1799

In diesem Jahr erscheinen in Braunschweig im Verlag von Friedrich Vieweg H.s Monographien „Versuche über die Chemische Zerlegung des Luftkreises“ (Humboldt 1799) und, mit einer Vorrede Wilhelm von Humboldts, „Über die unterirdischen Gasarten und die Mittel, ihren Nachtheil zu vermindern“ (Humboldt 1799d).

5. Januar 1799

H. betritt wohl an diesem Tage spanischen Boden und reist über Gerona (B: 7.1.) nach Barcelona.

8. Januar 1799

H. trifft in Barcelona ein (B: 15. und 26.1.) und macht von dort aus vom 18.–25.1. eine Exkursion zum Montserrat (B: 20.1.).

28. Januar 1799

H. reist von Barcelona über Valencia nach Madrid. Reiseroute: Venta de Lionet (28.1.), Los Munjos (29.1.), Figuereta (29.1.), Cambrils (30.1.), Castilla und Col de Balaguer (31.1.), Venta della Sienita (2.2.), Alcalà de Chisvert (2.2.), Valencia (B: 5.–8.2.), über den Río Jucar, Puerto de Almansa, Albacete, La Roda, Minaya, El Provencio, El Pedernoso, EI Toboso, Quintanar de la Orden, Ocaña, Aranjuez, Valdemoro.

23. Februar 1799

H. und Bonpland treffen in Madrid ein; H. quartiert sich wahrscheinlich bei dem preußischen Geschäftsträger David de Tribolet-Hardy ein.

März 1799

H. ist mehrfach am spanischen Hof in Aranjuez; er wird dem spanischen König Karl IV. vorgestellt.

4. März 1799

H. beginnt seine astronomischen Beobachtungen in Madrid, im Palast des Herzogs von Infantado y Lerma (Pedro d’Alcantara de Toledo, Duque de Infantado y Lerman).

11. März 1799

H. reicht sein Gesuch um Erlaubnis zu einer Forschungsreise durch die spanischen Kolonien beim spanischen König ein. Die Bittschrift wird durch den sächsischen Gesandten Philipp Baron von Forell befördert.

15. März 1799

Der sächsische Gesandte Baron von Forell erhält die Mitteilung, man werde H. die Erlaubnis zum Studium der Bergwerke und zu anderen Forschungen in den spanischen Kolonien erteilen.

2. Mai 1799

H. nochmals in Aranjuez.

7. Mai 1799

H.s Reisepass wird unter diesem Datum in Aranjuez ausgestellt.

5. Juni 1799

H. und sein Reisegefährte und Forschungspartner Aimé Bonpland haben sich im Hafen von La Coruña auf der spanischen Korvette „Pizarro“ eingeschifft und brechen zu ihrer großen Reise auf.

16. Juni 1799

Die Kanarischen Inseln kommen in Sicht.

17. Juni 1799

Das Schiff trifft vor Graciosa ein. H. geht in einem Boot an Land; er betritt zum erstenmal außereuropäischen Boden.

19. Juni 1799

H. landet in Santa Cruz auf Teneriffa; er bleibt bis zum 25.6. auf der Insel.

20. Juni 1799

H. reist über La Laguna nach La Orotava.

22. Juni 1799

H. beobachtet am Abhang des Pico del Teide das „Schwanken“ der Sterne. Nachts: Rückkehr vom Teide.

24. Juni 1799

Rückkehr nach Santa Cruz und Einschiffung.

25. Juni 1799

Abfahrt von Santa Cruz.

27. Juni 1799

Die „Pizarro“ schneidet den Wendekreis des Krebses.

4. Juli 1799

H. sieht zum ersten Mal das Kreuz des Südens.

16. Juli 1799

H. landet in Cumaná. Wegen einer auf dem Schiff ausgebrochenen Seuche setzt er die Reise nicht, wie vorgesehen, nach Kuba fort. Er hält sich in Cumaná mit Unterbrechungen (siehe dazu die Einträge vom 19. August, 4. September und 22. September 1799) bis zum 18. November 1799 auf.

19. August 1799

H. besucht an diesem und dem folgenden Tage die Halbinsel Araya und die dortige Saline.

21. August 1799

H. bis zum 3.9. wieder in Cumaná.

4. September 1799

H. unternimmt eine Reise zu der Kapuziner-Mission bei den Chaymas im Süden von Cumaná: auf dem Imposíbile (4.9.), Mission San Fernando (5./6.9.), Cumanacoa (vier Tage Aufenthalt), Cocollar (12./13.9.), Besteigung des Tumiriquiri (13.9.), Mission San Antonio (15.9.), Mission Guanaguana (südlichster Punkt, 16.9.), Kloster Caripe (17.9.), von dort Besuch der Höhle der Guácharos (18.9.). Die Höhle der Guácharos wird durch H. weltbekannt.

22. September 1799

Rückreise von Caripe über die Mission Catuaro (23.9.) nach Cariaco (23./24.9.). Von dort zu Schiff nach Cumaná; Landung bei dem Gehöft Pericantral.

24. September 1799

H. bis zum 18. November erneut in Cumaná.

24. Oktober 1799

H. bestimmt in Cumaná bei wechselhaftem Wetter Sonnenhöhen zur Überprüfung seiner Messinstrumente in Vorbereitung auf die Sonnenfinsternis am 28. Oktober.

25. Oktober 1799

H. führt in Cumaná zahlreiche Messungen der Sonnenhöhen durch, um in Vorbereitung auf die Sonnenfinsternis am 28. Oktober das tägliche Nachgehen seines Chronometers zu bestimmen. Ein Gewitter hindert ihn daran, seine Messreihen zu vollständigen. H. führt Messungen zur Bestimmung der Lichtstärke einzelner Sterne durch und beginnt in seinem Reisetagebuch mit Aufzeichnungen über den Sternenhimmel des Südens.

26. Oktober 1799

H. setzt in Cumaná seine Messungen von Sonnenhöhen zur Kontrolle seiner Instrumente in Vorbereitung auf die Sonnenfinsternis am 28. Oktober fort. Wie schon am Vortag verhindern Wolken eine Vervollständigung der Beobachtungen (nach vier Monaten mit stets wolkenlosem Himmel), und auch nachts verdecken Dunstschleier den Himmel. H. setzt im Reisetagebuch seine Betrachtungen über den Sternenhimmel des Südens fort.

27. Oktober 1799

H. setzt in Cumaná die Bestimmung der Sonnenhöhen zur Überprüfung seiner Messinstrumente mit Blick auf die Sonnenfinsternis am 28. Oktober fort. Erneut behindern ihn Wolken bei der Vervollständigung seiner Messreihen. Abends werden H. und Bonpland am Strand von einem ehemaligen Freibeuter-Matrosen angegriffen; Bonpland wird leicht verletzt.

28. Oktober 1799

H. beobachtet in Cumaná bei wolkenlosem Himmel eine Sonnenfinsternis. Noch vor Sonnenaufgang beginnt er auf der Dachterrassse des Hauses von Diego Alegría mit seinen Beobachtungen. In den mehr als zehn Stunden bis zum Ende der Sonnenfinsternis am Nachmittag führt er zahlreiche Messungen durch, die er vorübergehend unterbricht, als der Provinzgouverneur Vicente Emparan eintrifft. Im Laufe des Tages zieht H. sich einen schweren Sonnenbrand, einen Sonnenstich sowie eine Augenentzündung zu.

4. November 1799

H. erlebt ein Erdbeben in Cumaná.

7. November 1799

H. beobachtet in Cumaná bei klarem Himmel die Immersion des zweiten Jupitermondes in den Schatten des Planeten.

11. November 1799

H. beobachtet in der Nacht zum 12. November in Cumaná einen Meteorfall.

15. November 1799

H. bestimmt in Cumaná Sonnenhöhen, um den Gang seines Chronometers zu überprüfen.

18. November 1799

H. bricht zu Schiff von Cumaná nach Caracas auf. Reiseroute längs der Küste: Nueva Barcelona (kurze Landung 19.11.), Higuerote (Zwischenlandung 20.11.).

21. November 1799

H. landet in La Guaira, dem Hafen von Caracas

22. November 1799

Weiterreise nach Caracas, wo H. bis zum 7.2.1800 bleibt. Er wird mit den Familien der politisch maßgebenden Hacendados (Großgrundbesitzer) der Stadt bekannt: dies sind die Familien der Marqueses Rodriguez del Toro, der Grafen Tovar und der Marqueses de Ustáriz y Tovar. H. wird von ihnen auf ihre Haciendas in der Umgebung eingeladen.

Zitierhinweis

Alexander von Humboldt-Chronologie. Hg. von Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://edition-humboldt.de/X0000001

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