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Seiner WohlgeborenHerrn Professor Doktor Ehrenberg
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Ihr herrliches
Ehrenberg 1837a
[Schließen]Heft, mein theurer Freund habe ich vorgestern, den interessanten Brief
aber der es begleiten sollte (wohl verloren geglaubt) erst heute empfangen.
Dies ist nur ein vorläufiger Dank, denn ich habe mit grosser immer
wachsender Freude alles gelesen. Der ganz Durchgeführte Hermaphroditismus bei so einfach gefabelten Geschöpfen, die Analogien
mit Distomen sind grosse Fortschritte und grosse Blikke in die Weltbildungen, Ihres Geistes werth. Sie
stehen so hoch dass Sie über die
schwachsehenden lächeln können. Ich komme nächstens zu Ihnen um nur
einen Eierkuchen von Infusorien zu genießen. Doktor
Poenitz schrekt mich, er kommt gewiss weil
ich mir sehr ernst alle Briefe verbeten habe. Es
ist eine langweilige Verliebtheit. Ich glaube es
ist für die Zeichnungen damit sie nie vom Wasser leiden das beim Einpakken des gebrauchten Microscops so leicht verschüttet wird besser, dass ich sie
besonders an Fürst
Metternich schikke. Die Präparate kann ich auch besorgen, doch für
diese wäre eher ein Raum im Microscop zu wünschen. Das Wort das Sie
über die Confervae conjugatae und Oscillation ausgesprochen geht mir sehr an das Herz.
| 2rDie Kupfertafel ist über allen Ausdruk schön. Freilich wünschte ich dass im Institut ein Exemplar in folio liege. Ich gebe gern mein gebundenes, aber gebunden können Sie es nur
durch Buchhändler senden. Folio weich gerollt nimmt Bresson, aber seltene Gelegenheit in 3–4
Wochen wenn besonderer Courier.
Wollen Sie früher dass es ans Institut komme so kann ich durch
Ancillon
ein geheftetes 4tes Exemplar mit gefalteter
Tafel vorläufig schikken.
Ehrenberg 1838a
[Schließen]Von den in Lapland
gegessenen Infusorien habe ich schon an Arago
geschrieben, denn ich gehöre zu denen die den Ruhm meiner Freunde
und eines mir so theuren, wie Sie, gern verherrlichen, und nicht wie
manche Akademiker in Berlin Leibweh
bei den Fortschritten anderer fühlen.
Sonntags
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