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Juli 1848.
Wie sehr ich theile Ihren tiefen
Schmerz, mein theurer Freund! Wenn
ich von
der frühesten Zeit die
innigste Verehrung Ihrer Geistesbegabt
heit zollte, der unbegreiflichen
Ausdehnung Ihres naturhistorischen u
philologischen Wissens wie Ihres
Scharfblikkes, so war es doch eigent
lich die liebenswürdige Gemüthlich-
keit Ihrer edeln Natur, die
mich unaufhaltsam anzog. Es ist
in Ihnen ein
Gemisch von Stärke
und Weichheit, das auch denen
nicht entgeht die Sie
weniger
kennen. Als ich der Königin
gestern von Ihrem Unglük sprach,
antwortete sie gleich, man sieht
ihm
an, wie er leiden muss[.]
Sie, die Edle, hat
nun ausgelitten.
Mit zärtlicher Hingebung ist
sie Jahre lang gepflegt
worden[.]
Diese Ueberzeugung kann jezt
Ihr einziger Trost
sein.
Ihr
AlHumboldt
Potsdam, Sonnabend
Ihre Tochter wird heran
wachsen die
kleineren Ge
schwister zu leiten. Bei
Letronne ist das völlig
geglükt – freilich ein
schmerzlicher Ersaz[.]
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