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Herrn Professor EhrenbergWohlgeboren
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Verzeihen Sie, theurer Ehrenberg, dass ich in dem qualvollen Tumult in dem ich lebe Ihnen erst auf Ihren zweiten Brief antworte. Unendlich freue ich mich auf Ihren endlichen Entschluss England und Paris zu besuchen. Ihre Anwesenheit wird an beiden Orten besonders am lezteren (wo die Gelehrten mehr mit einander leben) grosses Aufsehen machen und Sie werden durch Ihre Anwesenheit wesentlich zur Verbreitung Ihrer wichtigen Entdekkungen (Nerven, Infusorien geognostische Ansichten denen sich Buch so albern vornehm widersezt) beitragen. Dank für die herrlichen Kupfer. Die Herzogin von Dessau geht Sontag nach Potsdam, wird aber sich Ihres Geschenkes sehr erfreuen. Die Hofmanieren pelagische Fische und Pollen von Coniferen sind sehr auffallend. Es ist ein wahres Wunder hier, ein liebenswürdiger, sehr einfacher junger Russe, Tchihatscheff, 25 Jahr alt. Er hat nach dem | 2rer den Türkenkrieg mitgemacht, ganz Amerika Canada, Mexiko, Peru, Quito, Chili Buenos- Ayres bereist, er kam durch Spanien nach Paris und will jezt wieder auf eigene Kosten nach Inner Asien, nach Cachmir und Penjab. Er beschäftigt sich nicht mit Naturhistorie, ist aber voll geistreicher Ansichten über Sitten und politische Verhältnisse. (In Bolghari würde man ihn gehangen haben.)
Dankbarst Ihr AHumboldtFreitag
Besuchen Sie ja London nicht zu früh. Die Krönungs- Nähe hält kein Geldbeutel aus. Dass Sie aber meine Empfehlungen zu befehlen haben, versteht sich von selbst.
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