eben
nicht sehr gestimmten Officiere des Pizarro doch, wir könnten
wohl noch ein 10–12 Tage oder gar (wie der   Kommentar Ulrike Leitner
Das Postschiff „Alcudia“.

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Alcudia
[,] der
vor uns abgesegelt war) ein 3 Wochen lang im Hafen harren.
Unsere Lage war eben nicht angenehm, da wir schon Bücher, Instru-
mente, Kleidung, alles was wir bedurften an Bord hatten. Dazu
kam die Nachricht[,] daß man bei Sisarrga eine engl.   Kommentar Carmen Götz
Frz., Geschwader.

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Esca-
dre
od. Convoy? signalisirt hatte. D Rafael Clavijo versicher-
te indeß[,] der Feind sei gegen Lisbon hin ohne Verzug
gesegelt u von den 2 engl. Fregatten u   Kommentar Ulrike Leitner
Der in dieser Zeit währende Krieg zwischen Spanien und Frankreich gegen England wurde vor allem auf dem Meer ausgetragen.

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dem Kriegsschiff von

50 Kan.[,] welche den ganzen Mai hindurch vor der Corunna
kreuzten, sei nichts mehr sichtbar. Am 4ten Abends ward
der Wind wirklich NordWest innerhalb der Zeile   Kommentar Carmen Götz
Auch in der nach Europa gesandten Kurzfassung des Reiseberichts heißt es: Wind NordWest, in dieser Jahreszeit gewöhnlich. (ART IX, Bl. 3v; zit. nach Humboldt 2000, 422).

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West
(eine Richtung die in dieser Jahres
zeit sehr gewöhnlich und fast beständig ist) aber er war so schwach[,]
daß der Cap. der Fregatte D. Emanuel Caxigas, den ich Abends
am Hafen sprach, kaum vor dem 6ten Morgens abzusegeln ge-
dachte. Wir schliefen sehr unbesorgt u da ohnedies bis 9 U.
uns niemand   Kommentar Carmen Götz
Benachrichtigte; von Frz. avertir: benachrichtigen.

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avertirte
, so eilten wir eben nicht[,] unsere klei-
nen Landgeschäfte zu vollenden. Zu unserer großen Ver-
wunderung stürzte um 9 U. der Patron der Chaluppe des D.
Rafael mit der Nachricht in unser Zier[,] daß wir in 1 St.
an Bord sein müßten, um so gleich unter Segel zu ge-
hen. Diese Eile hatte in der That etwas bestürzendes. Wir hat-
ten so gewiß geglaubt ein 3–4 St. vorher avertirt zu wer-
den. Ein   Kommentar Carmen Götz
Vgl. zu den überlieferten Briefen aus La Coruña unter anderem: Humboldt 1973, 677–682 sowie Humboldt 1993, 31–35.

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43 Briefe
[,] die ich geschrieben waren zu couvertiren u
hundert kleine Dinge zu besorgen. Der Holländ. Kaufmann   Kommentar Carmen Götz
Der Name des Kaufmanns ist nicht genannt; es wurde auch nicht, wie in vergleichbaren Fällen, eine Lücke zum Nachtragen gelassen.

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Mr.

half mir treulich in dieser etwas mismüthigen Stimmung, u
in der That waren wir um 10 U. am Hafen. Nun wurde
es klar, daß alle diese Eile nicht von unserem Capitaine
kam, der noch ruhig am Lande war. Auf der Fregatte dachte
man noch an keine Absegeln, u wir brachten in Ge-
sellschaft des   Kommentar Carmen Götz
Frz., in Ausbildung befindlicher Pilote, Steuermannsmaat, auch: zweiter Pilote; hier: Emanuel Baruti.

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Pilotin
unsere lezten über den ursprünglichen Text geschriebenunser leztes Gepäk an Bord[,] um
noch ruhig in der   Kommentar Carmen Götz und Humboldt 2000
Wörtlich etwa „Goldene Herberge“. Der Name des Gasthauses, in dem Humboldt in La Coruña wohnte.

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Fonda de oro
  zu speisen und um
2 U. wieder am Hafen zu sein. D. Rafael war schon
Nachts eiligst nach dem Ferrol gereist, um seinem u auch
unserem Freunde[,] dem Artillerie-Koandanten D.n Vicente
Plo
(ein alter gutmüthiger Mann, den  über der Zeilewir 4 Tage vorher noch
sehr wohl sahen) in der Todesstunde beizustehen. Er hatte sei-
nem Gehülfen D Francesco Guille am rechten RandRoldan y Gil. [sic] [,]   Kommentar Ulrike Leitner
Der Vizekönig von Neu-Granada und Peru, F. Gil de Taboada Lemos y Villamarín, ab 1799 oberster Befehlshaber der spanischen Marine und später spanischer Marineminister.

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dessen Onkel Vice
König
in Chili ist über der Zeile S war
, unsere schnelle Abreise sehr empfohlen.
Seine Chaluppe mit 17 Mann (eine Ehre die sehr lästig zu Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Toutes les   observat.
d’Inclin. magnéti
ques , faites pendant la
Navigation depuis le
5 Juin — 16 Juillet 1799
ont été innerhalb der Zeilesupposent la
 Boussole  dirigée de
manière que la di
vision est à l’Est.
c. à. d. que j’ai in
diqué une Inclinaison
moindre que la über der Zeilel’Incli
nation innerhalb der Zeilenaison moyen-
ne ou vraye. Voyez
  Kommentar Carmen Götz
Vgl. Bl. 93r.

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p. 191.
  Kommentar Carmen Götz
Vgl. Bl. 75v.

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et 159
.

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Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Voyage d’Espagne aux Canaries et à Cumaná Obs. astron. de Juin à Oct. 1799 [= Tagebücher der Amerikanischen Reise I], hg. v. Carmen Götz und Ulrike Leitner unter Mitarbeit von Sandra Balck, Linda Kirsten, Ulrich Päßler, Eberhard Knobloch, Oliver Schwarz, Laurence Barbasetti und Regina Mikosch. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016412/2r


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