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Anmerkung des Empfängers (am oberen Rand) Mr Gide medoit 40#
pour 20e(?) de
Mélastomes
16 Avril
1826 Herr Baron!
Ich erwiedere Ihr gütiges Schreiben vom ersten Februar, welches
aber erst
den 4ten Maerz hier eintraf[,] etwas
spaet[,] da ich[,] um
Ihrem Auftrage wegen der botanischen Benennung der
SBB-PK, Handschriftenabteilung, Autogr. I/1292, Bl. 3, Bl. 4
und 5
.
[Schließen]Palmen zu
entsprechen, nachdem ich auf 2 Anfragen bey Martius keine genü-
gende Auskunft erhielt, u. sich in hiesiger Bibliotheke [sic] sein Werk
nicht befindet, mich nach München begeben mußte[,] um
selber nach
zu schlagen.
Demnach fand ich[,] daß die SBB-PK, Handschriftenabteilung, Autogr. I/1292, Bl. 4.
[Schließen]Palme mit dem Neger u. der Tamarinde
in Bahia[,] wo ich sie – im Juny 1825 – gezeichnet[,] D.Endé – Dendezeiro
genan̅t, von Martius als Elaeis guineensis, – SBB-PK, Handschriftenabteilung, Autogr. I/1292, Bl. 5.
[Schließen]jene in der Provinz
Rio
Janeiro gezeichnete schlancke Palme neben der
Araucarie
von den Portugiesen Ricury oder mit dem allgemeinen Namen
Coquero
bezeichnet, als Cocos coronata, – ferner SBB-PK, Handschriftenabteilung, Autogr. I/1292, Bl. 3.
[Schließen]die in Minas
Geraes am
Rio das Velhas im Nov. 1824. entworfene Palmgruppe | 1vder Macauba, Macaiba oder Cataró – von Martius als
A[c]rocomia scelerocarpa [sic]
angeführt ist.
Auf dem Farrnbaumblatte ist der zur rechten des Beschauers mit
dem liegenden
Neger Cyathea rigida, der ganz zur linken
u. hinterste, mit den spyralförmig laufenden Einschnitten, Polypodium
corcovadensis [sic]
, der höchste auf dem Blatte unter welchem der Jäger
steht cynthea arborea
–
deren unentwickelte Blätter u. Mark, von
den Wilden gleich dem der Palmita genossen wird. – Der
Name der
Mittleren etwas niedereren ist mir nicht bekan̅t.
Inliegend folgen genauere Conturen der Früchte, u. wahrscheinlich
zugleich mit diesem Briefe werden der Herr Baron,
die unter dem
18ten versendeten Araucarien,
ausgeführte Federzeichnung u.
Scizzen zu Mangle, Cactus, u Bambusen erhalten, über deren
Ausführung ich sodan̅ Ihre weitere Bestim̅ung erwarte –
Die Araucarie habe ich gleich ganz vollendet, da mich gerade einige
trübe
Tage am malen hinderten, sollte sie sich so nicht zu Ihrem
Gebrauche
eignen, so bitte ich sie einstweilen zurückzulegen und
mir gefälligst Ihre
Meinung mitzutheilen. Mit dieser Gele-
genheit hoffe ich zu hören, ob sich die spätere Zeichnungssendung | 2rebenfalls Ihres gütigen Beyfalles, welcher mir äusserst werth war, zu
erfreuen hatten.
Gegenwärtig beschaeftigt mich hier ein grösseres Öhlgemälde[,] eine
Scene in einem bras. Urwalde vorstellend, nach dessen Beendigung
ich meine Reiße nach
Paris wieder anzutretten gedencke.
Hier nehme ich mir die Freyheit Ihnen verehrtester Herr Baron
mitzutheilen,
daß ich von dem Hauße Engelman Comp.
Einladungen
u. Aufforderungen zur Rugendas’ Malerische Reise in Brasilien erschien zwischen 1827
und 1835 mit einem Text von Victor Aimé
Huber parallel auf deutsch und französisch
(Rugendas 1827–1835, Rugendas 1835). Humboldt
hatte Rugendas bei der Suche nach einem Verlag unterstützt und half wohl
auch bei der Auswahl der Motive (Achenbach 2009, 65–67).
[Schließen]Herausgabe meiner Scizzen erhalten habe,
denen ich keineswegs abgeneigt wäre, nur scheint mir daß sich für
dieses lithographische Unternehmen – ein Theil meiner Studien, die
Palmen[-]
u. Baumstudien, nicht eignen, u. sie von dieser Voyage pittoresque
abgesondert erscheinen sollten
– Hier würde ich, sowie überhaupt über
die zweckmäsigste Eintheilung des
Ganzen, [be]vor ich mit dem genan̅ten
Hauße den Verkauf schließe – Herr
Baron – Sie um Ihren gütigen
Rath bitten, dem ich nachzukom̅en
dan̅ gewiß nicht fehlen würde.
Herr Baron, sehr verbunden für die höchstschätzbare Erin̅erung
meiner bey Herrn Baron Gérard, danke
[ich] im voraus für die gütige
Erwähnung
in Ihrem Humboldt 1826a, Humboldt
1826b.
[Schließen]Program̅e – u. Ausbezahlung der 1000 fr. –
empfehle ich mich Ihrer Gewogenheit u verharre
Hochachtungsvollst ergebenster Moriz Rugendas.
Augsburg[,] den 20sten Maerz
1826.
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