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Dienstag den 24 März 1840.

Mein innigst verehrter Herr Baron

Das übersandte Stückchen Kalkstein habe ich Ihrem Wunsch gemäß sogleich untersucht.

Es besteht aus kleinen Schnecken, die den Paludinen ähnlich sind und deren einige andere zur Gattung Tellina gehören mögen, Bivalven und Univalven, überdieß aber aus vielem Quarzsand.

Alle diese Bestandtheile sind durch einen Kalküberzug für jedes einzelne Körperchen zu einem oolithischen Ganzen verbunden, so daß jedes wie in einer Eischale eingeschlossen ist.

Polythalamien habe ich nicht darinn gefunden, zweyfle aber nicht daß es auch | 1vdergleichen darinn geben wird, denn das Ganze ergiebt sich als ein zusammengebackener Küstensand des Meeres. 
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Bildnachweis

Paludinen? Tellina? Quarzsand [Schließen]
   

Solche Bildungen sind mir schon vielfach bekannt, aber alle aus der neuesten Zeit. Es wäre wohl interessant wenn das Conglomerat alt wäre. Doch haben Sie mir schon beigesezt daß es tertiärer Bildung ist.

Durch Auflösen einiger Theilchen in Salzsäure erhielt ich die Quarzkörner ganz rein und frey.

Herrn von Buchs Theilnahme an den kleinen Leben, die Sie mir melden, freut mich sehr. Uebertrieben habe ich nichts, aber mein eignes Interesse daran wächst immer noch, wenn ich auch von Herrn Link damit abgewiesen bin, daß die Infusorien keine Laagen | 2rsind. Je weniger Theilnahme andre zeigen desto mehr bleibt mir. Doch will ich weder die Sache noch die Methode verheimlicht haben.

In der Hoffnung daß Sie körperlich recht wohl sind verehrungsvoll Ihr treu ergebenster Ehrenberg

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Zitierhinweis

Christian Gottfried Ehrenberg an Alexander von Humboldt. [Berlin], 24. März 1840, hg. v. Anette Wendt unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch und Linda Kirsten. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 7 vom 07.09.2021. URL: https://edition-humboldt.de/v7/H0016530


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