6. Dezember 1855

H. gibt anläßlich des Berlinbesuchs des französischen Ägyptologen Auguste Mariette ein Essen, zu dem ebenfalls eingeladen werden: der Ägyptologe Heinrich Brugsch, der Komponist Franz Liszt, der Landschaftsmaler Eduard Hildebrandt, der Biologe Christian Gottfried Ehrenberg, der Bildhauer Christian Daniel Rauch und der Bankier Alexander Mendelssohn.

31. Dezember 1855

H. verfasst eine Besprechung der deutschen Übersetzung der Werkausgabe seines verstorbenen Freundes François Arago.

1856

H. hat in diesem Jahr gegen 4 000 Briefe und Billets geschrieben. Diese „erstaunliche Thätigkeit“, so schreibt Varnhagen von Ense am 18. Januar 1857 in seinen Tagebüchern, sei ihm „eine große Last, aber auch ein großes Vergnügen“. Dabei lasse H. „sein schönes Talent, immer Angenehmes und Beißendes zu sagen, ungestört walten“. (Varnhagen 1861–1870, XIII, 293.)

Januar 1856

Der Panamakanal-Projektant Frederick M. Kelly aus New York sucht H. auf.

2. Januar 1856

H. nimmt im Kreis der Familie des verstorbenen Johann Gottfried Schadow an der Feier des 79. Geburtstages von Christian Daniel Rauch teil (Belege: Brief an G. von Cotta, 2.1.1856; Brief an Carl Gustav Carus, 4.1.1856).

18. Januar 1856

H. nimmt an einem „kleinen“ Kapitel des Schwarzen Adler-Ordens im Schloss zu Berlin teil.

24. Januar 1856

H. erhält das Ehrenbürgerrecht von Berlin. Die Verleihungsurkunde, die ihm in seiner Wohnung überreicht wird, scheint 12.1. datiert gewesen zu sein.

25. Januar 1856

Der Prinz von Preußen (der spätere König Wilhelm I.) und die Prinzessin von Preußen (Königin Augusta) machen H. einen längeren Besuch. Quelle: Vossische Zeitung vom 31.1.1856, S. 4.

26. Januar 1856

H. macht seine „15 Bürger-Visiten“, Besuche anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde von Berlin.

1. Februar 1856

H., Wrangel und der Polizeipräsident von Berlin, Karl von Hinckeldey, auf einem Universitätsball im Arnim’schen Lokal Unter den Linden.

13. März 1856

H. nimmt am Begräbnis des am 10.3. bei einem Duell erschossenen Karl von Hinckeldey teil.

April 1856(?)

Der Arzt Reinhold Bernhard Brehm, sein Bruder Alfred Edmund Brehm und drei Freunde besuchen H. vor ihrer Abreise nach Spanien. H. übergibt ihnen einen Empfehlungsbrief an den preußischen Gesandten in Madrid, Graf von Galen, und erteilt ihnen den Auftrag zu geologischen Forschungen in Spanien.

9. April 1856

H. hält anläßlich des Dienstjubiläums des früheren Ober-Berghauptmanns Ernst Graf von Beust eine Ansprache.

22. Mai 1856

H. legt in der Berliner Akademie der Wissenschaften die neuesten photographischen Erzeugnisse vor. Während H. zuvor häufig seine Grippeerkrankungen und immer wiederkehrende Magen- und Darmbeschwerden erwähnte, beginnt er nun, über Pruritus senilis (altersbedingtes Hautjucken) und Abnahme der Kräfte (Schwäche beim Gehen) zu klagen.

30. Mai 1856

H. in Sanssouci. Gleichzeitig dort anwesend Zar Alexander II von Rußland und dessen Mutter Charlotte, Zarin Aleksandra Fedorovna.

9. Juni 1856

Vorlesung von Louis Schneider in Sanssouci vor der Kaiserin-Mutter (Zarin Aleksandra Fedorovna) in Anwesenheit von H.

25. Juli 1856

H. veröffentlicht in der „Spenerschen Zeitung“ (Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen) einen Protest gegen die Weglassung des gegen die Sklaverei gerichteten Kapitels des „Essai politique sur l’île de Kuba“ in der in New York erschienenen englischen Übersetzung von John S. Thrasher.

29. Juli 1856

Friedrich Althaus besucht zum letzten Mal H. in der Oranienburger Straße.

23. August 1856

Der nordamerikanische Maler und Erfinder Samuel F. B. Morse sucht H. auf.

14. September 1856

H. begeht seinen Geburtstag in Tegel; in Anwesenheit von Eduard Hildebrandt, Christian Daniel Rauch und Wilhelm von Kaulbach werden die Marmormedaillons der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt von Rauch und Christian Friedrich Tieck durch Carl Ritter von Baratta aufgestellt.

14. September 1856

Besuch George Ticknors in Berlin bis 19.9.; zahlreiche persönliche Begegnungen mit H.

18. September 1856

H. zu Dinner in Potsdam beim Friedrich Wilhelm IV. aus Anlass der Ankunft des Großherzogs von Baden.

9. November 1856

H. und dem neben ihm stehenden Robert Remak fällt bei einer Kunstausstellung ein Gemälde auf den Kopf. H. wird durch seinen Hut geschützt.

21. November 1856

H. schreibt für den Kunstliebhaber Fürst Gregor Ypsilanti Empfehlungsbriefe an Christian Daniel Rauch und Ignaz von Olfers.

25. November 1856

Der nordamerikanische Schriftsteller Bayard Taylor besucht H. in der Oranienburger Straße 67 und sieht im Treppenhaus den Fürsten Ypsilanti, der auch Gast bei H. war.

6. Dezember 1856

Kurd von Schlözer besucht H. „und verlebte dort eine höchst interessante Stunde“.

12. Dezember 1856

Robert Avé-Lallemant besucht H. in der Oranienburger Straße 67 wegen der von ihm gewünschten Teilnahme an der „Novara-Expedition“.

16. Dezember 1856

H. teilt Alexander Mendelssohn mit, er habe „bei Mr Simons“ ein Antisklaverei-Gesetz für Preußen durchgesetzt (vgl. Humboldt 2011, 303–305).

18. Dezember 1856

H. beabsichtigt, an diesem Tage mit Rauch am Begräbnis Adelheid von Hedemanns in Tegel teilzunehmen.

18. Januar 1857

H. nimmt an einem Kapitel des Schwarzen Adler-Ordens (zugleich Krönungs-Ordensfest) im Schloss zu Berlin teil (vgl. Schneider, L.: Das Buch vom Schwarzen Adler-Orden. Berlin 1870, S. 149).

20. Januar 1857

H. leidet an einer Erkältung , die er sich bei dem Ordensfest im Schloss zugezogen hat (Brief an Alexander Mendelssohn, 20.1.1857).

27. Januar 1857

Karl von Scherzer, aus den USA und Nicaragua zurückgekehrt und für die „Novara-Expedition“ vorgesehen, besucht H.

24. Februar 1857

H. hat in der Nacht zum 25.2. einen Schwächezustand, der als leichter Schlaganfall gedeutet wird.

März 1857

H. schreibt eine Einführung zu Balduin Möllhausens „Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee“ (Leipzig 1858).

8. März 1857

H.s Befinden ist noch immer bedenklich, er soll auf Anraten seines Arztes keinen Besuch empfangen.

24. März 1857

Das an diesem Tag veröffentlichte Gesetz, wonach jeder Sklave beim Betreten preußischen Bodens frei ist, war von H. leidenschaftlich in der Vorbereitungszeit unterstützt worden.

30. März 1857

Varnhagen von Ense und seine Nichte Ludmilla Assing besuchen H., der vollkommen wiederhergestellt ist.

7. April 1857

H. vollendet in der Nacht zum 8.4. eine Instruktion für die österreichische „Novara-Expedition“ um die Erde (1857–1859).

17. April 1857

H. zum Mittagessen bei Henriette (Hinni) Mendelssohn; anwesend: Georg Benjamin Mendelssohn aus Bonn, dessen Frau Rosamunde und Pflegetochter Betsy Thormann, Wilhelm Mendelssohn aus Ratibor und Helene Varnhagen.

Mai 1857

Prinz Napoléon (Napoléon Joseph Charles Bonaparte, 1822–1891) ernennt H. in Berlin (der genaue Tag ist nicht bekannt) zum „Grand officier de la Légion d’honneur“, was dieser seit dem 24.9.1842 bereits ist (Vgl. H. an J. G. v. Cotta, 25.5.1857). Prinz Napoléon kam am 8.5., aus Köln kommend, in Berlin an, incognito als Graf von Meudon. Weiterreise nach Magdeburg.

3. Juni 1857

H. besucht am Nachmittag Emma Gaggiotti-Richards in der Jägerstraße 63; anschließend Varnhagen von Ense.

12. Juni 1857

Die Zeitungen melden, dass H. nun das Großkreuz der Ehrenlegion bekommen hat. „So ist der Mißgriff des Prinzen Napoleon und Walewski’s wieder gutgemacht“.

27. August 1857

Wilhelm Hornay besucht H. im Schloss in Potsdam.

14. September 1857

H. ist von Potsdam auf ein paar Tage in Berlin.

16. September 1857

Wolfgang von Goethe (Enkel des Dichters, 1820–1883) besucht Varnhagen von Ense. Er ist nur H.s wegen nach Berlin gekommen und findet diesen sehr frisch und munter, fast unverändert.

21. Oktober 1857

Meyerbeer führt Ludwig August Frankl bei H. ein. Dieser überreicht H. ein Exemplar seines „Cristoforo Colombo“ mit poetischer Widmung (abgedruckt in: Stevens 1967, 226, #3063; ebd. fälschlich als „Franke (L. A.)“ verzeichnet).

25. Oktober 1857

H. kann noch 3–4 Stunden stehen, ist aber im Gehen unsicher in der Richtung und läßt sich auf allen Treppen führen (Brief an Galle, 25.10.1857).

Zitierhinweis

Alexander von Humboldt-Chronologie. Hg. von Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://edition-humboldt.de/X0000001

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