Die Korrespondenz zwischen Alexander von Humboldt und dem britischen Botaniker Joseph Dalton Hooker umfasst 15 bislang bekannte Briefe aus dem Zeitraum von 1845 bis 1857. Hooker, der seinem Vater William Jackson Hooker in der Position des Direktors der Royal Botanic Gardens Kew folgen sollte, legte mit zwei ausgedehnten Forschungsreisen den Grundstein für seine wissenschaftliche Reputation. Nachdem er ab 1839 an der Südpolexpedition von Kapitän James Clark Ross teilgenommen hatte, bereiste er von 1847 bis 1851 Indien und die Himalaya-Region. In seinen Sammlungen von Pflanzen und Samen brachte er unter anderem Rhododendronarten nach London, die bisher in Europa unbekannt gewesen waren. Die erhaltenen Briefe stammen aus dem Zeitraum von Hookers (gescheiterten) Bemühungen um einen Lehrstuhl an der Universität Edinburgh und vor allem von der Indienreise und aus den folgenden Jahren, in denen er Publikationen zu dieser Reise vorbereitete. Humboldt, der seine Briefe auf Französisch verfasste und lebhaftes Interesse an Hookers Reisen und botanischen Arbeiten hatte, unterstützte den jüngeren Kollegen mit Empfehlungsschreiben und mit Hinweisen zu dessen geplanter Forschungsreise. Dieser antwortete auf Englisch und berichtete ausführlich von seinen Beobachtungen und Messungen, dem Reiseverlauf und seinen Erlebnissen in Indien und der Himalaya-Region. Aus dieser Korrespondenz liegen hier nun die ersten Briefe ediert vor.