3. Juni 1791

H. reist von Berlin ab, um sich nach Freiberg in Sachsen an die dortige Bergakademie zu begeben. Aufenthalt in Dresden.

14. Juni 1791

H. nimmt sein Studium an der Bergakademie in Freiberg (Sachsen) auf.

29. Juni 1791

In Erfurt heiraten Caroline von Dacheröden und Wilhelm von Humboldt. H. reist deshalb am 24.6. nach Thüringen und verbindet die Reise auf Anraten seines Freiberger Lehrers, des Geologen Abraham Gottlob Werner, mit „geognostischen“ Beobachtungen um Naumburg, Bottendorf/Unstrut (Kupferflöze), Bretleben bei Artern, Bad Kösen und Sulza.

5. Juli 1791

Befahrung der Grube „Neu-Beschert-Glück“ in Freiberg (Sachsen).

6. Juli 1791 bis 8. August 1791

Johann Friedrich Zöllner verfasst zwischen 6. Juli und 8. August 1791 insgesamt acht an H. adressierte Berichte in Briefform. Sie erscheinen 1792/1793 in Zöllners Veröffentlichung Briefe über Schlesien, Krakau, Wieliczka, und die Grafschaft Glatz (Zöllner 1792/1793).

7. Juli 1791

H. wird auf Vorschlag Karl Theodor Freiherr von Dalbergs außerordentliches Mitglied der „Churfürstlichen Mayntzischen Academie nützlicher Wissenschaften“ zu Erfurt.

9. August 1791

H. entdeckt bei einer Grubenbefahrung in Freiberg (in der „Radstube“) einen neuen Gang, der die Trivialbenennung „Humboldter Spat“ erhält.

Mitte August 1791

H. unternimmt (nach dem 9.8.) eine Reise durch das Böhmische Mittelgebirge mit seinem Kommilitonen Johann Karl Freiesleben, mit dem er sich in Freiberg angefreundet hatte. Reiseroute: Freiberg, Frauenstein, Altenberg, Klostergrab, Teplitz/Teplice, Dux/Duchcov, Ossegg/Osek, Teplitz/Teplice, Steinkohlenwerk Kutterschütz/Chudeřice bei Bilin/Bílina (zeitweise begleitet sie der Biliner Arzt und Naturforscher Franz Ambros Reuß), Bilin (Flaschenfabrik), Hrobschitz/Hrobčice, Meronitz/Měrunice (Granatgruben), Kamaikberg/Kamýk bei Wschechlapp/Vsechlapy, Schelkowitz/Želkovice, Granatenschenke (Granátka), Podseditz/Podsedice (Granatenschleifereien), Koschow/Chožov, Berge bei Koschow und Wrschowitz/Vršovice, Laun/Louny (Erdbrände), an der Eger/Ohře entlang bis Koschtitz/Koštice, Hasenburg/Hazmburk bei Klappay/Klapý, zurück über Trebnitz/Třebenice, Tepley/Teplá, Watislaw/Vlatislav, Milleschau/Milešov, nach Teplitz/Teplice. Über Zinnwald nach Freiberg (B: 25.8.).

27. November 1791

H. reist nach Grünthal (wohl bei Olbernhau im Erzgebirge).

26. Februar 1792

H. feiert mit Freunden seinen Studienabschluß in Freiberg. Abreise wohl am selben Tag um 18 Uhr über Meißen nach Berlin.

27. Februar 1792

H. trifft nach Beendigung seines Studiums in Freiberg wieder in Berlin ein.

6. März 1792

H. erhält die am 29.2. ausgefertigte Ernennung zum Assessor cum voto im preußischen Bergdepartement.

19. März 1792

9–12 Uhr Session in der Berg-Administration Berlin.

Anfang April 1792

H. mit dem Reichsfreiherrn Karl vom und zum Stein und Friedrich Wilhelm Graf von Reden in Freiberg. Sie fahren am 8.4. von Freiberg über Dresden, Elsterwerda, Annaburg und Beelitz „in 2 Tagen und 1 Nacht“ zurück.

10. April 1792

H. trifft in Potsdam ein.

11. April 1792

H. wieder in Berlin; an den Wochenenden in Tegel.

Juni 1792

H. stellt Versuche über das Leuchten des Holzes und das Keimen der Pflanzen an (Brief an Freiesleben, 5.6.1792).

Juni 1792

H. arbeitet über Kristallisation, hat einen Ofen für chemische Experimente gebaut.

4. Juni 1792

H. bricht von Berlin über Tegel (5.6. bei seiner Mutter in Tegel) zu einer fünf- bis sechstägigen Inspektionsreise auf: Linurn (Torfstecherei), Zehdenick (Ziegelei), Rheinsberg (Fayence-Herstellung), dort am 6.6. eingetroffen.

12. Juni 1792

Etwa von diesem Tage an besichtigt H. die Berliner Porzellanmanufaktur.

17. Juni 1792

H. verfasst in Berlin einen Bericht über die Fayence- und Steingutmanufaktur zu Rheinsberg – sein erstes wissenschaftlich-technisches Gutachten.

29. Juni 1792

H. bricht von Berlin zu einer Dienstreise nach Franken auf. Er reist über Zehlendorf und Potsdam nach Erfurt, wartet dort fünf Tage auf ein Commissoriale aus Bayreuth und begibt sich unterdes gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm nach Jena (6.7.), von dort über Uhlstädt nach Saalfeld.

7. Juli 1792

H. besichtigt in Saalfeld das Wagnersche Blaufarbenwerk und die Zeche „Pelikan“ bei Saalfeld. Er fährt weiter über Schwefelloch bei Schmiedefeld, nach Gräfenthal an der Zopte, wo er am 11.7. eintrifft.

12. Juli 1792

H. trifft in Ludwigstadt ein.

13. Juli 1792

Weiterreise über Lehesten (Thüringer Wald), Wurzbach, Steben nach Naila.

14. Juli 1792

Grubenbefahrungen in der Nähe von Steben.

15. Juli 1792

H. besichtigt das Loewelsche Vitriolwerk in der „Hölle“, die Gruben im Selbitztal, Höllengrund, Kemlas an der Saale, bei Gottsmannsgrün, Berg Hadermannsgrün und auf dem Keilingstein.

16. Juli 1792

H. besichtigt die Roteisenstein-Gruben bei Dürrenwaid, Gruben bei Geroldsgrün, Hochöfen bei Marxgrün, Lichtenberg, Geroldsgrün und Thiemitz.

17. Juli 1792

Weiterreise von Naila über Münchberg ins Goldkronacher Revier.

Vor dem 17. Juli 1792

„Herr Legations-Rath [Wilhelm von Humboldt], und 2) Herr Asses[s]or [Alexander von] Humboldt aus Berlin“ in Rudolstadt; Quelle: Rudolstädtisches Wochenblatt 1792, 28. Stück vom 17 Julius.

20. Juli 1792

H. reist weiter ins Wunsiedler Revier.

30. Juli 1792

H. besichtigt die Saline Schwäbisch-Hall.

1. August 1792

H. im Vitriol- und Alaunwerk Crailsheim. Besichtigung der Porzellanmanufaktur Ansbach-Bruckberg.

5. September 1792

H. nimmt an einer Beratung in Ansbach teil, bei der Karl August von Hardenberg (damals Chef der Verwaltung der 1791 an Preußen abgetretenen fränkischen Fürstentümer Ansbach-Bayreuth, später Staatskanzler) und Friedrich Anton von Heinitz (Chef des preußischen Bergbaus) anwesend sind.

6. September 1792

H. wird zum Oberbergmeister in den fränkischen Fürstentümern befördert.

22. September 1792

H. schließt seinen umfassenden „Bericht über den Zustand des Bergbaus und Hüttenwesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach“ ab. Am gleichen Tage verabschiedet er sich in Ansbach von Hardenberg, um zu einer bergmännisch-halurgischen Besichtigungsreise aufzubrechen. Reiseroute: Bayreuth (23.9.), München (29.9.–1.10.), Rosenheim, Traunstein (B: 4.10.), Reichenhall (insges. 12 Tage), Berchtesgaden (B: 12.10.), Hallein (Besichtigung des Salzbergwerkes Hallein-Dürrnberg, B: zwischen 15. und 21.10.), Salzburg, Linz, Wien (27.10.–9.11.). Rückreise durch Mähren (ohne Aufenthalt), Troppau (Opava) in Schlesien (12.11.), Tarnowitz (Tarnowskie Góry) (B: 16.11.–16.12.), Abstecher nach Krakau, Wieliczka (B: 7.12. Besichtigung des Salzbergwerks), Ojców, und wahrscheinlich auch Bochnia. Abreise von Tarnowitz (17.12.) nach Malapane (Ozimek)Breslau (B: 23.12.). Zu dem erwähnten „Bericht über den Zustand des Bergbaus und Hüttenwesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach“ vgl. z. B. Leitner et al. (Hrsg.) 1994, 32, wonach das Original als verschollen gilt. Eine Edition auf Grundlage von Abschriften findet sich in den Freiberger Forschungsheften, D. 23 (1959), online verfügbar in der SLUB Dresden.

Ende Dezember 1792

H. hält sich für drei Wochen in Breslau bei Graf von Reden auf und unternimmt eine Exkursion ins Riesengebirge, Waldenburg/Walbrzych, Kupferberg/Miedzianka am Bober.

13. Januar 1793

H. trifft auf Redens Gut Buchwald (bei Schmiedeberg/Kowary) ein. Rückreise nach Berlin für den 15.1. vorgesehen.

Mitte Januar 1793

H. wieder in Berlin, wo er vier Monate bleibt.

31. Januar 1793

H. nimmt mittags an einer Gesellschaft im Hause der Eheleute Friedrich Philipp und Luise Elisabeth Rosenstiel teil; als weitere Gäste anwesend sind unter anderem Adolf Traugott von Gersdorf, der sich zu dieser Zeit für einige Tage in Berlin aufhält, und dessen Reisebegleiter Karl Andreas von Meyer sowie Dietrich Ludwig Gustav Karsten und Peter Christian Abildgaard. Der ebenfalls eingeladene Graf von Reden ist verhindert. Nach Tisch besieht die Gesellschaft geologische Proben aus dem Bayreuthischen Raum. Quelle: Adolf Traugott von Gersdorf: Bemerkungen auf einer Reise nach Berlin, und zwar von Görlitz aus in Gesellschaft des Herrn von Meyers, Manuskript im Bestand der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften Görlitz, Digitalisat SLUB Dresden, S. 45.

Ende März bis 9. April 1793

H. krank, „bettlägerig“.

25.(?) April 1793

H. für einige Tage in Schönebeck, um Bauten für das dortige Salinenwesen anzuordnen.

Anfang Mai 1793

H.s Florae Fribergensis specimen (Humboldt 1793) erscheint in Berlin.

Mitte Mai 1793

H. trifft sich in Berlin mit seinem Bruder Wilhelm, der zu diesem Zweck am 5.5. von Erfurt abgereist ist.

Zitierhinweis

Alexander von Humboldt-Chronologie. Hg. von Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://edition-humboldt.de/X0000001

Highlights

Browsen

Jahr
Weitere Daten in der Chronologie anzeigen

Volltextsuche


Jahr
In Volltextsuche mit einbeziehen

Die Erstellung der Datenbestände der edition humboldt digital ist ein fortlaufender Prozess. Umfang und Genauigkeit der Daten wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Berichtigungen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an edition-humboldt@bbaw.de.