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Polignac  Jules Auguste de Polignac war von August 1829 bis Juli 1830 französischer Außenminister und de facto Regierungschef.
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ext.
( Joseph Marie Portalis war als Amtsvorgänger von Polignac zwischen Mai und August 1829 Außenminister im Kabinett Martignac.
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Portalis
)
Courvoisier  garde des sceaux: frz. Siegelbewahrer. Als Justizminister im Kabinett Polignac trug Jean-Joseph-Antoine de Courvoisier zugleich diesen Titel und verwahrte die Staatssiegel.
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g. des sc
( Pierre Alpinien Bertrand Bourdeau war als Amtsvorgänger von Courvoisier zwischen Mai und August Justizminister im Kabinett Martignac.
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Bourdeau
)
Bourment  Louis Auguste Victor de Ghaisne, Comte de Bourment war Kriegsminister im Kabinett Polignac.
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guerre(?)
( Louis Victor Caux de Blacquetot war als Amtsvorgänger von Bourment zwischen Januar 1828 und August 1829 Kriegsminister im Kabinett Martignac.
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Caux
)
Rigny  Henri de Rigny war Marineminister im Kabinett Polignac.
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marine
( Jean-Guillaume Hyde de Neuville war als Amtsvorgänger von Rigny zwischen März 1828 und August 1829 Marineminister im Kabinett Martignac.
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Hyde de Neuville
)
Labourdonnaye  François-Régis de Labourdonnaye war Innenminister im Kabinett Polignac.
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Int
( Jean Baptiste Sylvère Gay de Martignac war als Amtsvorgänger von Labourdonnaye zwischen Januar 1828 und August 1829 Innenminster in dem von ihm selbst geführten Kabinett.
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Martignac
)
Montbel  Guillaume-Isidore de Montbel war Bildungsminister im Kabinett Polignac. Sein Amtsvorgänger im Kabinett Martignac war bis August 1829 Antoine Lefebvre de Vatimesnil.
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instr pu über den ursprünglichen Text geschriebenbl
Chabrol  Christophe de Chabrol war Finanzminister im Kabinett Polignac.
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finance(?)[s]
( Humboldts Systematik nach wäre zu erwarten, dass in Klammern Chabrols Amtsvorgänger genannt würde, Guillaume-Isidore de Montbel, der bis August 1829 Finanzminister im Kabinett Martignac war. Humboldt scheint hier jedoch den Zeitpunkt der Ablösung des Kabinetts Martignac durch das Kabinett Polignac notiert zu haben. Korrekt wäre der 8. August 1829.
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9 Août
)


Rodofinikine /  Die französische Atlantikküste bei Bordeaux war Ende Juli 1829 von schweren Unwettern heimgesucht worden. In Karl Ernst Adolf von Hoffs Verzeichniss von Erdbeben, vulcanischen Ausbrüchen und merkwürdigen meteorischen Erscheinungen seit dem Jahr 1821 heißt es dazu: Am 25. und 26. Orcan zu Bordeaux, und am 26. höchst verwüstende Hagelwetter in den Departements Vienne, Charente und Gironde; in mehr als 125 Gemeinden werden die Ernten zerstört. Von Poitiers bis Cavignac Alles verwüstet. Auf der Küste von Ambès scheitern viele Fahrzeuge (Hoff 1833, 432; vgl. Hoff 1841, 336f.). In der Zeitung "Le Messager des Chambres" (Nr 212 vom 31. Juli 1829) berichtet unter dem Datum 27. Juli 1829 ein Korrespondent aus Bordeaux vom ouragan que nous éprouvâmes avant-hier soir und dem damit einhergehenden schweren Hagelschlag nördlich der Stadt: [U]ne grêle abondante et de grosseur prodigieuse a entièrement ravagé les communes de Margoux, Cantenac, Soussans, Labarde, Macau, Ludon, en continuant jusqu’à Pian, près de Blanquefort. Les récoltes ont été entièrement détruites. Im Sommer 1829 hatte es offenbar außergewöhnlich viele und heftige Unwetter in Europa gegeben: Die schweren Gewitter, Hagelfälle und Orcane nahmen Hoff zufolge in den beiden Monaten Junius und Julius auf ein fast beispiellose Weise überhand (Hoff 1833, 430; Hoff 1841, 335).

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 ouragan 25 Juillet 
Bordeaux

3′ =  Versta: Längenmaß (Russland), 1,5 Versta entsprechen 1,60 km1 ½ W

 
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Bildbeschreibung Geographische Skizze; Bleistift. Kommentar Der obere Teil der Skizze zeigt vermutlich Winkelmessung(en) oder Streichrichtung(en) an.
Die geographische Zeichnung auf dem unteren Teil des Blattes stellt den Unterlauf der Wolga und deren Einmündung in den nördlichen Teil des Kaspischen Meeres bei Astrachan dar sowie den Unterlauf des Ural, von Orenburg über Ural'sk bis zur Einmündung bei Gurief.
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W
Orenbour(?)g
Uralsk
Gurief
Astr
Cas(?)

Astr Wor(?)
 Vermutlich Angabe der Distanz von Astrachan nach Voronež in Werst. Humboldt verließ Astrachan am Morgen des 21. Oktober 1829 (vgl. Bl. 107r) und reiste entlang der Wolga über Tumenievka und Jenotajewsk nach Sarepta und von dort über Zotowsk und Novokhopersk nach Voronež, wo er eine Woche später, am Abend des 28. Oktober, eintraf (vgl. ERST, Bl. 67v).

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 Versta: Längenmaß (Russland), 1.012 Versta entsprechen 1.079,60 km1012 W
Nebenrechnung des Autors (am rechten Rand) 1310 [-] 710 [=] 600 Nebenrechnung des Autors (am rechten Rand) 1364 [-] 766 [=] 598
 Vermutlich Angabe der Distanz von Voronež nach Tula in Werst. Humboldt traf am Abend des 28. Oktober 1829 vom Kaspischen Meer und der Wolga kommend in Voronež ein, reiste am Abend des 29. Oktober weiter, passierte am 30. Oktober Zadonsk und traf am 1. November gegen 10 Uhr in Tula ein (vgl. ERST, Bl. 67v bis 68v).

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W T  über den ursprünglichen Text geschrieben Versta: Längenmaß (Russland), 320 Versta entsprechen 341,38 km320

Tulla(?)  Vermutlich Angabe der Distanz von Tula nach Moskau in Werst.

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 Versta: Längenmaß (Russland), 175 Versta entsprechen 186,69 km175

 Vermutlich jener (nicht ermittelte) Mr Johnes, den Humboldt in seiner Nomenclatur auf Bl. 124r der Stadt Tula zuordnet, in der er auf der Fahrt von Voronež nach Moskau am 1. und 2. November 1829 Station machte.
Möglich wäre ein Bezug auf den Londoner Präzisionsmechaniker und Instrumentenbauer Thomas Jones bzw. ein von diesem konstruiertes Messinstrument; etwa ein Snuffbox- oder Dosen-Sextant. In einem Brief vom 2. Juni 1827 hatte Humboldt Heinrich Christian Schumacher gebeten, einen defekten Snuffboxsextanten für ihn zu reparieren bzw. diesen zum Austausch gegen ein funktionstüchtiges Instrument von Jones nach London zu senden. Aus Humboldts Brief an Schumacher vom 29. Juni 1827 geht hervor, dass dieser wohl die Instandsetzung besorgte. Am 6. April 1828 dankte Humboldt Schumacher für die leihweise Überlassung eines Sextanten und avisierte dessen Rückgabe; im Brief vom 25. Mai 1828 erkundigte er sich, ob das Instrument eingetroffen sei (Humboldt/Schumacher 1979, 27-31). In einem Brief an Johann Franz Encke vermutlich vom August 1832 erwähnte Humboldt ein von Jones gefertigtes Instrument aus seinem Besitz, das beim Hamburger Instrumentenbauer Friedrich Wilhelm Schieck verwahrt werde (Humboldt 2013a, 106).

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J(?)ones(?)
J(?)oh(?)nes

Die Erstellung der Datenbestände der edition humboldt digital ist ein fortlaufender Prozess. Umfang und Genauigkeit der Daten wachsen mit dem Voranschreiten des Vorhabens. Ergänzungen, Berichtigungen und Fehlermeldungen werden dankbar entgegengenommen. Bitte schreiben Sie an edition-humboldt@bbaw.de.

Zitierhinweis

Humboldt, Alexander von: Fragmente des Sibirischen Reise-Journals 1829 [= Tagebücher der Russisch-Sibirischen Reise I], hg. v. Tobias Kraft und Florian Schnee unter Mitarbeit von Ulrich Päßler. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 9 vom 04.07.2023. URL: https://edition-humboldt.de/v9/H0005449. Folio: https://edition-humboldt.de/v9/H0005449/70r


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