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| 1rMein theurer Willdenow! Mit unendlichem Schmerze habe
ich
erfahren, daß Du von einer schweren Krankheit erstanden
bist. Vielleicht
hat das Gerücht die Gefahr verschlimmert,
doch sind alle die Dich lieben,
unendlich bekümmert um
Dich u die theuren Deinen. Es ist unmöglich Euch lange
nahe gewesen zu
sein, ohne mit Zärtlichkeit an die Tage
des Zusammenlebens zu denken. Ich
darf wohl Desfontaines,
Corea , Bonpland, Dupetit Thouars, Turpin, über der ZeileGay[,]
Lamarck, Jussieu[,]
am linken RandBerthollet, Malus..
....nennen. Nie hat ein Reisender solche Theilnahme zu
rükgelassen, nie hat er sie aber auch so verdient. Mit
Wehmut, theurer
Willdenow, denke ich an die Lage Deiner
guten, lieben Gattin
u des treflichen Wilhelms. Doch Du
bist genesen u wir können uns alle Glükwünschen.
Ich lebe mein altes, treibendes
Wesen fort, viel Be
wegung u guter Wille und wenig Genuß. Der Arm
ist gar schlimm u stumpf. Ich bewohne jezt oft
die vieille Estrapade, die kleine
Wohnung unten. Das
Zimmer, die Treppe – alles erinnert an Euch. Ich reise
diese Nacht nach Wien; eine Reise von
6 Wochen.
Die Buchhändler sind des Teufels über meine Abwesenheiten
aber ich habe in 6 Jahren meinen
Bruder nicht gesehen[,]
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