| 1rIch bedaure unendlich, Verherungswertester Herr Professor, Ihren
gütigen Antrag den so kenntnißreichen und thätigen Herrn Braun zum Begleiter auf einer, übrigens ziemlich unwichtigen Sommerreise nach dem Ural und Irtysch (nicht
nach dem Caucasus) zu haben –
nicht annehmen zu können. Humboldt übertreibt hier wohl aus Höflichkeit
deutlich. Erst am 20.
Februar desselben
Jahres hatte er
Ehrenberg gebeten, ihn auf der
Reise zu begleiten. Humboldts Bitte, neben Gustav Rose einen zweiten Wissenschaftler
mitnehmen zu dürfen, ging am 25. Februar an den russischen
Finanzminister Georg von Cancrin,
der Humboldts Gesuch dem Zaren Nikolaj
I. vorlegte und dessen Zustimmung am 13. März bestätigte
(vgl. die Briefe 16 und 17 in Humboldt 2009, 97–99).
[Schließen]Seit mehr als einem Jahre ist es bestimmt, daß von Deutschland
aus, mich nur Gustav Rose und
Ehrenberg begleiten. Ich muß daher
leider! Am 6. April desselben Jahres bedankt sich
Humboldt bei Cancrin für dessen
Zustimmung, Ehrenberg als Begleiter
der Russland-Reise zu akzeptieren und ergänzt: Viele Personen,
aus allen Theilen von Rußland
haben an mich geschrieben, mit dem Wunsche mich zu begleiten. Ich
habe allen diesen mir völlig unbekannten, aber gewiß sehr achtbaren
Personen geantwortet, Ew Excellenz allein hätten über diese Reise zu
bestimmen und alles, was Sie beföhlen, würde mir angenehm
sein. (Humboldt
2009, 101). Auch gegenüber Franz Julius Ferdinand Meyen sieht sich Humboldt wenige Tage nach
dem Schreiben an Gmelin gezwungen, dessen Anfrage freundlich aber
bestimmt ablehnen zu müssen. Vgl. Alexander von
Humboldt an Franz Julius Ferdinand Meyen. Berlin, 11. März
1829.
[Schließen]bei so vielen ehrenvollen Anträgen, die ich aus allen Theilen
Europa’s (seit 4 Monathen) erhalte, immer unfreundlich erscheinen.
Berlin den 3 Merz 1829
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