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Wenn ich weniger von dem Edelmuthe Ihres Charakters durchdrungen wäre, als ich es bin und nicht wüsste dass Sie wie ich einiges Mitleid mit dem Zustande der Schlagintweits haben, so würde ich nicht wagen, Sie mit einer Frage zu belästigen, welche Sie an den Misbrauch der Gelder (ich glaube 20000 Reichsthaler) zu erinnern welche auf Altensteins albernen Rath Lichtenstein vergeudet hat durch Versuch der gleichzeitigen Gründung einer Natur-Zeichenschule. Ich rechne es mir zu einer besonderen Ehre gleich nach Ihrer Rückkunft nach Europa der Akademie in einem   Humboldt 1826d

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Berichte
gesagt zu haben dass Ihre aegyptische Reise nicht bloss wichtiges Zoologisch- Botanisches sondern auch meteorologisches (Winterkälte in den Tropen Zonen Afrika’s) zuerst geliefert habe. Wo steht der Bericht über die grossen Verdienste Ihrer Expedition in den Schriften der Akademie? Wurden Ihnen nicht 20–25 000 Thaler vom Gouvernement decretirt über die Sie einen freien Gebrauch gehabt haben? Lichtenstein hat mit Ihren Sammlungen ohne Ihre Erlaubniss für das Cabinet geschachert. Finden Sie nicht vor Ihren Samlungen den Altai selbst wie Gustav Rose es citirte! Ich möchte durch die ohne Ihre Schuld vergeuderte Vorschusssumme (?) und durch Lepsius Kupferwerk 70–80000 Reichsthaler dem Cultus Minister Muth machen für Sie Schek-Geld zu fordern!

Werde ich Sie nicht noch vor Ihrer Abreise umarmen.

Ht

Donnerstag

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Zitierhinweis

Alexander von Humboldt an Christian Gottfried Ehrenberg. [Berlin], [Juni 1857] , hg. v. Anette Wendt unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch und Linda Kirsten. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0016485. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0016485/1r


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