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| 3vKampfer, Terpentin, Theer,
verpichte Bretter, Aufhängen der Kisten
an Seilen in freier Luft, alle in
Europa ersonnenen
Künste
scheitern hier u unsere Geduld ermüdet. Ist man
3–4 Monath abwesend, so kennt man
sein Herbar. kaum
wieder, von 8 Exemplaren muß man 5 wegwerfen[,] vollends in
der Guayana, dem Dorado
u dem Amazonenlande, wo
wir
täglich im Regen schwammen, am Atabapo wo
unter
Wilden, die stets vom Faulfieber leiden, unsere Gesundheit
unbegreiflich widerstand. Vier Monathe lang schliefen wir in
den
Wäldern, von Crocodillen, Boas u Tiegern (die hier
selbst Canoen anfallen) umgeben, nichts
genießend als Reis,
Ameisen, Manioc, Pisang u
Orinoco Wasser und bisweilen
Affen;
von Mandavaca bis zum Vulkan Duida, von
den Grenzen des Quito
bis Surinam hin Strekken von 8000 □
Meilen treffend, in dem kein Indianer[,]
nichts[,] nichts als Affen
u Schlangen leben, das Gesicht, die Hände von Moskitenstichen
geschwollen … Aber dagegen auch welcher Genuß in diesen majestä-
tischen Palmenwäldern, diese
Verschiedenheit unabhängiger freier Indianische[r]
Völkerschaften, diesen Rest Peruanischer Kultur unter Nazionen,
die
ihren Akker wohl bestellend, Gastfreundschaft ausübend,
sanft u menschlich scheinend wie die Othaheiter, wie sie,
–
Anthropophagen sind. Ueberall, überall, im freien Süd
Amerika (ich rede von dem Theil südlich von den Katarakten
des Orinoco, wo außer 5–6
Franziskaner Mönchen kein
Weißer Mensch vor uns eindrang) fanden wir in den
Hütten
die entsezlichen Spuren des Menschenfressens!!
Meine Gesundheit u Fröhlichkeit hat troz des ewigen Wechsels von
Nässe, Hize u Gebirgskälte (der südliche Theil der Guayana, die
Parime
ist keineswegs ein seichtes ebenes Land, wie es die Geographen
schildern,
nein es hat einen mächtigen von Popayan
u
Quito
auslaufenden sich mit dem Oyapock
(bei Cayenne) verbindenden Gebirgs
stok, den ich in 1° Breite nördl. vom Aequator
Fuß: Längenmaß (Preußen), 9.600 Fuß entsprechen 3,01 km9600 Fuß hoch
fand.) meine Gesundheit sag’ ich hat sichtbar zugenommen seitdem
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