4. Juni 1829
H. erreicht nach mehrtägiger Schiffsreise auf der Wolga die Kasanka und gegen 4 Uhr morgens Kazan. Er besucht die im botanischen Garten gelegene Universität, wird vom Rektor Lobačevskij, dem Astronomen Sinomov und weiteren Universitätsangehörigen empfangen und besichtigt die dortigen Sammlungen. Anschließend besichtigt er mit dem Kurator Mussin-Puschkin die Stadt, den Kreml sowie ein tartarisches Gebetshaus
5. Juni 1829
H. bricht um 2 Uhr nachmittags von Kazan aus zu einer Exkursion nach Bolghari auf. In Begleitung des Grafen Polier fährt er mit einem Schiff auf der Kasanka und der Wolga flussabwärts; für die Rückfahrt werden auf einem zweiten Boot die Reisekutschen mitgeführt. Abends um halb 6 Uhr nimmt H. in Werchni Uslon barometrische Messungen vor. Die Schiffe kommen wegen einer Flaute nur langsam voran und müssen gerudert werden.
6. Juni 1829
H. trifft von Kazan kommend nach nächtlicher Bootsfahrt auf der Wolga gegen Mittag in Bolghari ein und besichtigt die Ruinen. Da diese recht weit voneinander entfernt liegen, fahren die Forschungsreisenden "mit kleinen Wagen von der einen zur andern". Graf Polier fertigt Zeichnungen an. Nach Durchführung barometrischer Messungen um halb 6 Uhr abends tritt H. in den Reisekutschen die Rückreise nach Kazan an. In Spassk verzögert ein Unwetter die Weiterfahrt um mehrere Stunden.
7. Juni 1829
H.s Rückfahrt von Bolghar nach Kazan verzögert sich infolge eines Unwetters. Das Übersetzen über die Kama nach Laischewo gelingt erst nach mehreren Stunden. Trotz rascher Weiterfahrt trifft H. erst um 9 Uhr abends, fünf Stunden später als vorgesehen, in Kazan ein. Das geplante Essen bei Kurator Mussin-Puschkin mit Vertretern der Kasaner Universität wird auf den folgenden Tag verschoben.
8. Juni 1829
H. nimmt am Morgen barometrische Messungen in Kazan vor. Am Vormittag verabschiedet er sich vom Grafen Polier, der nach Werchne-Mulinsk abreist. H. führt geomagnetische Messungen durch und diskutiert mit Simonov und Mussin-Puschkin die Errichtung eines magnetischen Observatoriums. Am Abend besucht er das Sabantui-Fest der Kasaner Tartaren.
9. Juni 1829
H. reist morgens um halb 8 Uhr von Kazan nach Perm ab. Die Fahrt führt über Jäntschurino, Arsk und Karaduwansk. Unterwegs begegnet den Reisenden erstmals ein Transport nach Sibirien Verbannter. Um halb 9 Uhr abends erreicht H. Jangulowskaja; am späten Abend Malmysch. Anschließend Fahrt durch ausgedehnte Wälder.
10. Juni 1829
H. ist auf dem Weg von Kazan nach Perm. Am Morgen nimmt er barometrische Messungen in Kilmes-Saltinsk und in Mukikaksinsk vor. Die Fahrt führt bis zum folgenden Tag durch ausgedehnte Wälder und das Siedlungsgebiet der Wotjaken.
11. Juni 1829
Auf dem Weg von Kazan nach Perm überquert H. am Vormittag die Cheptcha und erreicht Debesy. Am Nachmittag passiert er Klenovka und Sosnovo; um 8 Uhr abends nimmt er in Dubrowskaja barometrische Messungen vor. In der Nacht setzt er hinter Ochansk über die Kama.
12. Juni 1829
H. trifft nach nächtlicher Kutschfahrt am frühen Morgen auf den in Werchne-Mulinsk südwestlich von Perm gelegenen Gütern des Grafen Polier ein und verbringt dort den Rest des Tages.
13. Juni 1829
H. nimmt um 6 Uhr morgens barometrische Messungen in Werchne-Mulinsk vor. Er reist, nun wieder in Begleitung des Grafen Polier, nach Perm, wo er um 11 Uhr weitere Messungen durchführt. Während H. lokale Würdenträger besucht, besteigen Ehrenberg und Rose einen nahegelegenen Berg. Sie reisen nach Kungur weiter, wo sie am Nachmittag eintreffen. Nach einer Exkursion zu einer Höhle im Umland setzen sie bei Einbruch der Nacht die Fahrt Richtung Jektarinburg fort.
14. Juni 1829
H. trifft nach nächtlicher Kutschfahrt von Kungur kommend in Atschitskaja ein. Um 7 Uhr morgens nimmt er barometrische Messungen vor und bestimmt die Temperatur einer Quelle. Es folgt ein sonnenklarer warmer Tag; in den westlichen Ausläufern des Ural steht die Natur in voller Blüte. Auf der Weiterreise Richtung Jekaterinburg passiert H. Bisserskaya, Klenowskaja und Kirgischankaja sowie die Berge Majaskaja Gora, Klenovskaja Gora und Berezovaja Gora und nimmt dort weitere Messungen vor. Er setzt die Fahrt auch in der Nacht fort.
15. Juni 1829
H., der seine Reise von Kungur nach Jekaterinburg auch über Nacht fortgesetzt hat, nimmt um halb 4 Uhr morgens eine barometrische Messung in Grobowskoje vor. Gegen 5 Uhr früh setzt er "bei anbrechendem Morgen" über die Tschussowaja. Wenig später gelangt er zur Eisenhütte Bilimbajewsk an der Westflanke des Mittleren Ural. Nach einem Besuch des Hüttenwerks Nischne Schaitansk setzt er die Fahrt über Taliza und Nowaja Alexejewskaja fort. Am Nachmittag erreicht er Räschety, kurz darauf Jekatarinburg. Seine Begleiter Rose und Ehrenberg treffen nach einer geologischen Erkundung des westlichen Umlands am Abend in der Stadt ein. Humboldt uns seine Begleiter werden im Haus eines örtlichen Kaufmanns einquartiert.
15. bis 25. Juni 1829
H. trifft in Jekaterinburg ein, wo er sich bis zum 25. Juni aufhält. Er besichtigt Sammlungen, Einrichtungen der Stadt und unternimmt einige Exkursionen; so besucht er u.a. das Goldseifenwerk Shabrovskiy (17.6.), die Goldgrube und die Eisenhütte Berjosowski und die benachbarten Goldseifen (18.–20.6.), die Kupfergrube Gumeschewskoi (22./23.6.) und Marmorbrüche bei Jekaterinburg.
17. Juni 1829
H. macht eine Exkursion zu den Goldwäschen südlich von Jekaterinburg. An Iset' und Uktus entlang reist er zum Goldseifenwerk Šabrovskij in der Nähe von Šabryund Gornoshitskoye. Anschließend besichtigt er einen an der Aramilka gelegenen Rhodonit-Bruch und die Eisenhütte Nižne-Isetskij, wo er am Abend barometrische Messungen durchführt. Der Rückweg führt am Hüttenteich Nižne-Isetskij Prud entlang und am Dorf Uktuss vorbei wieder nach Jekatarinburg.
18. Juni 1829
H. führt um 9 Uhr morgens barometrische Messungen in Jekaterinburg durch und bricht zu einer dreitägigen Exkursion in den Hüttenbezirk von Berezovskij nordöstlich der Stadt auf. Gut eine Stunde später bestimmt er bei Schartasch die geographische Höhe des gleichnamigen Sees. Er besucht das Pochwerk Pyschminsk, die Grube Blagoveščenskij, die Goldseife Pervo Pavlovskij sowie weitere nahe Berezovskij gelegene Goldseifen.
19. Juni 1829
H. setzt seine am Vortag begonnene Exkursion ins nördliche Umland von Jekaterinburg fort. Er besichtigt die Grube Preobražensk, die Goldseife Mariinsk an der Pyšma sowie vermutlich die ebenfalls nahe Berezovskij gelegenen Goldseifen Nagornyj und Klenovskaya.
20. Juni 1829
H. beendet eine dreitägige Exkursion zur Goldgrube Berezovskij und den umliegenden Goldwäschen. Er nimmt um 11 Uhr in Berezovskij und drei Stunden später am Šartaš-See barometrische Messungen vor. Nach geologischen und mineralogischen Untersuchungen im Umfeld des Sees trifft er wieder in Jekaterinburg ein. Am Nachmittag besucht H. die Eisenhütte von Verch-Isetskij und speist bei deren Besitzer, Aleksej Ivanovič Jakovlev.
21. Juni 1829
H. nimmt barometrische Messungen in Jekaterinburg vor. Er ordnet die gesammelten Naturalien und verfasst Briefe an seinen Bruder Wilhelm sowie den russischen Finanzminister Cancrin.
22. Juni 1829
H. nimmt am Morgen um 8 Uhr barometrische Messungen in Jekaterinburg vor. Anschließend bricht er zu einer dreitägigen Exkursion zur südöstlich der Stadt gelegenen Kupfergrube Gumëševskij auf. Er passiert die Dörfer Uktuss und Gornoshitskoye. Am frühen Nachmittag besichtigt er in Begleitung von Jakov Vasil’evič Kokovin die Marmorbrüche und die Marmorschleiferei von Mramorskoe, anschließend die Goldwäsche Nikolaevsk und den Marmorbruch von Kosoj-Brod. Am späten Abend erreicht er Polevskoj, wo er um 9 Uhr barometrische Messungen vornimmt.
23. Juni 1829
H. bricht am frühen Morgen zu der nahe Polevskoj am Bach Železenka beim Berg Azov gelegenen Goldwäsche Schelesinsk auf. Im Anschluss besichtigt er die Kupfergrube Gumëševskij. Am Nachmittag nimmt er in Polevskoj barometrische Messungen vor und besichtigt das Hüttenwerk, ehe er die Rückreise nach Jekaterinburg antritt.
24. Juni 1829
H. kehrt am frühen Morgen nach einer Nacht im Reisewagen von einer dreitägigen Exkursion zur Kupfergrube Gumëševskij nach Jekaterinburg zurück. Vor der anstehenden Expedition in den Nördlichen Ural legt er einen Ruhetag ein und nimmt barometrische Messungen vor. Ehrenberg fertigt Zeichnungen an und erhält von Gustav Helm Belege sibirischer Pflanzen.
25. Juni 1829
H. nimmt um halb 8 Uhr morgens barometrische Messungen in Jekaterinburg vor. Anschließend bricht er zu einer größeren Exkursion in den Nördlichen Ural auf. Er besichtigt die Goldwäsche bei Pyschminsk und reist über Mostovaja weiter zu den Goldwäschen Malo Mustowskoi und Werchoturskoi, bei der er um Viertel vor 8 Uhr abends eine barometrische Messung vornimmt. Er überquert den Ajat', passiert Pjankowo und Schaiduricha und erreicht in der Nacht um 2 Uhr das Tagesziel Nev'jansk.
25. Juni 1829
H. bricht von Jekaterinburg zu einer größeren Exkursion in den Nördlichen Ural auf. Reiseroute: Nev'jansk (26. und 27.6.), Nižnij Tagil (27.–30.6., Besichtigung der Demidovschen Werke, Ausflüge zu den benachbarten Platin- und Goldseifen), Kušva (30.6. und 1.7., Besichtigung des Hüttenwerks), Nižnaja Tura (2.7., Besichtigung des Hüttenwerks), Bogoslowsk (heute Karpinsk; 3.7., 23 Uhr bis 6.7., Besichtigung der Kupfergruben, Untersuchung des Dauerfrostbodens). Von diesem nördlichsten Punkt geht die Rückreise nach Jekaterinburg über Verkhotur’ye (7.7.), die Eisenhütte von Alapaevsk (8.7.), die Steinbrüche von Totschilnaja (9.7.), das Hüttenwerk von Rež (Nacht vom 9. bis zum 10.7.), Murzinka (10.7.; Besuch der Edelsteinbrüche) und die Turmalinbrüche von Shaytanskiy (10.7.).
26. Juni 1829
H. führt morgens um 10 Uhr in Nev'jansk barometrische Messungen durch. Anschließend besichtigt er die dortige Eisenhütte, eine östlich der Stadt gelegene auflässig gewordene Goldgrube und die Goldwäsche Neiwinskoi. Am Nachmittag erkundet er die Eisensteingrube Schuralinskoi, die Goldwäsche Newinsko-Stolbinskoi sowie die weiter südlich an der Neiva gelegenen Goldwäschen im Umfeld der Kupferhütte Rudjansk und der Eisenhütte Werchneiwinsk.
27. Juni 1829
H. führt um halb 8 Uhr morgens in Nev'jansk barometrische Messungen durch. Anschließend bricht er nach Nižnij Tagil auf. Unterwegs besteigt er einen Berg und bestimmt dessen Höhe. Um 12 Uhr mittags nimmt H. bei einer am Berg gelegenenen verfallenen Schänke weitere barometrische Messungen vor. Nach einem Pferdewechsel im Dorf Schaitanka fährt H. am Tagil und dem Hüttenteich entlang nach Nižnij Tagil. Am Nachmittag besichtigt er trotz des anhaltend schlechten Wetters die örtliche Kupfer- und Eisenhütte, den nahegelegenen Magnetberg sowie am Abend um 9 Uhr die Kupfergrube. Deren Begehung beendet er nachts um 11 ½ Uhr.
29. Juni 1829
H. besichtigt die an der Westflanke des Ural südwestlich von Nižnij Tagil gelegenen Platinseifen. Um halb 9 Uhr morgens nimmt er barometrische Messungen nahe dem Hüttenwerk Tscherno-Istotschinsk vor.
30. Juni 1829
H. nimmt in Nižnij Tagil barometrische Messungen vor und ordnet und verpackt die gesammelten Naturalia. Am Nachmittag um 3 Uhr setzt er seine Reise in den Nördlichen Ural fort. Er passiert Laja sowie die historischen Hüttenwerke Nižne-Lajskij und Werchne-Lajskij und trifft am Abend um 9½ Uhr in Kušva ein.
1. Juli 1829
H. besucht am Vormittag den Magnetberg Blagodat und das Hüttenwerk von Kušva. Um 4 Uhr nachmittags setzt er seine Exkursion in den Nördlichen Ural fort. Während Graf Polier die Reisegesellschaft verlässt und nach Südwesten zu seinen Besitzungen bei Bissersk an der Koiva reist, fährt H. nordwärts entlang der Tura über Werchne Turinsk und Imennaja nach Nizhnej Turinsk, wo er am Abend um 10 Uhr eintrifft.
2. Juli 1829
H. nimmt auf dem Weg in den Nördlichen Ural um halb 9 Uhr morgens barometrische Messungen in Nizhnej Turinsk vor. Ab 11 Uhr bestimmt er die Inklination der Magnetnadel. Während H. und Rose die örtlichen Hüttenwerke besichtigen, untersucht Ehrenberg Pflanzen und zeichnet Spinnen. Am Nachmittag um 3 oder 4 Uhr brechen die Reisenden Richtung Bogoslowsk auf. Abends um halb 9 Uhr erreichen sie Nechoroschkova westlich von Werchotur'e ein und trinken Tee am Ufer der Tura. Nach einem Pferdewechsel setzen sie ihre Fahrt in der Nacht fort.
3. Juli 1829
H. ist auf dem Weg in den Nördlichen Ural. Von Nižnaja Tura kommend setzen die Reisenden nachts über die Ljalja und passieren Bessonowa. Ehrenberg zufolge erschweren "heftiger Regen, und Gewitter" die Reise. Gegen Mittag trifft H. in Latinski Zimovie nahe der Goldseife Pitatilevsk ein. Um halb 7 Uhr abends erreicht er Kakwinsk, nimmt barometrische Messungen vor und bestimmt die Wassertemperatur der Kakva. Um 11 Uhr abends, laut Ehrenberg "mit Sonnenuntergang", erfolgt die Ankunft in Bogoslowsk.
4. Juli 1829
H. besichtigt den Hüttenbezirk von Bogoslowsk im Nördlichen Ural. Er wohlt im Kronsquartier nahe der Wohnung des Intendanten der Bergbaubetriebe, Oberbergmeister Boeger. unternimmt eine Exkursion zu den östlich bei Turinsk gelegenen Kupfergruben. Er fährt mit Rose in die Gruben Frolowsk und Suchodoisk ein, nimmt Gesteinsproben und bestimmt die Luft- und Wassertemperatur unter Tage. Ehrenberg betreibt unterdessen botanische Feldforschung. Anschließend besucht H. die Goldwäsche Alexandrowsk an der Turja.
5. Juli 1829
H. setzt die am Vortag begonnene Besichtigung des Hüttenbezirks von Bogoslowsk im Nördlichen Ural fort. Am Morgen um 9 Uhr nimmt er barometrische Messungen vor. Mittags ist er zu Gast beim Intendanten der Bergbaubetriebe, Oberbergmeister Boeger. Am Nachmittag untersucht H. mit Boeger den Permafrostboden in einem östlich von Bogoslowsk gelegenen Schurf. Ehrenberg fertigt eine Zeichnung des Konžakovskij Kamen an. Um 10 Uhr abends ersteigt er mit Rose einen nahegelegenen Berg, um das Panorama des Nördlichen Ural zu betrachten.
6. Juli 1829
H. tritt von Bogoslowsk aus, dem nördlichsten Punkt seiner Exkursion in den Nördlichen Ural, die Rückreise nach Jekaterinburg an. Um 8 Uhr morgens nimmt er barometrische Messungen vor; gegen Mittag erfolgt die Abreise. Am Nachmittag um 3 Uhr erreicht er Kakwinsk, führt barometrische Messungen durch und bestimmt die Wassertemperatur der Kakwa. Über Lobwinskoi reist er zur Goldseife Pitatelevsk bei Latinski Simovia, wo er abends um 8 Uhr eintrifft. In der Nacht erreicht er die Station Bessonowa an der Ljalja.
7. Juli 1829
H. trifft auf der Rückreise vom Nördlichen Ural nach Jekaterinburg am Morgen in Werchoturie ein und führt kurz vor 9 Uhr barometrische Messungen durch. Ein heftiges Gewitter verhindert eine Erkundung der Stadt. Auf der Weiterreise Richtung Alapaevsk setzt H. über die Tura und bei Saldinskoi über die Salda. Bei Ljaga nahe der Einmündung des Mugaj überquert er den Tagil und misst die Wassertemperatur. Am Abend um 9 Uhr nimmt er in Toporkowsk barometrische Messungen vor.
8. Juli 1829
H. trifft auf der Rückreise vom Nördlichen Ural nach Jekaterinburg am Morgen in Alapaevsk ein. Um 8 Uhr nimmt er barometrische Messungen vor. Am Vormittag besichtigt er die Eisenhütte von Aleksej Jacovlev und erhält einen fossilen Ochsenschädel als Geschenk. Er setzt über die Neiwa, erreicht bei Ramaschowa den Resch und folgt diesem bis zur Eisenhütte Reschewsk, wo er gegen Abend eintrifft.
9. Juli 1829
H. nimmt auf der Rückreise vom Nördlichen Ural nach Jekaterinburg um halb 7 Uhr morgens barometrische Messung in Reschewsk vor. Am Nachmittag besichtigt er die Brüche von Alabaschka und die Steinbrüche von Totschilnaja. Um 10 Uhr abends trifft er wieder in Mursinsk an der Neiva ein und bleibt über Nacht dort.
10. Juli 1829
H. ist auf der Rückreise vom Nördlichen Ural nach Jekaterinburg. Um 8 Uhr morgens nimmt er in Mursinsk barometrische Messungen vor. Um 10 Uhr besucht er die südlich gelegenen Edelsteinbrüche bei Sisikowa und Juschakowo, am Nachmittag die Turmalinbrüche von Schaitansk. Abends um halb 9 oder 9 Uhr reist H. über Werchoturie Richtung Jekaterinburg weiter. Er setzt die Fahrt über Nacht fort.
11. Juli 1829
H. trifft am frühen Morgen gegen 5 Uhr wieder in Jekaterinburg ein. Die mehr als zweiwöchige Exkursion in den Nördlichen Ural ist beendet. Um 7 Uhr nimmt er barometische Messungen vor. H. und seine Begleiter Ehrenberg und Rose unternehmen kleinere Ausflüge, ordnen und verpacken die bisher gesammelten Gegenstände und führen Messungen durch.
12. Juli 1829
H.s Begleiter Gustav Rose unternimmt in Begleitung von Gustav Helm eine geologische Exkursion ins Umland von Jekaterinburg.
18. Juli 1829
Abreise 9 Uhr morgens von Jekaterinburg nach Tobolsk in Westsibirien. Reiseroute: Kamyšlov (18.7. abends), Tjumen (19.7., 15 Uhr).
20. Juli 1829
H. trifft am Abend mit seinen Begleitern in Tobolsk ein. Stadtbesichtigung und Beobachtungen; kleinere Ausflüge. H. fasst den Entschluss, nicht, wie ursprünglich vorgesehen, die Rückreise anzutreten, sondern zum Altai weiterzureisen.
24. Juli 1829
H. bricht um 7 oder 8 Uhr morgens, nachdem er eine erste barometrische Messung im Haus seines Gastgebers Jakob Friedrich Albert vorgenommen hat, von Tobolsk aus zum Altai auf. Der Offizier Dmitrij Nikolaevič Ermolov schließt sich der Expedition an und begleitet diese bis Ende August. Gegen halb 11 Uhr besichtigt H. das Kloster Abalak, setzt über den Irtys und bestimmt gegen Mittag dessen Wassertemperatur sowie die einer Quelle in Bakschejewa. Er fährt am Wagai entlang bis Istiatzkoi. Weitere Reiseroute: Vikulovo (25.7.), Tara (Nacht zum 27.7.), Voznesenska am Om (28.7.), Kainsk (heute Kujbyšev) (29.7.), Kargatskij (30.7.), Kotkowa (31.7.), Ozerki (1.8.).
25. Juli 1829
H. ist auf dem Weg von Tobolsk in den Altai. Am Morgen misst er in Tschistjakowkoje die Wassertemperatur eines Brunnens, gegen Mittag die des Ik. Am Nachmittag erreicht er den Išim und setzt bei Wilukowa über. In der Nacht erreicht er den Ayev und folgt diesem in Richtung Tara.
26. Juli 1829
H. ist auf dem Weg von Tobolsk in den Altai. Am Morgen misst er in Ribina die Wassertemperatur eines Brunnens. Gegen Mittag erreicht er Chaunino. In der Nacht gegen 3 Uhr passiert er Tara ohne Aufenthalt.
27. Juli 1829
H. hat auf dem Weg nach Kainsk gegen 3 Uhr in der Nacht Tara passiert. Am Morgen muss in Sekmenovo einer der Reisewagen repariert werden. H. folgt dem Irtysch südwärts. Bei Tatmytskaja setzt er auf das rechte Ufer über. Er setzt die Fahrt in südöstlicher Richtung fort. Am Abend erreicht er Kop'eva.
28. Juli 1829
H. erreicht auf dem Weg in den Altai am Morgen Voznesenska an der Om. Gegen Mittag trifft er in Pokrovskoe ein. Er setzt über Om und Tartas und erreicht gegen 2 Uhr in der Nacht Kainsk.
29. Juli 1829
H. erreicht auf der Fahrt zum Altai-Gebirge in der Nacht Kainsk. Die für den Morgen geplante Weiterreise verzögert sich wegen Meldungen über einen Ausbruch der Sibirischen Pest in der Barabinskischen Steppe. Nach Beratungen mit dem Behörden und einem örtlichen Mediziner entschließt H. sich, die Fahrt unter Einhaltung einiger Vorsichtsmaßnahmen fortzusetzen. Am Nachmittag um 5 Uhr nimmt er barometrische Messungen vor. Am Abend um 8 Uhr bricht er nach Barnaul auf.
30. Juli 1829
H. reist von Kainsk aus Richtung Barnaul. Er passiert Kargan, Kargatskij Forpost und Kargatskaja Dubrova am Ubinkoe-See und nimmt barometrische Messungen vor oder bestimmt die Wassertemperatur von Brunnen; am Abend erreicht er Itkulsk. Da in der Barabinskischen Steppe die Sibirische Pest ausgebrochen ist, wird in den Dörfern nur für die Pferdewechsel Station gemacht. Die Reisenden verlassen trotz Temperaturen von über 30° C die Wagen nicht und setzen die Fahrt ohne längere Aufenthalte fort.
Zitierhinweis
Alexander von Humboldt-Chronologie. Hg. von Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://edition-humboldt.de/X0000001
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