Für dieses Dokument liegen keine Faksimiles vor. | 2rdie Publication vorbehalte, mein Herbarium vor dieser Publi-
kation od. vor meinem Tode nicht Deiner Samlung ein-
zuverleiben
. Die 2 Kisten (1600 Spec.) welche ich heute Herrn
Fraser anvertraue, habe ich nicht unmittelbar nach Hamburg
adressiren wollen, nicht bloß weil kein Neutral. Schif in Spani-
sche Häfen einläuft, sondern weil ich nicht weiß, ob Du es selbst
nicht für sicherer hälst, die Kisten bei Fraser bis zum Frieden
stehen zu lassen. Es hängt bloß von Dir ab, sie sogleich
od. später zu besizen u Herr Fraser hat Order, sobald
Du ihm schreibst
(auf französisch) u ihm adresse nach Ham-
burg
schikst
, Dir die Kisten als Dein künftiges Eigenthum
verabfolgen zu lassen. Schreibst Du ihm nicht, so bleiben die
Kisten in London stehen bei Fraser. Seine Adresse ist: Mr. John
Fraser
Botanical Collector of H. M. the Emperor of Russia
Chelsea near London. Ich habe Ursach zu glauben[,] daß meine
Pflanzen bei diesem Manne wohl aufgehoben sind, da ich ihm mehrere
sehr wesentliche Dienste geleistet. Du erinnerst Dich, mein Guter, aus
Walteri Flora Carol. daß Fraser 4 Reisen in Labrador u Canada
theils als Botanist, theils als Gärtner u Saamenhändler gemacht. Er
war seit 1799 auf einer 5ten Reise am Ohio in Kentucky u
Tennessey begriffen, einer jezt sehr gangbaren Gegend, denn in 4
Wochen schikt man Güter zu Lande u Wasser von Philadelphia
über Fort Pitt, über den Ohio u Missisipi nach Nueva Orleans.
Unbekannt mit der Schwierigkeit ohne Erlaubniß des Königs von Spa-
nien
in die Kolonien einzudringen, kam Fraser nach Havana, um
hier Pflanzen zu sammeln. Er litt Schifbruch, brachte 3 unglükliche
Tage in einer Sandbank 10 Meilen von der Küste zu, ward endlich von
Fischern von Matanzas gerettet u kam von allem entblößt hier
an. Sein Name u sein Gewerbe war genug, um ihn mir zu empfeh-
len. Ich habe ihn in meinem Hause aufgenommen, ich habe ihn mit
Geld u allem was er bedurfte unterstüzt, ihm durch meine Verbindungen
die Erlaubniß verschaft, die Insel Cuba zu bereisen u ich darf
hoffen, daß er u sein sehr[,] sehr liebenswürdiger Sohn alles aufbie-

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Zitierhinweis

Alexander von Humboldt an Karl Ludwig Willdenow. Havanna, 21. Februar 1801, hg. v. Ulrich Päßler unter Mitarbeit von Klaus Gerlach und Ingo Schwarz. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0001181. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0001181/2r


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