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Sonntag

Ihre Briefe, theurer Ehrenberg, die einzig belehrenden, die man aus Berlin empfängt, anhaltend ein Fortschreiten bezeichnend, erregen immer Freude und Schmerz zugleich. Neben dem Gange glänzender physiologischer Entdekkungen, die Sie zu unterbrechen drohen durch Umstürzung Ihrer ganzen Lage, steht die Nachtseite Ihrer trüben Ahndungen, das gerechte Gefühl erlittenen Unbills. Ich beschwöre Sie, sich täglich zu sagen, was Sie sind, was Sie selbst, unter hindernden Verhältnissen, grosses geleistet, sich nicht in solch einer Laufbahn durch die kleinlichen Zufälle dass Sie mit Menschen in Conflict kommen die Lichtenstein oder Müller heissen von der Ihnen vorgestrekten Bahn ableiten zu lassen! Ich rede Ihnen daher heute nicht von den Lichtpuncten des lezteren Theils Ihres schönen Briefes, von dem Auffinden eines Criteriums der vorderen und hinteren Lebensseite; von dem Blute als pabulum substantiae cerebri? et nervorum (über ⅓ alles Bluts der Säugthiere geht ja

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Zitierhinweis

Alexander von Humboldt an Christian Gottfried Ehrenberg. [Teplitz], [August 1833] , hg. v. Anette Wendt unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch und Linda Kirsten. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016767. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016767/1r


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